17 Prozent der Deutschen leiden an nicht tumorbedingten chronischen Schmerzen. Nach aktuellen Schätzungen erhalten bis zu 50 Prozent dieser Patienten eine unzureichende Schmerztherapie. Deshalb fordert die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. (ehemals DGSS, Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes) in ihrem „Nationalen Aktionsplan gegen den Schmerz“ Politik und Wissenschaft zum Umdenken auf. Mit der Umsetzung des erstmalig am 5. Juni stattfindenden bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ soll außerdem zukünftig das Thema „Schmerz“ noch stärker in die Öffentlichkeit getragen werden.
Alle Materialien zur Pk stehen zum Download bereit unter: http://www.dgss.org/presse/pressekonferenz-25042012/
„Wir wollen erreichen, dass jeder Mensch in Deutschland weiß, was bei Schmerzen zu tun ist, an wen er sich wenden kann, dass akute Schmerzen ausreichend behandelt werden müssen, um chronische Schmerzen zu verhindern, und dass niemand Schmerzen ertragen muss“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Präsident der neu benannten Deutschen Schmerzgesellschaft. Schon seit ihrer Gründung im Jahr 1975 hat die ehemals Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) immer wieder auf den Zugang zur Schmerztherapie als fundamentales Menschenrecht aufmerksam gemacht. Mit der neuen Namensgebung sowie dem komplett neuen Auftritt sollen die zukünftigen Aktivitäten auf den Punkt gebracht werden: Die Vernetzung aller auf dem Gebiet der Schmerztherapie tätigen Ärzte, Psychologen und des Pflegepersonals aktiv voranzutreiben und die Schmerztherapie in Deutschland zu verbessern. Denn: Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung, so die Überzeugung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. „und deshalb wollen wir noch mehr als bisher politisch und öffentlichkeitswirksam aktiv werden“, so Koppert.
Ein erster Schritt auf diesem Weg war die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans gegen den Schmerz. „Mit den vier Punkten „Bewusstsein schaffen“, „Forschung fördern“, „Aus- und Wieterbildung verbessern“ und „Versorgung verbessern“ wollen wir Missstände bekannt machen und im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern und mittelfristig gesellschaftliche Veränderungen anstoßen“, so Prof. Dr. Dipl.-Psych. Michael Pfingsten, Vizepräsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. Andere Nationen machen es bereits vor: In Frankreich, Italien, Portugal und den USA ist das Recht auf Schmerzbehandlung gesetzlich verankert, oder es gibt Nationale Aktionspläne, die vom jeweiligen Gesundheitsministerium implementiert wurden.
Info-Hotline zum Aktionstag
Am 5. Juni 2012 initiiert die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften erstmalig einen bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. Unter dem diesjährigen Motto „Bewusstsein schaffen“ können sich Betroffene an über 20 teilnehmenden Kliniken und schmerztherapeutischen Einrichtungen vor Ort informieren. Über eine kostenlose Hotline (0800–18 18 12 0) können Patienten und Angehörige außerdem Fragen an Schmerzspezialisten aus ganz Deutschland stellen. Der Aktionstag wird ab sofort jährlich jeweils am ersten Dienstag im Juni unter einem anderem Motto stattfinden. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schmerzversorgung und machen uns stark für das Anliegen von Schmerzpatienten und deren Angehörigen in Deutschland“, erläutert Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle, designierter Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
Pressekontakt
Meike Drießen, M.A., Deutsche Schmerzgesellschaft Pressestelle, c/o Ruhr-Universität Bochum, Raum
UV 0/42, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-26952, Fax: 0234/32-14136, Internet: http://www.dgss.org
E-Mail: presse@dgss.org
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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