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21.12.2021 - 21.12.2021 | Kiel

"Wie aus Bildern und Objekten Kunst werden kann" - Buchvorstellung im Kunst- und Designdiskurs

Bilder werden nicht als Kunst geboren. Das erforscht der Band „Kunst an den Rändern – Wie aus Bildern und Objekten Kunst werden kann“. Christiane Kruse und Annika Frye – beide Professorinnen an der Muthesius Kunsthochschule – haben den Band bei DeGruyter herausgegeben. Am Dienstag, 21. Dezember, wird das Buch um 18 Uhr im Kunst- und Designdiskurs vorgestellt. Zu Gast sind Hagen Verleger und Dr. des. Sandra Groll, die Kurzvorträge halten werden.

"Kunst an den Rändern. Wie aus Bildern und Objekten Kunst wird" heißt der Band, den Christiane Kruse und Annika Frye im Verlag De Gruyter herausgegeben haben. Am Dienstag, 21. Dezember, wird das Buch mit Kurzvorträgen von Hagen Verleger und Sandra Groll mit anschließender Diskussion im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule in Kiel vorgestellt.

Einer der Gäste ist Hagen Verleger. Er studierte Typographie und Buchgestaltung in Kiel, Maastricht und Leipzig und bearbeitet derzeit er ein von Petra Maria Meyer betreutes Dissertationsvorhaben am Institut für Kunst-, Design- und Medienwissenschaften der Muthesius Kunsthochschule. 2017/2018 war er Artist-in-Residence an der Jan van Eyck Academie / Margaret van Eyck Academie (Maastricht, NL) sowie 2020 Fellow am Deutschen Literaturarchiv Marbach und Stipendiat der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf. In seinem Vortrag "I don’t make PDFs!" legt Verleger den Fokus auf Dis/Kontinuitäten in der zeitgenössischen Buchgestaltung. Der Vortrag unternimmt den Versuch, das typographische und materialästhetische "Wurzelwerk" dreier zeitgenössischer Buchgestaltungen freizulegen. In seiner Grammatologie schreibt Jacques Derrida, "daß ein Text immer nur ein System von Wurzeln" sei. Gleiches ließe sich auch von Büchern und Buchgestaltung sagen.

Zu Gast ist außerdem die Designwissenschaftlerin Dr. des. Sandra Groll. Sie studierte Produktdesign sowie Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Seit 2018 ist sie Mitglied im Board of International Research in Design (BIRD) des Birkhäuser Verlags und Mitherausgeberin der gleichnamigen Publikationsreihe. "Der Rahmen im Design" heißt ihr Vortrag. Die soziale Pluralität und Polykontexturalität der modernen Gesellschaft erzeugt Überschusssinn und auf diese Weise die Unruhe und damit gleichzeitig die Stabilität dieser Gesellschaft. So lassen sich die Gegenstände des Alltags als bloße Dinge, dienliches Zeug, ökologische Probleme oder gar als Kunstwerke beobachten. Entscheidend ist dabei nicht allein der jeweilige Gegenstand, sondern seine jeweilige Situiertheit im jeweiligen Kontext und der Unterscheidungsgebrauch der jeweiligen Beobachter*innen. Für die Dinge des Alltags gilt dabei: Sie lassen sich potentiell auch als Kunstwerke lesen, benötigen dann aber im weitesten Sinne einen „Rahmen“, der auf die Art der zu machenden Beobachtung hinweist, wie Niklas Luhmann zeigt. Dies ist bei Designkonzepten ein wenig anders gelagert. In ihnen geht es nicht darum, eine Zuordnung zu einem funktionalen Kommunikationsbereich vorzubereiten, sondern unterschiedliche Zuordnungsmöglichkeiten relational zu organisieren, wie sich am Design der Publikation zeigen lässt.

Bilder werden nicht als Kunst geboren. Von Provokationen und Interventionen, von den Transfers und Vermischungen der Bild- und Objektkulturen handeln auch die übrigen Beiträge des Bandes „Kunst an den Rändern – Wie aus Bildern und Objekten Kunst werden kann“. Christiane Kruse und Annika Frye – beide Professorinnen an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel – haben den 344 Seiten umfassenden Band bei DeGruyter herausgegeben. Erforscht werden darin Bilder, Objekte und Aktionen in ihren kulturellen Kontexten, um dem Kunstsystem, das sich in Auflösung befindet, auf den Grund zu gehen.

Schon Marcel Duchamp hatte mit seinen Readymades den Kunstbetrieb in eine Debatte über In- und Exklusion von Alltagsdingen in die "Hochkunst" verstrickt. Seitdem kann man mit Arthur Danto vom „Ende der Kunst“ sprechen. Duchamps Kunst-Erweiterung führte zu einer explosionsartigen Vermehrung von Kunstgegenständen und -begriffen, die bis in die Gegenwart anhält. Ferner provozieren Bilder und Objekte aus Nicht-Kunst-Bereichen mit eigener Tradition das Kunstsystem, indem sie Kunstkriterien adaptieren. Die Beiträge dieses Bandes handeln von Provokationen und Interventionen, den Transfers beziehungsweise Vermischungen der Bild- und Objektkulturen und erforschen Bilder, Objekte und Aktionen in ihren kulturellen Kontexten, um dem sich in Auflösung befindenden Kunstsystem auf den Grund zu gehen.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung per E-Mail an forum@muthesius.de wird gebeten.

Die Veranstaltung findet in Präsenz im Kesselhaus der Kunsthochschule, Legienstraße 35 in Kiel, statt (unter 2G-Regeln) und online. Eine Anmeldung mit Angabe zur Teilnahme im Kesselhaus oder online ist notwendig.

Termin:

21.12.2021 18:00 - 20:00

Anmeldeschluss:

21.12.2021

Veranstaltungsort:

Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule Legienstraße 35
24103 Kiel
Schleswig-Holstein
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

20.12.2021

Absender:

Julia Marre

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event70448

Anhang
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