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28.09.2016 - 28.09.2016 | Hagen

„Tabus, Verbote und Geheimnisse“ – Themenabend der FernUniversität

„Transparente Wissenschaft“ bietet die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Tabus, Verbote und Geheimnisse“ der FernUniversität in Hagen, die sich an ein breites, wissenschaftlich interessiertes Publikum richtet. Referentinnen und Referenten der Fakultäten für Kultur- und Sozialwissenschaft, für Mathematik und Informatik, für Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät nehmen in ihren Vorträgen je ein Tabu, Verbot oder Geheimnis in den Fokus.

„Transparente Wissenschaft“ bietet die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Tabus, Verbote und Geheimnisse“, die sich als Teil des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität in Hagen an ein breites, wissenschaftlich interessiertes Publikum richtet. Der Besuch des Themenabends ist kostenfrei.

Das Tabu hat eine Geschichte. Sie beginnt im Gefolge der ‚Südsee‘-Euphorie des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der ersten Erwähnung durch den Entdecker James Cook. Mehr als einhundert Jahre später wendet sich der Psychoanalytiker Sigmund Freud dem „marvellous“, dem „wunderbaren“ Tabu zu, wie er es in einem Brief an einen Freund bezeichnet. Bis heute, bis in unsere Zeit wirkt das Tabu fort und offenbart sich in Verboten und Geheimnissen.

Referentinnen und Referenten der Fakultäten für Kultur- und Sozialwissenschaft, für Mathematik und Informatik, für Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der FernUniversität nehmen in ihren Kurzvorträgen je ein Tabu, Verbot oder Geheimnis aus der Themenpalette ihres Forschungsgebietes in den Fokus.

PROGRAMM

17.00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der FernUniversität in Hagen:

Die FernUniversität als forschende Universität. Der Hagener Forschungsdialog

17.10 Uhr Einführung
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel:

Tabus, Verbote und Geheimnisse

17.20 Uhr Vortrag
Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke:

Wie Nichtwissen und Ungewissheit die soziale Ordnung beeinflussen. Empirische Forschungsergebnisse zum Umgang mit neuen Medizintechniken

Werden gesellschaftliche Verhältnisse durch die Erschließung neuen Wissens immer eindeutiger und sicherer? Nein, wir erfahren vielmehr, dass die Gegenwart durch Nichtvorhersehbares eher weniger eindeutig und unsicher ist. Stichworte sind der 11. September, Fukushima, Finanzmarktkrise oder islamischer Terrorismus. Die Unsicherheit ist in unser Leben zurückgekehrt, Handlungssicherheiten und Gewissheitsansprüche sind verloren gegangen. Unser Problembewusstsein ist erfahrungsinduzierter: Wir müssen mit Handlungsfolgen rechnen, die wir vorab nicht einschätzen können. So haben wir es auch mit mehr Nichtwissen zu tun, dem mit sukzessiver Schließung von Wissenslücken nicht mehr beizukommen ist. Am Beispiel neuerer medizintechnischer Möglichkeiten wird gezeigt werden, wie Akteure mit Nichtwissensphänomenen umgehen.

17.40 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Alfred Endres:

Wirkungsvolle Klimapolitik – Warum (zum Donnerwetter!) ist das so schwierig? Klimapolitische Hürden und Fallstricke, aber auch Optimismus

Seit Beginn der 1990er Jahre herrscht weitgehender Konsens darüber, dass Treibhausgasemissionen wegen der Klimaveränderung zurückgeführt werden müssen. Doch diese sind seither weltweit drastisch gestiegen. Daran hat auch das Kyoto-Abkommen 1997 nichts ändern können. Inwieweit die mit der Klimaschutzvereinbarung von Paris jüngst gefassten guten Vorsätze in die Tat umgesetzt werden, ist noch offen.

Warum eigentlich?! Warum tun die Staaten nicht einfach das, was in ihrem eigenen Interesse klimapolitisch geboten ist? Der Vortrag zeigt allerlei klimapolitische Hürden und Fallstricke auf. Doch soll er auch in allerlei schwierigen Lebenslagen Mut machen: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“. In diesem Geiste führt der Vortrag auch umweltökonomische Argumente für einen (vorsichtigen!) klimapolitischen Optimismus an.

18.00 Uhr Fragen und Diskussion

18.15 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Barbara Völzmann-Stickelbrock:

„Lizenz zur Vertuschung“ oder Fortschritt? Was bringt die neue EU-Richtlinie zum Schutz unternehmerischen Know-hows?

Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse stellen für Unternehmen mehr denn je eine bedeutsame Grundlage ihrer Wettbewerbsvorteile dar. Unberechtigte Verbreitung und Nachahmung werden jedoch stetig leichter. Dabei betrifft der Geheimnisschutz strafrechtliche, vertrags- und arbeitsrechtliche, immaterialgüterrechtliche und wettbewerbsrechtliche Fragen. Brisant ist die Materie auch deswegen, weil – nicht erst seit Wikileaks und den Panama Papers – Informations- und Datensicherheit immer zugleich im Spannungsverhältnis zur Informationsfreiheit stehen.
Die neue EU-Richtlinie über den Schutz vertraulichen Know-hows und vertraulicher Geschäftsinformationen wird denn auch einerseits als Fortschritt für den in Deutschland noch unterentwickelten Know-how-Schutz begrüßt andererseits als Lizenz zur Vertuschung kritisiert.

Der Vortrag soll Chancen und Risiken der neuen Richtlinie beleuchten.

