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20.01.2011 18:20

Legio XIII Gemina im Römischen Museum der Stadt Augsburg

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Eine Sonderausstellung zu einem experimentalarchäologischen Projekt der Augsburger Althistoriker / Laufzeit: 22. Januar bis 3. Oktober 2011

    Augsburg/KPP - Über zwei Wochen hinweg waren Studenten des Augsburger Lehrstuhls für Alte Geschichte im September 2010 als "Legionäre" auf einem rund 200 Kilometer langen Fußmarsch entlang der Via Claudia Richtung Füssen unterwegs, um die Ausrüstung zu erproben, mit der römische Soldaten in der Zeit um Christi Geburt ausgestattet waren. Den Verlauf und erste Ergebnisse dieses experimentalarchäologischen Projekts Legio XIII Gemina dokumentiert ab dem 22. Januar 2011 eine Studioausstellung im Römischen Museum der Stadt Augsburg, die dort bis zum 3. Oktober 2011 zu sehen sein wird.

    "Die Vermittlung der Ergebnisse ist als dritter Schritt ein ebenso wichtiger Bestandteil unseres Arbeitsprogramms wie die Auseinandersetzung mit den vor rund 2000 Jahren verfügbaren Ausrüstungskomponenten und 'Techniken', die wir zunächst auf der Grundlage von Funden rekonstruieren, um sie dann experimentell zu testen", erläutert Projektintiator und -leiter Christian Koepfer.

    Auf der Basis von Funden aus der Zeit um Christi Geburt

    Koepfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Gregor Weber am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Augsburg. Mit dem seit dem Wintersemester 2009 laufenden und auf drei Jahre angelegten Rekonstruktionsprojekt Legio XIII Gemina hat er es sich und seinen Studenten zum Ziel gesetzt, ein möglichst authentisches Bild römischer Soldaten aus der Zeit zwischen dem Jahr 10 v. Chr. und 16. n. Chr. entstehen zu lassen. Basis dieses Unternehmens sind römische Militaria-Funde aus diesen zweieinhalb Jahrzehnten, während derer die 13. Legion zeitweise in Augsburg stationiert war. Die Funde waren Anfang des 20. Jahrhunderts in Augsburg-Oberhausen gemacht worden. Durch Funde anderer etwa zeitgleicher Militärplätzen wie Haltern oder Dangstetten konnten sie ergänzt und bereichert werden.

    Rekonstruktion und experimentelle Erprobung

    In zwei Übungen im Wintersemester 2009/10 und im darauf folgenden Sommersemester wurden von Koepfers Studenten nach dem Vorbild dieser Funde Rüstungskomponenten, Werkzeuge und weitere Gegenstände des täglichen Gebrauchs rekonstruiert. Zugleich wurden Fragestellungen für aussagekräftige Experimente mit diesen Gegenständen erarbeitet. Durchgeführt wurden diese Experimente dann im vergangenen September auf einem 14-tägigen Fußmarsch entlang der alten Via Claudia. Mit jeweils rund 25 Kilogramm bepackt und von einem rekonstruierten römischen Transportwagen begleitet, legten die Legionäre dabei rund 200 Kilometer zurück.

    Didaktische Aufbereitung und Präsentation

    Bereits während des Marsches wurden die eigenhändig rekonstruierten Ausrüstungsgegenstände in zahlreichen an der Route gelegenen Schulen vorgestellt. Für diese Präsentationen gerüstet hatten sich die Projektteilnehmer mit einem geschichtsdidaktischen Seminar zum Thema "Entwicklung didaktischer Konzepte für einen Projekttag 'Die Legionäre des Augustus' an Gymnasien und Realschulen". "Auch die seriöse didaktische Aufbereitung der Ergebnisse ist unverzichtbar, wenn wir die Experimentelle Archäologie weiter als anerkannte wissenschaftliche Disziplin etablieren wollen", so Koepfers Chef Gregor Weber.

    Ausrüstungsgegenstände, erste Ergebnisse und Aktionstage

    In diesem Sinne sollen am Abschluss des Projekts Anfang 2012 ein Sammelband und eine resümierende Tagung stehen, die beide von den Studierenden vorbereitet werden. In diesem Sinne wurde jetzt zwischenzeitlich aber auch die Sonderausstellung im Römischen Museum der Stadt Augsburg konzipiert. Sie zeigt nicht nur die rekonstruierten Ausrüstungsgegenstände, die von den Besucherinnen und Besuchern teils selbst ausprobiert werden können, sondern gibt auch erste Antworten auf Fragen, die Gegenstand der Experimente waren - Fragen etwa zur Effektivität römischer Waffen, also zur Durchschlagskraft von Katapulten oder zur Wetterbeständigkeit und Stabilität von Schilden, oder Fragen im Zusammenhang mit dem Wassertransport oder mit Landvermessung. Außerdem sind Aktionstage in Vorbereitung, an denen die Ausstellungsbesucher die Legionäre "bei der Arbeit" beobachten können.

    Bis zum 3. Oktober im Römischen Museum

    Die Ausstellung "Projekt 'Legio XIII Gemina' - Experimentelle Archäologie an der Universität Augsburg" ist vom 22. Januar bis zum 3. Oktober 2011 im Römischen Museum der Stadt Augsburg (Dominikanergasse 15, 86150 Augsburg) zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags von 10.00 bis 20.00 Uhr und Mittwoch bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.
    _________________________

    Das Projekt "Legio XIII Gemina" wird maßgeblich von der Kurt und Felicitas Viermetz-Stiftung gefördert und von mehreren Handwerksbetrieben und Firmen aus Augsburg und Umgebung unterstützt.
    _________________________

    Kontakt: Christian Koepfer M.A., c/o Lehrstuhl für Alte Geschichte, Universität Augsburg, 86135 Augsburg, Telefon 0821/598-5546, christian.koepfer.ma@gmx.de


    Weitere Informationen:

    http://ckoepfer.de - Projekthomepage
    http://www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de/index.php?id=19773 - Ausstellungshomepage

    http://www.br-online.de/bayern1/mittags-in-schwaben/regionalnews-schwaben--roeme...


    Bilder

    Mit einer Ausrüstung, die sie auf der Basis von Funden aus der Zeit von 10 v. bis 16 n. Chr. rekonstruiert hatten ...
    Mit einer Ausrüstung, die sie auf der Basis von Funden aus der Zeit von 10 v. bis 16 n. Chr. rekonst ...

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    ... legten die Augsburger Experimentalarchäologen in zwei Wochen rund 200 Kilometer entlang der Alten Via Claudia zurück.
    ... legten die Augsburger Experimentalarchäologen in zwei Wochen rund 200 Kilometer entlang der Alte ...
    Fotos: Fred Schöllhorn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Mit einer Ausrüstung, die sie auf der Basis von Funden aus der Zeit von 10 v. bis 16 n. Chr. rekonstruiert hatten ...


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