idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.03.2014 12:28

Klimawandel: Erwärmung führt bereits zu deutlichen Veränderungen der Weltmeere

Ralf Röchert Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

    Der aktuelle und projizierte Klimawandel verändert die Lebensbedingungen in den Ozeanen schneller als während vergleichbarer Ereignisse in den zurückliegenden 65 Millionen Jahren.

    Zu dieser Einschätzung kommt AWI-Biologe Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, der ab morgen an der Abstimmungsrunde zum zweiten Teil des fünften Weltklimaberichtes im japanischen Yokohama teilnehmen wird. Der Experte vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), hat gemeinsam mit seinem US-amerikanischen Kollegen David Karl die Arbeiten zum Kapitel „Ozeanische Systeme“ geleitet. Es fasst das Wissen über die bereits beobachteten und künftigen Folgen des Klimawandels für das Leben in den Weltmeeren zusammen.

    „Es ist das erste Mal, dass der Weltklimarat IPCC dem Thema Ozeane so viel Beachtung schenkt. Gleich zwei Kapitel des fünften Sachstandsberichtes, Teil zwei, widmen sich den klimabedingten Veränderungen der Weltmeere und deren Folgen. Das von uns koordinierte Kapitel 6 betrachtet den Wandel und mögliche Anpassungsoptionen aus der globalen Perspektive, Kapitel 30 beschreibt die Veränderungen in ausgewählten Ozeanregionen“, sagt Hans-Otto Pörtner.

    Fast dreieinhalb Jahre lang haben er und ein internationales Autorenteam die gesamte Forschungsliteratur zum Thema gesichtet. Sie haben Datensätze, Methoden und Ergebnisse miteinander verglichen, die Aussagekraft der wissenschaftlichen Argumente und Prognosen überprüft und bewertet, Risiken definiert sowie Unsicherheiten und Wissenslücken herausgearbeitet.

    „Infolge des Klimawandels wirken drei Faktoren, welche die Lebensbedingungen für Fische, Säugetiere, Algen und andere Meeresbewohner verändern. Der stärkste Treiber ist momentan die Meereserwärmung. Sie führt schon jetzt zu deutlichen Veränderungen. So beobachten wir zum Beispiel, dass Fischarten wie der Kabeljau ihren Lebensraum polwärts verlagern. Der zweite Faktor, die Ozeanversauerung, wird den Prognosen zufolge in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen und deutliche Auswirkungen auf globaler Ebene und in einzelnen Ökosystemen haben. An dritter Stelle folgt die zunehmende Sauerstoffarmut. Ihre Folgen spüren wir zum Beispiel in den Küstenregionen, wo die Zahl extrem sauerstoffarmer Zonen deutlich zugenommen hat“, sagt Hans-Otto Pörtner.

    Im 5. IPCC-Sachstandsbericht, der am 31. März 2014 um 9 Uhr Ortszeit in Yokohama veröffentlicht wird, werden die Wissenschaftler Zahlen und Fakten für diese Veränderungen nennen, Prognosen abgeben und aufzeigen, welche Risiken und Kosten der Wandel mit sich bringen wird. Zuvor aber geht es für die führenden IPCC-Autoren in der morgen beginnenden Abstimmungsrunde darum, die von ihnen geschriebene „Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger“ gemeinsam mit Regierungsvertretern Zeile für Zeile abzustimmen. „Wir streben in der Diskussion einen Konsens zwischen Regierungen und Wissenschaft an“, so Hans-Otto Pörtner.

    Wichtige Hinweise für Redaktionen:

    Ansprechpartner und Interviewwünsche:
    Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner steht in der Abstimmungswoche vom 25.-29. März 2014 für Interviews zum allgemeinen wissenschaftlichen Hintergrund zur Verfügung. Ab dem 30. März kann er unter Einhaltung der IPCC-Sperrfristregeln (31.März, 2:00 Uhr deutscher Zeit; 9:00 Uhr japanischer Zeit) auch etwas über die Ergebnisse der Verhandlungen und zu konkreten Inhalten des Berichtes sagen.

    Bitte stimmen Sie alle Interviewwünsche mit Sina Löschke in der AWI-Pressestelle ab (Tel: 0417-4831-2008; E-Mail: medien(at)awi.de).

    Die IPCC-Pressekonferenz zur Veröffentlichung des zweiten Teilberichts findet am 31. März, 9 Uhr Ortszeit in Yokohama statt. Alle Informationen und Akkreditierungsvorschriften finden Sie auf der IPCC-Webseite: http://www.ipcc.ch/ (rechte Spalte)

    AWI-Hintergrundmaterial:
    Verständlich aufbereitetes Hintergrundmaterial zu den Folgen des Klimawandels für die Weltmeere allgemein sowie für den Arktischen Ozean, das Südpolarmeer und die Nordsee im Speziellen finden Sie in unseren AWI-Fact Sheets unter: http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/hintergrund/ipcc/

    AWI-Video-Interview und Klammermaterial:
    Auf unserer Hintergrundseite http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/hintergrund/ipcc/ finden Sie außerdem ein Video- und Textinterview mit Prof. Hans-Otto Pörtner sowie zwei Videodokumentationen über AWI-Forschungsprojekte zum Thema „Ozeanversauerung“. Auf Wunsch stellen wir Ihnen auch gern Klammer- und Schnittmaterial zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich auch dafür an Sina Löschke (Tel: 0417-4831-2008; E-Mail: medien(at)awi.de).

    Helmholtz-Experten im Interview:
    Mit dem AWI-Biologen Hans-Otto Pörtner und dem Agrarökologen Dr. Josef Settele vom UFZ in Leipzig stellt die Helmholtz-Gemeinschaft gleich zwei koordinierende Leitautoren des 5. IPCC-Sachstandsberichtes, Teil 2. Ein gemeinsames Interview der beiden Wissenschaftler finden Sie hier: http://www.helmholtz.de/artikel/wir-stehen-vielleicht-am-anfang-einer-evolutionaeren-krise-2363/

    Folgen Sie dem Alfred-Wegener-Institut auf Twitter und Facebook. So erhalten Sie alle aktuellen Nachrichten sowie Informationen zu kleinen Alltagsgeschichten aus dem Institutsleben.

    Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).