18.35 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Dr. Wolfgang A. Halang:

Nicht brechbare Kryptographie und nicht hackbare Rechner. Warum Konrad Zuse über heutige IT-Sicherheitsprobleme lachen würde

Fast täglich berichten die Medien über Abhöraffären, Datenspionage, Hackerangriffe und Gefahren der Internet-Nutzung. Konrad Zuse, der Erfinder des Computers, hätte darüber nur gelacht, weil seine Maschinen auch dann nicht von außen beeinflussbar gewesen wären, wenn sie über Telekommunikationsverbindungen verfügt hätten.

Im Vortrag wird gezeigt werden, dass alle Probleme der IT-Sicherheit mit bekannter Technik konstruktiv ausgeschlossen werden können.

So können Rechner gebaut werden, an denen Hackerangriffe grundsätzlich abprallen, und seit mindestens einem Jahrhundert sind Verfahren bekannt, mit denen sich Daten derart verschlüsseln lassen, dass ihre systematische Entschlüsselung prinzipiell unmöglich ist.

18.55 Uhr Fragen und Diskussion

19.10 Uhr Schlussworte
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel

19.15 Uhr Ausklang mit Gesprächen bei einem Imbiss

Referentinnen und Referenten:

Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke leitet seit 2013 die Ernsting's family-Junior-Stiftungsprofessur für Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften und die BürgerUniversität Coesfeld. Zuvor war sie Vertretungsprofessorin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an Universitäten in Bochum, Dresden und Jena. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist die Paar- und Familiensoziologie.

Prof. Dr. Alfred Endres war an der TU Berlin der erste Professor für Umweltökonomie in Deutschland. Seit 1992 hat er den Hagener Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftstheorie inne. Er war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA und ist Autor zahlreicher Publikationen. Kürzlich wurde er von der European Association of Environmental and Resource Economists für sein Lebenswerk geehrt.

Prof. Dr. Barbara Völzmann-Stickelbrock wurde in Köln promoviert und habilitiert. Ab 2003 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht an der Universität Bielefeld. Seit 2004 leitet sie in Hagen den Lehrstuhl Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz, Urheberrecht und Zivilprozessrecht.

Prof. Dr. Dr. Wolfgang A. Halang wurde in Mathematik und Informatik promoviert, arbeitete in der Industrie und war/ist Inhaber von Lehrstühlen für Informationstechnik an der Reichsuniversität Groningen und seit 1992 in Hagen. Er war Gastprofessor in Rom und Maribor, letzter Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und ist jetzt Prodekan der Fakultät für Mathematik und Informatik.

Prof. Dr. Alexandra Przyrembel führt in die Thematik ein und moderiert die Veranstaltung. Eine wichtige Station ihrer Laufbahn war für die Leiterin des Lehrgebiets Geschichte der Europäischen Moderne, ihre Habilitation in Göttingen zur Geschichte des Tabus im Jahr 2010. Im darauffolgenden Jahr veröffentliche sie das Buch „Verbote und Geheimnisse. Das Tabu und die Genese der europäischen Moderne“ (Frankfurt/Main 2011). Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Globalgeschichte des Wissens und die Kulturgeschichte des Nationalsozialismus.

Der Hagener Forschungsdialog

Die Forschung an der FernUniversität in Hagen sichtbar machen, den Transfer von Forschungsergebnissen in Wissenschaft und Öffentlichkeit unterstützen, um das Profil der FernUniversität als forschende Universität zu schärfen: Das waren die Zielvorgaben ihres Rektorats, als es im Jahr 2012 den Hagener Forschungsdialog als neues „Dach“ für viele Veranstaltungsreihen und Einzelveranstaltungen ins Leben rief.

Heute lässt sich feststellen, dass die FernUniversität in Hagen diesem Ziel erheblich nähergekommen ist. 70 bis 80 Veranstaltungen der Fakultäten für Kultur- und Sozialwissenschaften, für Mathematik und Informatik, für Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät finden jährlich im Hagener Forschungsdialog statt: Vorträge von Forscherinnen und Forschern der FernUniversität wie von renommierten Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland, Antrittsvorlesungen neu berufener Professorinnen und Professoren, Beiträge des wissenschaftlichen Nachwuchses, Fachkonferenzen, Symposien, Kolloquien und Workshops sowie forschungsrelevante Veranstaltungen der Universitätsbibliothek.

Zu den Veranstaltungen kommen Teilnehmende und Interessierte in bis zu dreistelliger Zahl: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FernUniversität und benachbarter Hochschulen, nichtwissenschaftlich Beschäftigte, interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und der Region Hagen. Und nicht zuletzt FernUni-Studierende, auch aus weiterer Entfernung.

Nicht nur in Hagen finden Veranstaltungen unter dem Dach des „HFD“ statt: Die Veranstaltungsreihen in Coesfeld und in Lüdenscheid erfreuen sich konstant hoher Nachfrage nach hochkarätiger Wissenschaft.

Die Anzahl der Gäste wie ihre Zusammensetzung orientiert sich natürlich an Thema, Veranstaltungsformat und Zielgruppe. Eindeutig hat sich gezeigt, dass das Veranstaltungskonzept die Bedürfnisse zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach hochschulinterner und -externer Forschungskommunikation zielgenau getroffen hat.

Möglich sind diese Erfolge des Hagener Forschungsdialogs nur durch das Engagement in der Wissenschaft und durch die breite Unterstützung und die Förderung durch die Hochschule.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei

Termin:

28.09.2016 17:00 - 19:15

Veranstaltungsort:

Emil Schumacher Museum Hagen, Museumsplatz 1 – 2
alternative Adresse für Navigationssysteme: Hochstr. 73
58095 Hagen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Recht, Wirtschaft

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

26.08.2016

Absender:

Susanne Bossemeyer

Abteilung:

Dez. 7.2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55184


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