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13.12.2002 10:37

Kriminalistische Spurenkunde

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Internationales EU-Projekt zur Anwendung neuer DNA-Analyse-Verfahren in der kriminalistischen Spurenkunde hat begonnen

    P R E S S E M I T T E I L U N G

    Internationales EU-Projekt zur Anwendung neuer DNA-Analyse-Verfahren in der kriminalistischen Spurenkunde hat begonnen

    Die Quelle der genetischen Vielfalt des Menschen wurde durch die Sequenzierung des menschlichen Genoms vor einem Jahr erschlossen. Die individuellen genetischen Unterschiede zwischen den Menschen sind überwiegend in einzelnen Abweichungen in der Abfolge der DNA-Bausteine festgeschrieben. Über 1,4 Millionen dieser sog. Punktmutationen, die auch als Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) bezeichnet werden, sind in den 3,2 Milliarden Bausteinen der menschlichen Genoms versteckt.
    Am 1. Dezember 2002 hat nun ein dreijähriges internationales Projekt begonnen, dass die Möglichkeit der Verwendung dieser SNPs zur Identifizierung von Spurenlegern bei Straftaten, bei der Identifizierung unbekannter Toter oder auch bei der Abstammungs- und Verwandtschaftsuntersuchung erforschen soll.
    Die SNP-Analyse bietet die Möglichkeit der Verwendung sog. DNA-Chips (auch als DNA-Microarrays bezeichnet), die eine automatische Typisierung mehrerer hundert DNA-Merkmale in kürzester Zeit erlaubt. Die SNP-Merkmale können auch noch an sehr kurzen DNA-Bruchstücken bestimmt werden, wie sie aufgrund von Abbauprozessen an stark gealtertem Spurenmaterial oder auch bei menschlichen Überresten auftreten, die über längere Zeit den Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Dieses problematische Material kann mit den heutigen Methoden der DNA-Analyse nur sehr eingeschränkt untersucht werden.
    Koordinator dieses Projektes, an dem neben der Universität Mainz drei weitere Institute der Universitäten in Santiago de Compostela, Kopenhagen und London beteiligt sind, ist Prof. Dr. P.M. Schneider vom Institut für Rechtsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität. Die europäische Kommission fördert das Vorhaben mit insgesamt 1,38 Mio. Euro an Sach- und Personalmitteln.
    Das Projekt mit dem Titel " High through-put analysis of single nucleotide polymor-phisms (SNPs) for the forensic identifi-cation of persons - SNPforID" hat folgende Ziele: die Auswahl einer ausreichenden Anzahl geeigneter SNPs für die genetische Typisierung mit Bestimmung der Häufigkeiten dieser Merkmale in der Bevölkerung, die Prüfung verschiedener aus der Genomforschung stammender Hochdurchsatz-SNP-Typisierungsverfahren für den Einsatz in der forensischen DNA-Analyse, sowie die Etablierung der komplexen molekulargenetischen Nachweisverfahren für die ausgewählten SNPs an im Labor hergestellten wirklichkeitsnahen biologischen Spurenmaterialien.

    Prof.Dr. Peter M. Schneider
    Institut für Rechtsmedizin
    Am Pulverturm 3
    55131 Mainz
    Tel. 06131 3932687


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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