Die Rettung der Biodiversität ist eine soziale und wissenschaftliche Herausforderung: Wir brauchen das Wissen von der Basis für den globalen Wissenschaftsrat für Biodiversität. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde, spricht sich im neuesten Artikel im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ dafür aus, Wissen von der Basis stärker im globalen Wissenschaftsrat für Biodiversität, IPBES, zu berücksichtigen.
Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde, spricht sich im neuesten Artikel im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ dafür aus, Wissen von der Basis stärker im globalen Wissenschaftsrat für Biodiversität, IPBES, zu berücksichtigen. „Wenn Menschen die Probleme beim Klimawandel und Biodiversitätsverlust verursachen, dann ist ein Umdenken der Menschen auch der Schlüssel zum Erfolg. Für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von IPBES ist es wichtig, dass verschiedene Quellen von Wissen berücksichtigt werden. Dazu gehören nicht nur wissenschaftliche Publikationen in hochrangigen Zeitschriften, sondern auch Erfahrungen und Erkenntnisse normaler Bürger“, so Vogel. „Wir müssen offen sein und neue Wege finden.“
Ein wichtiger Schritt hierfür ist der Ausbau einer Partnerschaft zwischen Forschungseinrichtungen und Bürgern, wo derartige Beziehungen experimentell entwickelt werden können. Insbesondere Naturkundemuseen kommt hier eine wichtige Rolle zu. Forschungsmuseen wie das zur Leibniz-Gemeinschaft gehörende Berliner Naturkundemuseum leisten exzellente Biodiversitätsforschung und sind gleichzeitig äußerst beliebte und anerkannte Orte spannender und relevanter Wissensvermittlung. Johannes Vogel: „Ich bin sehr froh, dass wir zur Unterstützung dieser Entwicklungen einen Fellowship bei der Kulturstiftung des Bundes einwerben konnten.“ Bei diesem Fellowship ist angedacht, verschiedene Zugänge und Perspektiven auf das drängende globale Problem Biodiversitätsverlust zu erforschen und zu analysieren. Das soll dazu beitragen, einige der großen Lücken in Verständnis, Akzeptanz und Partizipation zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu schließen. „Für den Erfolg des Weltbiodiversitätsrates ist es essentiell, dass die Bevölkerung in die Dialogprozess einbezogen wird, um lokale und globale Lösungen zu finden“, so Vogel. Lernen könne man dabei vom globalen Klimarat (IPCC), der nach Meinung der Autoren die Probleme zu technisch angegangen ist, um richtungsweisende Änderungen herbeizuführen.
Vogel wurde im August 2012 in den nationalen Bioökonomierat berufen. Der deutsche Bioökonomierat berät die Bundesregierung und wirkt mit Wege in eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaft zu finden. Auch hier wird sich Vogel dafür einsetzen, dass auf breiter Basis Wissen akquiriert und Partizipation ermöglicht wird, so dass zukünftige Entwicklungen von Wissenschaft und Gesellschaft noch besser integriert werden.
Hintergrundinformationen zu IPBES:
IPBES (Intergovernmenal Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) wurde nach einem langen internationalen Diskussionsprozess im Dezember 2011 von der UN beschlossen und führte im April 2012 in Panama sein Gründungstreffen durch. Ziel ist der verbesserte Dialog zwischen Wissenschaft und Politik, um die international beschlossenen Biodiversitätsziele umzusetzen. Das Sekretariat von IPBES wird sich in Bonn befinden.
http://www.biodiversity.de/index.php/de/biodiversitaet/biodiversitaet-internatio...
Originalartikel: Turnhout, E., Bloomfield, B., Hulme, M., Vogel, J., & Wynne, B. 2012. Listen to the voices of experience. - Nature 488: 454-455
Editorial. 2012. Social dimensions to biodiversity. - Nature 488: 429
Fotos erhalten Sie unter: http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/IPBES
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Kontakt:
Dr. Gesine Steiner, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49(0)30 2093 8917 Fax. +49(0)30 2093 8914, e-mail gesine.steiner@mfn-berlin.de; www.naturkundemuseum-berlin.de
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