ZUM THEMA
Wissenschaft findet zunehmend global vernetzt in internationalen Forschungsverbünden statt. Dabei entfaltet nicht nur die Wissenschaft ihr Potenzial zur Globalisierung, sondern die Globalisierung fordert die Wissenschaft heraus. Unterschiedliche rechtliche Regulierungen und Standards sowie kulturelle Hintergründe sind für die Forscher kaum zu überschauen. Zudem treiben Global Player die Kommerzialisierung von Forschung voran.
Der Deutsche Ethikrat möchte im Verlauf dieser gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina veranstalteten Tagung genauer beleuchten, welche besonderen Möglichkeiten und Herausforderungen sich durch die Globalisierung für die Wissenschaft ergeben und was dies für eine Globalisierung der Ethik bedeutet.
Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
• Kann es eine globale Ethik geben?
• Ist es angesichts der kulturellen, sozialen und rechtlichen Vielfalt möglich, allgemeingültige ethische Prinzipien aufzustellen, für die eine kulturübergreifende Einigung gelingen kann?
• Welche Grundlagen gibt es für international verbindliche Standards?
• Eignet sich der in diesem Kontext vielfach unternommene Rekurs auf die Menschenrechte als Fundament für ein solches Unternehmen?
• Welche Standards sind global zu fordern und welche können einzelnen Kulturen überlassen werden? Wer sollte diese Entscheidungen fällen?
• Kann akademische Forschung angesichts der kommerziellen und technischen Macht von Global Playern noch mithalten und wie kann man sie unterstützen?
Nach einführenden Vorträgen sollen diese Fragen am Beispiel des Genome Editing und der klinischen Forschung am Menschen mit Experten aus Philosophie, Religionswissenschaft, Naturwissenschaft, Medizin und Völkerrecht diskutiert werden.
PROGRAMM
10:00 Uhr
Begrüßung
Christiane Woopen, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
I. Grundlagen
10:15
Wissenschaft und Globalisierung
Wissenschaft ohne Grenzen – Herausforderungen einer globalisierten Forschung
Hans-Jörg Rheinberger, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Die Verantwortung des Wissenschaftlers im globalen Wettbewerb
Wolfgang Huber, Humboldt-Universität zu Berlin
Globales Spiel mit Geld und Ideen. Forschung im Fokus der Global Player
Peter Ruppersberg, Ablacon, Blonay (Schweiz)/Calistoga, Kalifornien (USA)
Moderation
Dieter Birnbacher, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
11:15
Diskussion
11:45
Menschenrechte: Anspruch und Wirklichkeit
„Frei und gleich an Würde und Rechten“. Zum universalen Anspruch der Menschenrechte
Heiner Bielefeldt, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Sind die Menschenrechte westlich?
Hans Joas, Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation
Reinhard Merkel, Mitglied des Deutschen Ethikrates, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
12:40
Diskussion
13:00
Forschungspolitik
Herausforderungen einer globalisierten Forschungspolitik
Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
13:15
Mittagspause
II. Aktuelle Anwendungsfelder
14:15
Genome Editing beim Menschen
Naturwissenschaftlich-medizinischer Sachstand
Boris Fehse, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Philosophische Überlegungen
Nicole Karafyllis, Technische Universität Braunschweig
Moderation
Peter Dabrock, Stv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
14:55
Diskussion
15:15
Klinische Forschung am Menschen – Globale Regeln?
Philosophische Grundlagen
Udo Schüklenk, Queen's University, Kingston, Ontario (Canada)
Institutionelle Herausforderungen
Rita Schmutzler, Universitätsklinikum Köln
Moderation
Jochen Taupitz, Stv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
15:55
Diskussion
16:15
Kaffeepause
III. Globale Forschung – Lokale Verantwortung?
16:45
Podiumsdiskussion
Anja Seibert-Fohr, Georg-August-Universität Göttingen
Friedrich Wilhelm Graf, Ludwig-Maximilians-Universität München
Marcella Rietschel, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Heinz Riederer, BDI, Berlin
Moderation
Kathrin Zinkant, Süddeutsche Zeitung, München
18:00
Schlusswort
Christiane Woopen, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
18:15
Ende
Anmeldung erforderlich bis 25. November 2015.
Für Hörgeschädigte stehen während der Veranstaltung eine Simultanmitschrift sowie für Hörgerät- oder CI-Träger eine Ringschleifenanlage zur Verfügung.
Während der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen angefertigt. Mit Ihrer Teilnahme an der Tagung erklären Sie sich damit einverstanden, das die Veranstalter die Aufnahmen unwiderruflich, zeitlich und räumlich uneingeschränkt in allen Publikationen und Medien der Öffentlichkeitsarbeit verwenden können, solange der Bezug zur Tagung hergestellt ist.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung erforderlich bis 25.11.2015 unter www.ethikrat.org.
Termin:
03.12.2015 10:00 - 18:15
Anmeldeschluss:
25.11.2015
Veranstaltungsort:
Auditorium Friedrichstraße
Friedrichstraße 180
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Recht
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
01.10.2015
Absender:
Ulrike Florian
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event52109
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