idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.01.2014 16:33

UDE-Forscher untersuchten berufliche Arbeitsmärkte: Qualifiziertes Stammpersonal nimmt zu

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Gut ausgebildete Fachkräfte werden für die Unternehmen immer wichtiger. Sie sind vielfältig einsetzbar und ihre Flexibilität spart Kosten. Wer dagegen keine Ausbildung hat, schafft es kaum noch in die Stammbelegschaft. Mehr als 90 Prozent aller Beschäftigten mit einer Betriebszugehörigkeit von zehn Jahren haben einen schulischen oder akademischen Abschluss. Der Rest ist langjährig angelernt, wie es aktuelle Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigen.

    Der Anteil des Stammpersonals an allen Beschäftigten ist zwischen 1995 und 2011 von rund 39 Prozent auf fast 45 Prozent gestiegen. Die Unternehmen versuchen offensichtlich, wertvolle Kräfte stärker als in der Vergangenheit an sich zu binden. Zusammen mit Menschen, die eine Fachtätigkeit haben, aber weniger als zehn Jahre zum Betrieb gehören, sind fast 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland auf anspruchsvollen Jobs eingesetzt.

    Nur noch etwas mehr als ein Fünftel aller Beschäftigten ist im unstrukturierten Arbeitsmarkt zu finden, erledigt also einfache Tätigkeiten und ist keine zehn Jahre im Unternehmen. Doch selbst in diesem Bereich werden zunehmend qualifizierte Kräfte eingesetzt. Die reine „Muskelarbeit“ ist weitgehend verschwunden. Durch die Technisierung wird heute auch bei einfacher Industriearbeit verlangt, mit abstrakten Symbolen umgehen zu können, etwa in einem automatisierten Lager; und selbst wer einer leichten Dienstleistungsarbeit nachgeht, muss sehr kommunikationsfähig sein. Die Risiken der An- und Ungelernten haben sich dadurch deutlich erhöht: Ihre Arbeitslosenquote liegt seit 20 Jahren stabil über 20 Prozent.

    Wie IAQ-Direktor Prof. Dr. Gerhard Bosch in den aktuellen WSI-Mitteilungen zur „Zukunft der Facharbeit“ ausführt, liegt „das Geheimnis der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in der Kombination von gut ausgebildeten Akademikern, einer dual ausgebildeten mittleren Führungsschicht und beruflich Qualifizierten mit hoher Autonomie“. Von einer „Krise der Berufsbildung“ könne keine Rede sein. Die hohen Akademikeranteile in anderen Ländern haben dort nicht zu Kompetenzvorsprüngen geführt, sondern sind Folge eines Reputationsverlusts der beruflichen Bildung in diesen Ländern.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Gerhard Bosch, Tel. 0203-379-1827, gerhard.bosch@uni-due.de
    http://www.boeckler.de/wsi_45302.htm

    Hinweis:
    Unter https://www.uni-due.de/imperia/md/images/samples/2014/bilderpressemitteilungen/i... stellen wir Ihnen ein Schaubild (Grafik: IAQ) zur Verfügung.
    Es zeigt: Interne, berufliche und unstrukturierte Arbeitsmärkte und berufliche Bildung 1995- 2011 in Prozent
    Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Kalina 2012 (Diss. an der UDE) und einer Neuberechnung 2013 (Auswertung auf Basis des SOEP)

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).