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Veranstaltung


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03.11.2016 - 04.11.2016 | Berlin

Theorie-Geschichte schreiben – Zu welchem Ende, wie und für wen?

Jahrestagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin

In den letzten Jahren hat sich ein vermehrtes historisches Interesse an ›Theorie‹ gezeigt, so an den Großentwürfen kritischer Weltbeschreibung von der Frankfurter Schule bis zu Niklas Luhmann. Noch nicht entschieden ist dabei, ob derartige Historisierungsschübe das Ende der Theorie-Ära ankündigen. Das gegenwärtig große Echo auf Denker wie Jean Luc Nancy, Alain Badiou oder Giorgio Agamben deutet im Gegenteil auf eine Renaissance von Theorie.
Theorie-Geschichte wird damit zu einer vielversprechenden, aber auch schwierigen Aufgabe. Vielversprechend, weil der historische Blick eine Frage ins Licht rückt, die lange nicht mehr gestellt wurde: Was ist eigentlich Theorie? Weltmodell oder -system? Methodenarsenal und Tool-box? Und seit wann gibt es sie überhaupt? Handelt es sich tatsächlich um ein Phänomen des 20. Jahrhunderts oder doch wieder um ein Erbe der vorangegangenen Epochenschwelle 1800? Schwierig ist Theorie-Geschichte dabei auch deshalb, weil das Verhältnis von Theorie und Geschichte spätestens seit Nietzsche selbst ein genuin theoretischer Gegenstand ist und die Routinen der Historisierung hier rasch an ihre Grenzen geraten.
Die Tagung fragt nach bereits praktizierten und künftig möglichen Modi der Historisierung von Theorie: Welche Methoden und welche Modelle werden verwandt, wie weit kommen vorhandene Forschungsansätze etwa der Wissenssoziologie, der Diskursgeschichte, Institutionengeschichte, Biographie, der Ideengeschichte, der Wissenschaftsgeschichte zum Zuge? Welche Bedeutung haben Kontroversen, Polarisierungen, behauptete oder faktische Genealogien und imaginierte Diskursgemeinschaften? Welche Formen hat Theorie und welche Formen hat ihre Historisierung? Was könnte eine Geschichte der Theorie leisten, die sich nicht auf Fachgeschichten beschränkt? Und wem ist damit gedient?

PROGRAMM

Do, 03.11.2016

14.00
Eva Geulen, Direktorin des ZfL: Begrüßung
Daniel Weidner (ZfL/HU Berlin): Einführung

14.30 – 15.30
Christine Weder (Genf): Theorien historisieren – der Anfang ihres Endes oder am Ende ein (Neu-)Anfang?

15.30 – 16.30
Philipp Felsch (HU Berlin): Theorie vs. Philosophie. Zur Institutionengeschichte einer Unterscheidung

17.00 – 18.00
Gerald Hartung (Wuppertal): Ohne Hegel? Das Theorieprogramm der Philosophiegeschichtsschreibung

18.00 – 19.00
Stefan Willer (ZfL/HU Berlin): »Innere Historizität«. Adornos ästhetische Historisierung der Musiktheorie

Fr, 04.11.2016

10.00 – 11.00
Rüdiger Campe (Yale / IFK Wien): Von der Theorie der Künste zur Theorie des Romans. Zur Koevolution von Theorie und Ästhetik im 18. Jahrhundert

11.00 – 12.00
Peter Geimer (FU Berlin): Historisierung – Erkenntnisgewinn und Nebenkosten. Das Beispiel der Kunstgeschichte

12.30 – 13.30
Falko Schmieder (ZfL): Überlegungen zum Einsatz der kritischen Theorie als Modell und Gegenstand von Historisierung

15.00 – 16.00
Paul Fleming (New York): Belatedness: Hans Blumenberg in America

16.30 – 17.30
Claudia Breger (Indianapolis): Praktiken rekonfigurativer Kritik: Überlegungen zur Theoriegeschichte der Gegenwart

17.30 – 18.30
Dirk Baecker (Witten/Herdecke): Theorie 4.0

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

03.11.2016 ab 14:00 - 04.11.2016 18:30

Veranstaltungsort:

Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Schützenstr. 18, 10117 Berlin, Trajekte-Tagungsraum 308
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

24.10.2016

Absender:

Sabine Zimmermann

Abteilung:

Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55788


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