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22.04.2005 14:19

Neuer Ansatz für Reinigung verseuchten Grundwassers

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Universität Leipzig präsentiert auf der Internationalen Fachmesse für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling (IFAT) in München, 25. - 29. April 2005, der Leitmesse für Umwelt und Entsorgung, neueste Forschungsergebnisse für die Reinigung von Wässern aus dem Institut für Analytische Chemie der Fakultät für Chemie und Mineralogie.

    Die Kontamination der Böden an Standorten ehemaliger Munitionsfabriken sowie in militärisch genutzten Anlagen durch Sprengstoffe und Abbauprodukte (sprengstofftypische Verbindungen - STV) führt zu Beeinträchtigungen der Qualität des Grundwassers. Dies wird in Elsnig, Kreis Torgau-Oschatz, auf dem Gelände der ehemaligen WASAG (Westfälisch-Anhaltinische-Sprengstoff-Aktiengesellschaft) näher untersucht.

    Ein neuer Ansatz zur Aufbereitung von STV-kontaminierten Wässern wird im Rahmen eines Verbundvorhabens durch ein zweistufiges Reinigungsverfahren realisiert. In der ersten Stufe erfolgt die Adsorption von STV an bestimmten Polymeren (solchen mit räumlich globularer Struktur/RGS). In der zweiten Stufe werden die bei der Regeneration der RGS-Adsorberkolonnen anfallenden Stoffverbindungen einem mikrobiellen Abbau unterzogen. Dieses Konzept stellt eine Alternative zu konventionellen Reinigungsverfahren auf der Basis von Aktivkohle dar.

    Für die Optimierung der verschiedenen Reinigungsschritte muss eine leistungsfähige problemorientierte Analytik eingesetzt werden. Die Herausforderung für die analytische Verfahrensentwicklung liegt in der großen Breite der zu untersuchenden Verbindungen, die durch Stoffumwandlung der primären STV gebildet werden. Analytische Verfahren mit hoher Selektivität und ausgezeichnetem Nachweisvermögen sind erforderlich, um bisher nicht geklärte Stoffumwandlungswege zu untersuchen. Die Entwicklung eines neuen Analysenverfahrens soll klären helfen, ob Hydrazine (Verbindungen von Stickstoff mit Wasserstoff) als Abbauprodukte des Sprengstoffs Hexogen gebildet werden.

    Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Projekt wird von der Universität Leipzig in Kooperation mit Partnern der Universität Hamburg sowie den Firmen Utt-Umwelttechnologietransfer GmbH (Berlin) und UTS-Umwelttechnik- und Sanierungsgesellschaft mbH (Potsdam) durchgeführt.


    Weitere Informationen:
    Institut für Analytische Chemie
    PD Dr. Frank-Michael Matysik
    Telefon: 0341 97-36107
    E-Mail: matysik@rz.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~nmr/ANALYTIK
    Telefax: 0341 97-36115


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    Teilansicht der Pilotanlage
    Teilansicht der Pilotanlage

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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