Mit Klaus Kemke, Thomas Wolf und Georg Teutsch präsentieren drei verschiedene Bildautoren drei unterschiedliche Sichten zum Thema "Industrie". Ihre Herangehensweise verbindet sie dennoch. Sie interessieren sich nicht für eine distanzierte Versachlichung. Sie verurteilen nicht. Jeder geht auf seine eigene und besondere Art emotional wohlwollend auf das Thema zu. Sie sind offen und bereit für Entdeckungen und ringen dafür mit dem künstlerisch und technisch Machbaren. Dies wird belohnt mit ungewöhnlich ausdrucksstarken Bildern von bizarrer Schönheit.
Klaus Kemke komponiert mit seiner Großformatkamera subtile Licht- und Materialatmosphären
in einer satten und zugleich sehr feinfühligen mittleren Tonigkeit zwischen Schwarz und Weiß. Seine Bilder sind reine Poesie von einem scheinbar völlig unpoetischen Ort.
Georg Teutsch besticht durch die malerische Sinnlichkeit seiner farbigen Bilder. Die 8x10 Zoll großen Dias lassen die Betrachter bis in den Mikrokosmos der Materialien eintauchen.
Thomas Wolf dokumentiert in klaren räumlichen Strukturen das Eigenwillige von Landschaften, Räumen und Objekten industrieller Nutzung in einer sehr grafischen Form der Überhöhung. Er baut mit kräftigen abgestuften Schwarztönen und weich durchbrechenden Lichtern sehr einprägsame, fast signéhafte Kompositionen voller Spannung in einem Moment völliger Zeitlosigkeit in den Ausschnitt seiner Kamera.
Die Fotografien dokumentieren gleichzeitig eine Industrie- und Kulturgeschichte mit Veränderungen, Aufbau und Wegfall von Arbeitsplätzen, alten und neuen Technologien sowie den damit verbundenen Umweltbelastungen. Industrielle Altlasten sind seit der Gründung des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ) im Jahre 1991 ein wichtiges Forschungsthema der Wissenschaftler. Über viele Jahrzehnte haben Braunkohle, Erzbergbau und Chemieindustrie ihre Spuren hinterlassen. In Landschaften, im Boden, in Flüssen, Seen oder im Grundwasser - im Osten wie im Westen Deutschlands, in Europa wie in Afrika, Asien und Amerika. Nicht nur das Ausmaß dieser Veränderungen, sondern auch deren langfristige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind bisher nur unzureichend bekannt und schwer abschätzbar. Ursache dafür sind die komplexen Wechselwirkungen in den Ökosystemen sowie die verschiedenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Naturwissenschaftler, Sozialwissenschaftler, Umweltjuristen und Umweltmediziner bearbeiten deshalb gemeinsam die komplexen Fragestellungen. Sie befassen sich mit dem Schutz von Wasserressourcen, untersuchen den Einfluss von Umweltschadstoffen auf die Gesundheit des Menschen und entwickeln Vorhersagemodelle für Umweltveränderungen sowie Sanierungsstrategien für Kontaminationen.
Mit der Ausstellung "industrie/poesie" setzt das UFZ den interessanten Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst fort und lädt dazu ein, das Thema "Industrie" neu zu entdecken, sich aus der tradierten Kontaminierungsperspektive zu lösen. Industrie/poesie meint hier den wohlwollenden und offenen Blick des Entdeckens.
Hinweise zur Teilnahme:
Datum:
Mittwoch, 29. Juni 2005
Zeit:
18:00 Uhr
Teilnehmer:
Thomas Wolf, Klaus Kemke, Georg Teutsch
Sigrun Hellmich, Kunstwissenschaftlerin
Musik:
The Blechner, Dresden
Hinweis:
kostenlose Parkplätze in der Tiefgarage des KUBUS direkt unter dem
Veranstaltungsort
Termin:
30.06.2005 ab 10:00 - 02.09.2005 18:00
Veranstaltungsort:
Leipziger KUBUS im
UFZ-Umweltforschungszentrum, Permoser Str. 15,
04318 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Kunst / Design, Musik / Theater
Arten:
Eintrag:
27.06.2005
Absender:
Susanne Hufe
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event14386
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