Im Juni 2013 fand die Uraufführung des »FAUST_requiem« in der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen statt, die der Schweizer Regisseur Stephan Müller gemeinsam mit dem österreichischen Komponisten und Organisten Wolfgang Mitterer realisiert hat. Die Sprechoper für Darsteller, Chor, Orgel und Elektronik nahm Goethes Faust als Ausgangsmaterial für die moderne Bearbeitung eines alten Stoffes. Mit Rekurs auf Faust I folgte die Aufführung den Spuren Fausts mit Szenen vom Pakt mit dem Teufel, von der Verjüngung, der amour fou zwischen Heinrich Faust und Gretchen und von deren tragischem Ende im Glauben an das Böse. Doch der Stoff endete nicht hier: Mit Faust II kam der Eingriff in die Schöpfung durch Faust und Mephisto ins Spiel, die Erfindung des Papiergeldes und die Darstellung des Kapitalismus als Imaginationsproduktion. Chor, Orgel und Sounds spielten in dieser modernen Bearbeitung des Fauststoffes eine zentrale Rolle.
Der Schweizer Dramaturg und Regisseur Stephan Müller, der österreichische Komponist und Musiker Wolfgang Mitterer und der Schweizer Videokünstler Michel Weber sprechen über Absichten und kritische Konsequenzen, die sich für die Fortsetzung ihrer Arbeit in Wien aus der Premiere ergeben. Die Veranstaltung ist das Ergebnis des Aufenthalts von Stephan Müller als Artist-in-Residence am ZfL, ein Programm, das in Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste ins Leben gerufen wurde.
Moderation: Sigrid Weigel (ZfL)
Zur Person
Stephan Müller (*1951) ist Theater- und Opernregisseur, Dramaturg und Dozent für plurimediale Ästhetik. Er arbeitete zunächst als Regieassistent und später als Dramaturg am Theater Basel. 1975 folgten Theater- und Tanzstudien in den USA. 1979/80 leitete er das Labor des Schauspielhauses Zürich. Ab 1980 wirkte Müller als freier Regisseur u.a. in Köln, Basel, Frankfurt, Berlin, Wien, San Francisco und New York. Von 1993 bis 1999 leitete er zusammen mit Volker Hesse das Theater am Neumarkt in Zürich, von 1999 bis 2005 war er am Burgtheater Wien als Dramaturg und Regisseur tätig. Danach folgten Schauspiel- und Opernregiearbeiten in Berlin, Luzern, Antwerpen, Zürich, Wien und New York. Im Rahmen der Zürcher Festspiele wurden zuletzt seine Inszenierungen von »Attention Artaud« (Müller/Schlömer) und »Hiob« (Roth) gezeigt.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
14.01.2015 19:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Ort: ZfL Berlin, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
30.12.2014
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event49528
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