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06.07.2017 - 06.07.2017 | Marburg

Vortrag: “The sublime utility of useless science”

Der spanische Physiker Pedro Echenique spricht über die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung für die Entwicklung unserer Zivilisation

Professor Pedro Miguel Echenique Landiríbar hält am Donnerstag, 6. Juli 2017, um 17.15 Uhr einen Vortrag über die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft. Der englische Vortrag mit dem Titel „The Sublime Utility of Useless Science“ wird im Großen Hörsaal des Fachbereichs Physik, Renthof 5, Marburg im Rahmen eines öffentlichen Kolloquiums des Sonderforschungsbereichs „Struktur und Dynamik innerer Grenzflächen“ (SFB 1083) zum Beginn seiner zweiten Förderperiode stattfinden.

Echenique ist Präsident des Donostia International Physics Centers (DIPC) in San Sebastián, Spanien. Dieses Institut wurde im Jahr 2016 von der Europäischen Physikalischen Gesellschaft nicht nur für seine Spitzenforschung auf dem Gebiet der Physik der kondensierten Materie und der Materialwissenschaften, sondern auch für seine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet.

Atmosphäre der Kreativität ist entscheidend

In seinem Vortrag wird Professor Echenique erläutern, dass Wissenschaft und Innovation im Zentrum einer jeden erfolgreichen Strategie für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung eines Landes stehen. Seiner Meinung nach ist es aber wichtiger und letztendlich profitabler, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Grundlagenforschung erfolgreich sein kann, als konkrete Ziele zu formulieren, die es zu erreichen gilt. Diese Atmosphäre ist sozusagen der Brutkasten, in dem Kreativität gedeihen und sich voll entfalten kann. Echenique wird illustrieren, wie die wichtigsten Entwicklungen der Menschheit in der Neuzeit aus fundamentalen Fragestellungen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung entstanden.

Professor Echenique ist theoretischer Physiker an der Universität des Baskenlandes in San Sebastián. Er wurde 1950 in Navarra, in den Pyrenäen geboren, studierte Physik in Pamplona, promovierte 1976 in Cambridge (England) und wurde zwei Jahre später zum Professor für Festkörperphysik an die Universität von Barcelona berufen. Von 1980 – 1984 gehörte er der ersten baskischen Regierung nach dem Sturz der Franko-Diktatur an und war Kultusminister. Echenique ist ein leidenschaftlicher und sehr erfolgreicher Befürworter der Grundlangenforschung in Spanien. Das von ihm 1999 gegründete Donostia International Physics Center (DIPC) wird zu einem erheblichen Teil aus privaten Spendengeldern finanziert. Es hat sich unter seiner Führung zu einer weltweit anerkannten Referenz auf dem Gebiet der theoretischen Physik der kondensierten Materie entwickelt. Zudem ist es die Keimzelle weiterer erfolgreicher Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Materialwissenschaften und der Nanowissenschaften, die in den letzten Jahren in San Sebastián entstanden sind.

Für seine grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Wechselwirkung von Elektronen und Ionen mit Festkörpern und Oberflächen ist Echenique mit zahlreichen hochrangigen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Max-Planck-Forschungspreis und mit dem Prinz-von-Asturien-Preis (Premios Príncipe de Asturias), der als spanische Version des Nobelpreises gilt. Echenique (baskisch Etxenike) ist Mitglied der spanischen Akademie der Wissenschaften und Ehrendoktor mehrerer spanischer und europäischer Universitäten.

Partner im Marburger Sonderforschungsbereich „Innere Grenzflächen“

Als externes Mitglied und Leiter eines Gastprojekts ist Echenique eng mit dem Marburger Sonderforschungsbereich „Struktur und Dynamik innerer Grenzflächen“, SFB 1083 verbunden. Dieser Forschungsverbund startet mit seinem Sprecher Prof. Dr. Ulrich Höfer im Juli in seine zweite vierjährige Phase. In dem auf zwölf Jahre angelegten SFB erforschen mehr als 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 18 Projekten chemische und physikalische Prozesse an den Kontaktflächen zwischen zwei Materialschichten. Diese sind bislang weitgehend unerforscht, weil innere Grenzflächen experimentell nur schwer zugänglich sind. Anderseits basieren gerade viele moderne elektronische Bauelemente oder auch Solarzellen auf solchen Grenzflächenphänomenen. Der SFB, an dem auch Gruppen in Gießen, Münster und Jülich beteiligt sind, wird für diese Grundlagenforschung in den kommenden vier Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 10,5 Mio. Euro gefördert.

Den Marburger Experimentalphysiker Höfer und den baskischen Theoretiker Echenique verbindet eine mehr als 20-jährige fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der ultraschnellen Prozesse von Elektronen an Oberflächen. Ihre Arbeiten haben nicht nur die Oberflächenphysik stark beeinflusst. Einige ihre früheren Ergebnisse stellen eine der Säulen dar, auf denen der Marburger Sonderforschungsbereich aufgebaut wurde.

Weitere Informationen:
SFB 1083: www.internal-interfaces.de/
Prof. Dr. Pedro Echenique: http://dipc.ehu.es/echenique/inicio/ctrl_inicio.php

Kontakt:
Dr. Helen Pfuhl, Fachbereich Physik, Sonderforschungsbereich 1083
Tel. 06421/28-24223
E-Mail: sfb@internal-interfaces.de

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

06.07.2017 17:15 - 19:00

Veranstaltungsort:

Renthof 5, Großer Hörsaal des Fachbereichs Physik
35037 Marburg
Hessen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Physik / Astronomie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

29.06.2017

Absender:

Andrea Ruppel

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event57880


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