idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.06.2011 09:02

Innovative Materialien für Krebsdiagnostik und Computerindustrie

Dr. Christine Bohnet Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

    --Dresdner Helmholtz-Zentrum erhält zwei Virtuelle Institute der Helmholtz-Gemeinschaft--
    Innovative Nanomaterialien für die Krebsdiagnostik und lernfähige Werkstoffe für nicht-flüchtige Computer-Arbeitsspeicher – diese Forschungsthemen stehen im Mittelpunkt von zwei neuen Virtuellen Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft, die unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) gemeinsam mit nationalen und internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden. Das HZDR beteiligte sich gleich mit zwei Anträgen erfolgreich an der fünften Ausschreibungsrunde von „Helmholtz Virtuellen Instituten“.

    Virtuelles Institut „NanoTracking“

    Nanomaterialien sind aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften sehr interessant für die Medizin. Insbesondere sehr kleine Nanoteilchen mit einer Größe von weniger als 20 Nanometern können im Körper überallhin gelangen. Das Virtuelle Institut „NanoTracking“ beschäftigt sich mit der Entwicklung von maßgeschneiderten Nanomaterialien für die Krebsdiagnostik und die Therapiekontrolle bei Krebserkrankungen. Die Vision: extrem kleine Nanoteilchen zu entwickeln, die schnell und quasi ausschließlich zu Tumorzellen wandern und diese sichtbar machen. Dafür müssen sie mit speziellen Sonden ausgerüstet und mit zielsuchenden Molekülen versehen sein. Das Besondere des vom HZDR geleiteten Forschungsvorhabens: die Nanomaterialien sollen äußerst vielseitig sein und sich für verschiedene diagnostische Methoden eignen.

    „Unser Ziel ist es, Nanosonden für die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) sowie für die optische Bildgebung zu entwickeln“, sagt der Leiter des Virtuellen Instituts Dr. Holger Stephan. Dafür müssen die Nanoteilchen mit radioaktiven, magnetischen oder fluoreszierenden Markern ausgestattet werden. Zunächst steht das Wissenschaftlerteam, zu dem Chemiker, Biologen, Biochemiker, Physiker und Mediziner gehören, vor der Aufgabe zu untersuchen, welche Nanomaterialien für dieses neuartige Konzept geeignet sind. Denn bisher ist nur wenig über die Wechselwirkung und die Verteilung von solchen körperfremden Nanopartikeln im Körper bekannt. Am Virtuellen Institut „NanoTracking“ sind neben dem HZDR folgende Einrichtungen beteiligt: Universität Münster; Universität Heidelberg; Monash University Melbourne, Australien; University College Dublin, Irland.

    Virtuelles Institut „Memriox“

    Bisher gehen Informationen, die nicht auf der Festplatte gespeichert sind, bei einem Stromausfall verloren. Die Forscher wollen mit ihrer Initiative einen Beitrag leisten, um das Dilemma zwischen schnellen, aber flüchtigen Arbeitsspeichern und langsameren, aber nicht-flüchtigen Festplattenspeichern zu überwinden. Ihr Vorbild ist das Gehirn, das Informationen permanent durch Lernen speichert. Auch Materialien sind lernfähig. Im Mittelpunkt des Virtuellen Instituts „Memriox“ stehen nanoskalige Strukturen auf Basis oxidischer Verbindungen, deren elektrischer Widerstand sich durch einen Stromfluss einstellen lässt, und die über diesen Effekt als elektronische Schalter wie als nichtflüchtige Speicher fungieren können. Um ein passendes Material zu entwickeln, setzen die Forscher Ionenstrahlen, also schnelle geladene Teilchen ein.

    Das Virtuelle Institut „Memriox“ ist eine Forschungsinitiative des HZDR mit dem Forschungszentrum Jülich, dem NAMLAB der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der University of California in San Diego, USA, und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, Schweiz. Ein von HZDR-Wissenschaftlerin PD Dr. Sibylle Gemming geleitetes Team hat das Ziel, lernfähige Materialien zu entwickeln, die für nicht-flüchtige, schnelle Computerspeicher eingesetzt werden können.

    Info: Helmholtz Virtuelle Institute

    Virtuelle Institute sind fachliche Forschungsverbünde, die von der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert und koordiniert werden. Sie dienen der Vorbereitung größerer strategischer Forschungsarbeiten und stärken insbesondere die Zusammenarbeit mit Hochschulen wie mit internationalen Partnern. Virtuelle Institute verfügen über eine eigene Führungs- und Managementstruktur und erarbeiten besondere Konzepte zur Qualifizierung ihrer wissenschaftlichen Nachwuchskräfte. Sie werden über drei bis fünf Jahre mit maximal 600.000 Euro jährlich aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds gefördert.

    Weitere Informationen

    Helmholtz Virtuelles Institut „NanoTracking“
    Dr. Holger Stephan
    Institut für Radiopharmazie
    Tel.: 0351 260 3091
    h.stephan@hzdr.de

    Helmholtz Virtuelles Institut „Memriox“
    Dr. Sibylle Gemming
    Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
    Tel.: 0351 260 2470
    s.gemming@hzdr.de

    Pressekontakt
    Dr. Christine Bohnet
    Presseprecherin
    Tel. 0351 260-2450 oder 0160 969 288 56
    c.bohnet@hzdr.de
    www.hzdr.de

    Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
    Bautzner Landstr. 400
    01328 Dresden

    Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) hat das Ziel, langfristig ausgerichtete Spitzenforschung auf gesellschaftlich relevanten Gebieten zu leisten. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
    • Wie verhält sich Materie unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
    • Wie können Tumorerkrankungen frühzeitig erkannt und wirksam behandelt werden?
    • Wie nutzt man Ressourcen und Energie effizient und sicher?

    Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen werden sechs Großgeräte mit teils einmaligen Experimentiermöglichkeiten eingesetzt, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen.

    Das HZDR ist seit 1.1.2011 Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es hat drei Standorte in Dresden, Leipzig und Grenoble und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter – davon 370 Wissenschaftler inklusive 120 Doktoranden.


    Bilder

    Funktionale Nanoteilchen weisen Tumore nach
    Funktionale Nanoteilchen weisen Tumore nach
    Bild: Michael Voigt
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Funktionale Nanoteilchen weisen Tumore nach


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).