Seit dem späten 18. Jahrhundert ist der Gedanke ästhetischer Autonomie zu einem Leitkonzept der Evolution der Künste in allen okzidentalen Kulturen geworden. Er erklärt zwei wesentliche Momente der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts: zum ersten die Problematisierung der Vorstellung von Kunst als Naturnachahmung, zum zweiten die ideologische Unbotmäßigkeit der Künste.
Der Gedanke ästhetischer Autonomie begründet die Spezifik der modernen okzidentalen Kunst sowohl im Vergleich zur prä-modernen Kunst des Westens als auch zur Gesamtheit der nicht-westlichen Kunst. Es ist ein Phänomen der letzten zwei Jahrzehnte, dass das Konzept ästhetischer Autonomie zum Gegenstand einer kritischen Befragung wird.
Dafür sind mehrere Tendenzen symptomatisch: Durch die "Ästhetisierung der Lebenswelt" (R. Bubner) verwischen sich zunehmend die Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst (entertainment, Werbung, Politik, lifestyle). Die Politisierung von Kunstwerken scheint nicht länger mit einem absoluten Tabu belegt. Schließlich bedeutet die auch im Bereich der Künste immer stärker spürbare Globalisierung eine Zurücknahme des Spezifitätsmerkmals der westlichen Kunst.
Die Universitätsvorlesung hat das Ziel, das Konzept "Ästhetische Autonomie" auf seine Relevanz für die heutige Situation der Künste und der Kunsttheorie hin zu befragen. Die Eingeladenen, international führende Vertreter/innen ihrer Fächer, stammen aus allen für die Fragestellung relevanten Disziplinen: Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Literaturwissenschaften, Theaterwissenschaften, Religionswissenschaften und Philosophie. Aufgrund ihrer aktuellen Fragestellung und ihrer interdisziplinären Ausrichtung spricht die Universitätsvorlesung ein breites akademisches Publikum an. Rein theoretisch orientierte Beiträge werden durch praxisnahe Positionen ergänzt, so dass sich das Programm der Universitätsvorlesung auch an eine erweiterte Öffentlichkeit richtet.
Hinweise zur Teilnahme:
Informationen und Konzeption:
Prof. Dr. Werner Busch, Prof. Dr. Joachim Küpper und Dr. Carolin Meister
Sonderforschungsbereich "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste"
Tel.: 030/838-57404, -57400
Termin:
31.10.2005 18:15 - 20:00
Veranstaltungsort:
Kunsthistorisches Institut
Hörsaal B
Koserstr. 20
U-Bhf. Podbielskiallee, Linie 3
14195 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
07.09.2005
Absender:
Hedwig Görgen
Abteilung:
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event14740
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).