idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.05.2013 14:11

Open-Source-Werkzeugkette hilft, native Apps auf Knopfdruck zu erzeugen

Vera Münch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie

    In dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt Modagile Mobile haben das FZI, die andrena objects ag und die arconsis IT-Solutions GmbH ein neues Verfahren und Softwarewerkzeuge zur modellgetriebenen Entwicklung mobiler Anwendungen ("Apps") erarbeitet und ihre Ergebnisse jetzt im Internet unter http://www.modagile-mobile.de/ online frei verfügbar gemacht. Mit der neuen Open-Source-Werkzeugkette ist es möglich, aus einem Beschreibungsmodell heraus automatisch nativen Code für verschiedene mobile Betriebssysteme erzeugen zu lassen, die individuellen Fähigkeiten der unterschiedlichen Mobilgeräte anzusteuern und plattformunabhängige Qualitätstests bereits auf Modellebene zu schreiben.

    Softwareanwendungen für Mobilgeräte, sogenannte „Apps“, müssen heute viele verschiedene Betriebssysteme gleichermaßen bedienen können und zudem schnell auf den Markt gebracht werden. Anstatt die App mehrfach zu entwickeln und zu testen, wie das bisher üblich war, haben das FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe, die andrena objects ag und die arconsis IT-Solutions GmbH in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Modagile Mobile ein neues Verfahren und Softwarewerkzeuge zur modellgetriebenen Entwicklung mobiler Anwendungen ("Apps") erarbeitet. Damit ist es möglich, mobile Anwendungen auf Knopfdruck aus einem Beschreibungsmodell der App heraus automatisch erzeugen zu lassen.
    Statt Apps für Android, iOS und Windows Phone aufwändig einzeln zu erzeugen, ermöglicht die vorgestellte Modagile-Mobile-Lösung sogenannte Multi-Plattformentwicklung, also das Erzeugen der App für alle drei Plattformen in einem Arbeitsgang. Für große, datenlastige Anwendungen bietet die Modagile-Mobile-Lösung die Möglichkeit, zentrale Bestandteile zuverlässig zu generieren und dadurch schnell zu einer ersten Version der App zu gelangen. Im Gegensatz zu den verbreiteten Multi-Plattformlösungen ermöglicht es die neue Lösung, durchgehend nativen Code zu erzeugen, der schnelle Anwendungen und vollen Zugriff auf spezifische Gerätefähigkeiten (bspw. Sensoren) erlaubt. Selbst die Qualitätssicherung der Apps wird durch eine plattformunabhängige Testsprache gewährleistet. So können bereits auf Modellebene Qualitätstests (Unit- und Akzeptanztests) geschrieben werden.
    Die Projektpartner haben die Modagile Mobile Werkzeugkette jetzt im Internet unter http://www.modagile-mobile.de/ als Open Source zum Download bereitgestellt. Die Werkzeuge sind damit für alle interessierten Softwareentwickler frei verfügbar.
    Der größte Vorteil nativer Anwendungen (Programmierung in Objective-C auf iOS, Java unter Android, usw.) gegenüber sogenannten hybriden Apps oder Web-Apps ist, dass man alle Vorteile und Optimierungen der jeweiligen Plattform ausnutzen kann. Plattform-spezifisches Look-and-Feel, also das Aussehen der App und die Bedienfunktionen, an die der Nutzer gewöhnt ist, sowie direkter Zugriff auf die Sensoren der Smartphones und Tablets (GPS, Kamera, Kompass, Gyro u.ä. ) sind immer noch Gründe, eine App spezifisch für die jeweilige Plattform zu entwickeln und keinen hybriden Ansatz zu wählen. Modagile Mobile hat es durch die Bereitstellung der Werkzeugkette für modellgetriebene Entwicklung möglich gemacht, native Anwendungen zu erzeugen, die die Einschränkungen hybrider Apps aufheben.

    Die Qualitätssicherung mobiler Anwendungen war der zweite Schwerpunkt von Modagile Mobile. Es wurde eine Lösung für „Test-First“ bei modellgetriebener Entwicklung geschaffen. Dazu wurde eine plattformunabhängige Testsprache erstellt, die sowohl auf Unit- als auch auf Akzeptanzebene die Funktionalität der App spezifizieren kann. Aus dieser Testsprache lassen sich die nativen Testmethoden (JUnit, OCUnit, usw.) für die jeweilige Plattform automatisch erzeugen. Für die Qualitätssicherung der beteiligten Modelle wurden automatisiert prüfbare Qualitätsmaße definiert, aus denen ein Trend der Modellqualität abgeleitet werden kann. Damit kann man Fehlentwicklungen bei der Qualität bereits auf der Modellebene entgegensteuern.
    Die Modagile-Mobile-Lösung wurde für App-Entwickler geschaffen. Selbst bei der Erstellung für nur eine mobile Plattform bietet sie Effizienzvorteile. Durch die umgesetzten „Best Practices“ ebnet die Werkzeugkette Einsteigern den Weg in die Multi-Plattformentwicklung. Die prototypisch umgesetzte Lösung, mit der die Apps grafisch und textuell modelliert und Code für Android, iOS und Windows Phone generiert werden kann, ist frei verfügbar und kann unter folgender URL heruntergeladen werden: http://www.modagile-mobile.de/web/downloads/
    Das im Mai 2011 gestartete Projekt Modagile Mobile wurde vom BMBF im Rahmen von KMU-innovativ: IKT gefördert (Kennzeichen 01IS11012A-C).

    Weitere Informationen
    FZI Forschungszentrum Informatik
    Haid-und-Neu-Str. 10–14, 76131 Karlsruhe
    Ansprechpartnerin: Johanna Barsch, FZI Corporate Communications and Media
    Telefon: +49 721 9654-904
    E-Mail: barsch@fzi.de
    Internet: http://www.fzi.de
    Über das FZI Forschungszentrum Informatik
    Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit.
    Alle Bereiche des FZI sind nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert; Bereiche mit Anwendungs-forschung für Medizinprodukte auch nach DIN EN ISO 13485:2010. Hauptsitz ist Karlsruhe.
    Das FZI ist mit einer Außenstelle in Berlin vertreten.

    Über die andrena objects ag
    Das inhabergeführte Unternehmen wurde 1995 gegründet und unterstützt mit über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seine Kunden im Agile Software Engineering. Standorte sind Karlsruhe und Frankfurt am Main. andrena gehört in Deutschland zu den Vorreitern in Sachen Agilität. Das Angebotsspektrum umfasst Projektunterstützung, Lösungen sowie Beratung und Training, stets mit dem Ziel des Dreiklangs von agilem Projekt Management (Scrum), agilem Requirements Engineering und agilem Software Engineering.
    Die Kunden der andrena objects ag schätzen dabei besonders die Ergebnissicherheit in der gemeinsamen Projektarbeit und die hohe fachliche Kompetenz der andrena-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Weitere Informationen zum Unternehmen unter http://www.andrena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.modagile-mobile.de/web/downloads/ Werkzeuge/Projektseite
    http://www.fzi.de - Projektpartner
    http://www.andrena.de - Projektpartner
    http://www.arconsis.com - Projektpartner


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).