idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.05.2011 08:37

Die süßen Geheimnisse des Nervensystems: RUB-Forscher entwickeln Antikörper zur Zellmarkierung

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Stammzellen lassen sich anhand von Zuckerresten unterscheiden

    Bochumer Forscher haben einen Antikörper hergestellt, mit dem sie die zahlreichen Stammzelltypen des Nervensystems besser als bisher unterscheiden können. „Um Stammzellen für therapeutische Zwecke zu nutzen, ist es wichtig, dass man die verschiedenen Typen auseinanderhalten kann“, so Eva Hennen vom RUB-Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie (Fakultät für Biologie und Biotechnologie). Der Antikörper 5750 erkennt einen bestimmten Zuckerrest auf der Zelloberfläche, der LewisX genannt wird.

    Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Andreas Faissner konnte LewisX nun erstmals nutzen, um verschiedene Stammzelltypen zu trennen. Über die Ergebnisse berichten die Forscher im Journal of Biological Chemistry.

    Ungeahnte Zuckervielfalt

    Antikörper, die den LewisX-Zuckerrest erkennen, werden routinemäßig eingesetzt, um sogenannte neurale Stammzellen zu identifizieren, aus denen die verschiedenen Zellen des Nervensystems entstehen. Das Team von Prof. Faissner zeigte nun, dass sich hinter der Bezeichnung „LewisX“ nicht nur ein einziges Zuckermotiv verbirgt, sondern eine ganze Reihe verschiedener Zuckerreste. Unterschiedliche Arten von neuralen Stammzellen sind mit individuellen Kombinationen von LewisX-Zuckerresten auf ihrer Zelloberfläche ausgestattet. Der neue Bochumer Antikörper 5750 erkennt dabei einen anderen LewisX-Zuckerrest als die bislang verwendeten Antikörper. „Diese Zuckervielfalt könnte auch für die Krebsdiagnose interessant werden“, erklärt Prof. Faissner, „denn LewisX-Zucker wurden auch auf Tumorzellen nachgewiesen“.

    Eigenschaften der Stammzellen herausfinden

    Mit Hilfe des neuen Antikörpers 5750 lassen sich gezielt bestimmte Typen neuraler Stammzellen aus einer Mischung unterschiedlicher Stammzellarten isolieren. Ziel der Arbeitsgruppe von Prof. Faissner ist es nun, die Eigenschaften der Stammzellen, die LewisX-Zuckerreste tragen, zu untersuchen. Die Forscher fanden bereits heraus, dass sich das LewisX-Motiv auf der Zelloberfläche ändert, wenn die Stammzellen sich weiterentwickeln – etwa zu Oligodendrozyten, die die Isolationsschicht der Nervenzellen bilden, oder zu Nervenzellen selbst.

    Titelaufnahme

    Hennen E, Czopka T, Faissner A (2011) Structurally Distinct LewisX Glycans Distinguish Subpopulations of Neural Stem/Progenitor Cells. The Journal of Biological Chemistry 286: 16321-16331. doi 10.1074/jbc.M110.201095

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Andreas Faissner, Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-14313, Andreas.Faissner@ruhr-uni-bochum.de

    Redaktion: Dr. Julia Weiler


    Bilder

    Zwei Arten von Stammzellen wurden mit dem neuen Bochumer Antikörper 5750 (rot) und dem herkömmlichen Antikörper 487 (grün) gefärbt und können klar getrennt werden, da die Antikörper unterschiedliche LewisX-Zuckerreste erkennen. © the American Society for Biochemistry and Molecular Biology.
    Zwei Arten von Stammzellen wurden mit dem neuen Bochumer Antikörper 5750 (rot) und dem herkömmlichen ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Zwei Arten von Stammzellen wurden mit dem neuen Bochumer Antikörper 5750 (rot) und dem herkömmlichen Antikörper 487 (grün) gefärbt und können klar getrennt werden, da die Antikörper unterschiedliche LewisX-Zuckerreste erkennen. © the American Society for Biochemistry and Molecular Biology.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).