idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.04.2008 16:49

Neues Analysesystem entwickelt

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Mannheim

    Wie sich Krankheiten über das Lymphsystem im Körper ausbreiten können und Erkrankungen des Lymphsystems entstehen, ist derzeit Gegenstand intensiver Forschungstätigkeit. Einem Netzwerk von international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, darunter Prof. Dr. Jonathan Sleeman von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, ist jetzt ein wichtiger methodischer Durchbruch gelungen.

    Die Forscher entwickelten ein Verfahren, mit dem Lymphgefäße unter Laborbedingungen (in vitro) kultiviert werden können. Ziel des unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union finanzierten Projekts unter Leitung von Prof. Dr. Agnes Noël von der Universität Lüttich (Belgien) ist es, die Bildung neuer Lymphgefäße, die so genannte Lymphangiogenese, besser zu verstehen. So ermöglicht es das als "Lymphatischer Ringversuch" bezeichnete Verfahren erstmals, die verschiedenen Schritte der Lymphgefäßentwicklung - von der Entstehung neuer Lymphgefäße bis hin zur Differenzierung der unterschiedlicher Zelltypen zu einem Lymphgefäß - zu untersuchen. Auch können mit Hilfe dieses Kulturverfahrens Faktoren identifiziert werden, die die Neubildung von Lymphgefäßen regulieren. Die Arbeit wurde am 20. April 2008 in "Nature Methods" veröffentlicht (Françoise Bruyère et al., Modeling lymphangiogenesis in a three-dimensional culture system).

    Hauptbestandteil des in vitro-Kulturverfahrens sind Fragmente eines Lymphgefäßes (Ductus thoracicus) der Maus. Eingebettet in einem Kollagen-Gel entwickeln sich diese unter geeigneten Bedingungen zu einem verzweigten (3D-) Lymphsystem, wie elektronenmikroskopische und immunologische Nachweismethoden belegen. "Ein computergestütztes Verfahren erlaubt uns darüber hinaus die Quantifizierung der neu gebildeten Lymphgefäße", sagt Prof. Dr. Jonathan Sleeman.

    Durch das gezielte Ausschalten von Genen in so genannten Knock-out-Mäusen lassen sich solche Gene aufspüren, die für die Entwicklung von Lymphgefäßen eine wichtige Rolle spielen. Mit Hilfe des neu entwickelten Verfahrens isolierten und kultivierten die Wissenschaftler den Ductus thoracicus einer Maus, der das Gen für eine als MMP-2 bezeichnete Matrix-Metalloproteinase fehlt. Dabei stellten sie fest, dass die Lymphgefäßentwicklung dieser Maus beeinträchtigt ist, und identifizierten so MMP-2 als wichtigen Lymphangiogenese-Faktor. Damit ermöglicht es das neue Verfahren zu überprüfen, wie und ob sich bestimmte genetische Defekte bei Mäusen auf die Entwicklung des Lymphgefäßsystems auswirken.

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Jonathan Sleeman
    Centrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim
    Medizinische Fakultät Mannheim der
    Universität Heidelberg
    Tridomus-Gebäude Haus C
    Ludolf-Krehl-Straße 13-17
    68167 Mannheim
    Telefon: 0621/383-9955
    E-Mail: sleeman@medma.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.nature.com/nmeth/journal/vaop/ncurrent/suppinfo/nmeth.1205_S1.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).