idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.08.2012 14:59

Konsortium forscht, um Kupferpräparate in ökologischen Anbausystemen zu ersetzen

Dipl.-Biol. Stefanie Hahn Pressestelle
Julius Kühn-Institut

    Homepage http://www.co-free.eu gestartet. Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert neues EU-Projekt, das Strategien zum Ersatz von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln im integrierten und ökologischen Anbau entwickelt.

    (Darmstadt) Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden gegen Pflanzenkrankheiten, wie Falscher Mehltau an Weinrebe oder Kraut- und Knollenfäule an Kartoffel, angewendet. Im ökologischen Anbau gehören sie zur Palette der erlaubten Mittel. Wegen der Anreicherung des Metalls im Boden, möchten nicht nur Biobauern den Kupfereinsatz weiter reduzieren. EU-weit wird das Ziel verfolgt, Kupferpräparate in der Landwirtschaft langfristig durch Alternativen zu ersetzen. Die EU hatte deshalb ein internationales Projekt zum Thema Kupferersatz ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das Projekt CO-FREE, das sich aus einem Konsortium von 21 Partnern aus 11 europäischen Ländern zusammensetzt und vom Julius Kühn-Institut koordiniert wird. Bis Mitte 2016 werden nun Vertreter verschiedener renommierter Forschungseinrichtungen und Experten für Feldversuchsanstellung aus Nord-, Süd-, Ost-und Westeuropa mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten. Viele der Unternehmen sind Mitglieder der „International Biocontrol Manufacturers´ Association“, kurz IBMA.

    Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Strategien für die vier wichtigsten Kulturen bei der Kupferanwendung im ökologischen Anbau zu entwickeln. Es geht um die Bekämpfung von Apfelschorf, Falschem Mehltau an Rebe, Braunfäule in Tomate sowie Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffel. CO-FREE arbeitet dabei nach dem Baukasten-Prinzip und setzt auf eine Kombination aus alternativen Präparaten, angepassten und weiterentwickelten Prognosemodellen, toleranten Sorten und unterschiedlichen Anbausystemen. Diese reichen von den gängigen Systemen mit Hochertragssorten bis hin zur extrem extensiven Form der „Agro-Forestry“. Ein weiterer Teilaspekt des Projektes ist die Entwicklung neuer Züchtungsziele. Begleitet werden die Arbeiten im Projekt von ökologischen Studien und sozio-ökonomischen Untersuchungen, die für die spätere Praxisumsetzung der Ergebnisse wichtig sind. Hier geht es z.B. um die Frage, wie die Verbraucherakzeptanz gegenüber neuen Sorten erhöht werden kann. Die jetzt freigeschalteten Homepage www.co-free.eu hält nähere Informationen für Praktiker, Berater bereit. Sie und andere Interessierte können den Fortgang des Projektes verfolgen.

    Hintergrundinformationen zum Projekt:

    Mit dem EU-Projekt „Innovative Strategien für Kupfer-unabhängige integrierte und ökologische Anbausysteme“ (Innovative strategies for copper-free low input and organic farming systems; Projektnr. 289497) fördert die EU-Kommission die Entwicklung von Strategien zum Ersatz von Kupfer in den genannten Anbausystemen. Das vom JKI koordinierte Projekt CO-FREE hat eine Laufzeit von 4,5 Jahren. Weitere Infos finden sich auf der Homepage des Projektes http://www.co-free.eu.

    Hintergrundinformation zu Kupfer im Pflanzenschutz:

    Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden seit etwa 150 Jahren in Deutschland vorwiegend zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten eingesetzt. Sie gehören damit zu den ältesten Pflanzenschutzmitteln, die noch heute besonders im ökologischen Anbau, aber auch zum Resistenzmanagement im integrierten Anbau, eine Bedeutung haben. Sowohl national als auch international werden mögliche Folgen der langjährigen Anwendung, der Verbleib des Metalls im Boden und seine Auswirkungen auf Bodenorganismen, kritisch diskutiert. Einen Einblick dazu gibt das vom Julius Kühn-Institut betriebene Themenportal http://kupfer.jki.bund.de/.

    Ihre wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
    Dr. Annegret Schmitt
    Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
    Institut für Biologischen Pflanzenschutz
    Heinrichstr. 243, 64287 Darmstadt
    Tel.: 06151-407 241
    E-Mail: annegret.schmitt(at)jki.bund.de


    Weitere Informationen:

    http://www.co-free.eu - Projekthomepage
    http://kupfer.jki.bund.de - Hintergrundinfo zu Kupfer als Pflanzenschutzmittel


    Bilder

    Braunfäule an Tomate
    Braunfäule an Tomate
    Foto: E. Koch/Julius Kühn-Institut
    None

    Logo des CO-FREE Projektes
    Logo des CO-FREE Projektes
    www.co-free.eu
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Braunfäule an Tomate


    Zum Download

    x

    Logo des CO-FREE Projektes


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).