idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.10.2010 11:20

Neue Strategien im Moleküldesign: Wissenschaftler verändern Elektrodeneigenschaften

Mag. Alice Senarclens de Grancy Büro des Rektorates - Medienarbeit
Technische Universität Graz

    Physiker der TU Graz publizierten kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nano Letters“ – eine der bedeutendsten in den Nanowissenschaften – ihre neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie: Sie beantworteten auf Basis einer quantenmechanischen Simulation grundlegende Fragen zur Änderung von Grenzflächeneigenschaften von Elektrodenmaterialien mit organischen Molekülen. Aus den Resultaten der Untersuchung entwickelten die Wissenschaftler nun eine Strategie, mit deren Hilfe künftig Elektrodeneigenschaften in bisher ungeahnter Weise verändert werden können.

    Dass Grundlagenforschung zu den Kernkompetenzen der TU Graz gehört, beweisen die Wissenschaftler Tag für Tag. Laufend erscheinen Forschungsergebnisse in international renommierten Fachjournalen; das bestätigt auch der jüngst erschienene Artikel mit dem Titel „Work-Function Modification beyond Pinning: When Do Molecular Dipoles Count?“, veröffentlicht von den Physikern Egbert Zojer, David Egger und Oliver Hofmann vom Institut für Festkörperphysik. Ausschlaggebend für das quantenmechanische Experiment der Grazer Forscher, das dem Artikel zugrunde liegt, war folgende Problemstellung aus dem Bereich der Halbleitertechnologie: In den letzten Jahren zeigte sich immer wieder, dass Grenzflächen zwischen den einzelnen Komponenten die entscheidenden Elemente organischer Bauelemente sind. Ein signifikanter Faktor ist dabei die Ladungsträgerinjektion von der Elektrode ins organische Halbleitermaterial. Diese lässt sich zum Beispiel durch die Eingliederung dipolarer – zweipoliger – Zwischenschichten kontrollieren. Dazu hat man in der Vergangenheit entweder Moleküle eingesetzt, die selbst ein Dipolmoment tragen oder mit Hilfe von Ladungstransferprozessen durch die Metallelektrode eine Dipolschicht erzeugt.

    Kombination beider Effekte
    Das Potential dieser injektionsverbessernden Schichten ließe sich aber nur dann enorm steigern, wenn man die oben genannten Effekte kombinieren könnte. Die neuesten Forschungsergebnisse zeigen nun auf Basis quantenmechanischer Simulationen auf, dass die beiden Einflüsse – Ladungstransfer und intrinsischer Dipol – typischerweise nicht additiv sind und beschreibt daher Strategien auf welche Art und Weise man Moleküle idealerweise so gestalten müsste, um beide Effekte zu kombinieren. Damit zeigen die Physiker Wege auf, wie in Zukunft Grenzflächen mit ungeahnten elektronischen Eigenschaften realisieren werden könnten. Als Anwendungsbereich wäre z. B. eine entscheidende Aufwertung elektronischer und optoelektronischer Bauelemente wie Schaltungen, Displays, Beleuchtungselemente oder Transistoren denkbar.

    Originalarbeit:
    Work-Function Modification beyond Pinning: When Do Molecular Dipoles Count? Oliver T. Hoffmann, David A. Egger, Egbert Zojer. Online publiziert in „Nano Letters“ am 12. Oktober 2010

    Rückfragen:
    Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Egbert Zojer
    Institut für Festkörperphysik
    E-Mail:egbert.zojer@tugraz.at
    Tel +43 (316) 873 - 8475


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Chemie, Maschinenbau, Physik / Astronomie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).