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23.06.2011 09:36

Wissenschaftler liefern in „Nature“ Hinweise auf Wasser unter dem Eis des Saturnmondes Enceladus

Sylvia Prietz Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Wie alle großen Planeten im äußeren Sonnensystem besitzt Saturn eine Vielzahl von Monden. Die größeren unter ihnen, so der 500 km durchmessende Enceladus, bestehen in der Regel aus einem Gesteinskern umgeben von einem Panzer aus Wassereis. Unter der maßgeblichen Beteiligung des Physikers Dr. Jürgen Schmidt von der Universität Potsdam konnten jetzt zwingende Hinweise auf Wasser unter dem Eis des Enceladus gefunden werden.

    Im Jahr 2005 rückte Enceladus in den Mittelpunkt des Interesses der Planetenforschung. Die Raumsonde Cassini (NASA/ESA) entdeckte den aktiven Eis-Vulkanismus des Mondes. Am Südpol von Enceladus findet man das Eis deutlich erwärmt, und aus Spalten in der Kruste treten Wassergas und kleine Eispartikel aus. Die Frage, ob sich unter dem Eis ein Wasserozean befinden könnte, diskutieren Wissenschaftler seither kontrovers.
    Neuere Messungen des Staubdetektors (Cosmic Dust Analyser) von Cassini liefern nun sehr starke Hinweise auf Wasser. Der Detektor konnte Kochsalz in den bei Enceladus eingefangen Eisteilchen nachweisen, in einer ähnlichen Konzentration wie in den Meeren der Erde. Das Instrument wurde in Heidelberg gebaut. Gemeinsam mit Wissenschaftlern vom dortigen Max-Planck-Institut für Kernphysik wertete der Potsdamer Physiker Jürgen Schmidt die Daten von Enceladus aus.
    Frühre Messungen belegten bereits Spuren von Salzen in Eisteilchen, welche weit weg von Enceladus eingefangen wurden. Diese insgesamt geringen Mengen an Salz könnten allerdings auch durch Verunreinigungen der Eiskruste bedingt sein und deuten daher nicht notwendigerweise auf einen Salzozean hin. Im Oktober 2008 jedoch flog die Sonde Cassini direkt durch die Fontänen von Eispartikeln, die sich über dem Südpol von Enceladus auftürmen. Die neueren Daten belegen, dass die überwiegende Menge des Wassereises, das Enceladus in Form von wenigen Tausendstel Millimeter großen Eiskörnern ins Saturnsystem schleudert, fast so salzreich ist wie die irdischen Ozeane.
    Die Salze lösen sich im Wasser, wenn es in Kontakt mit dem Gesteinskern des Mondes steht, ähnlich wie in den Meeren auf der Erde. Die gemessenen Partikel entstehen dann aus den feinen Tröpfchen eines Nebels, der sich zwischen Wasser und Eiskruste bildet. Sie gefrieren, wenn sie mit dem Wassergas durch Spalten im Eis in den Weltraum gelangen. Für die Wissenschaftler sind diese Eispartikel Boten, die ihnen Aufschluss geben über die innere Zusammensetzung von Enceladus.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Kontakt: Dr. Jürgen Schmidt, Telefon: 0331/977-1626 oder 0151 211 202 70,
    E-Mail: jschmidt@agnld.uni-potsdam.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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