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22.04.2014 09:40

Verschenktes Potenzial bei der Gewinnung zukünftiger Lehrkräfte

Britta Hoffmann-Kobert Bereich Dialog und Veranstaltungen
CHE Centrum für Hochschulentwicklung

    Geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für den Lehramtsberuf systematisch anzuwerben, zu beraten und auf ihre Eignung hin zu überprüfen, davon kann in Deutschland noch keine Rede sein. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Sonderpublikation des Monitors Lehrerbildung. Die Broschüre „Strategisches Recruitment von zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern – sinnvoll und machbar?!“ zeigt dabei auf, in welchen Bereichen Länder und Hochschulen ihre bisherigen Bemühungen noch steigern sollten, um geeignete Kandidaten für den Lehrerberuf zu gewinnen.

    Genügend und vor allem die richtigen Kandidatinnen und Kandidaten für ein Lehramtsstudium zu begeistern, ist in Deutschland wichtiger denn je. Schließlich gilt es, den bis 2025 prognostizierten Bedarf von 25.800 neuen Lehrerinnen und Lehrern pro Jahr zu erfüllen. Darüber hinaus ergeben Studien, wie etwa die des US-amerikanischen Bildungsökonomen Eric Hanushek, dass nicht nur die Quantität, sondern vielmehr auch die Qualität des Lehrpersonals einen entscheidenden Einfluss auf diverse Bereiche hat, von den Noten der Schülerinnen und Schülern bis zu deren späterem Lebenseinkommen. Und der erste Schritt zur Qualität ist das Recruiting der Lehramtsstudierenden.

    Deshalb hat der Monitor Lehrerbildung in seiner Broschüre „Strategisches Recruitment von zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern – sinnvoll und machbar?!“ besonders den Fokus auf den Bereich des Recruitings gelegt. Das gemeinsame Projekt von Bertelsmann Stiftung, CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Deutsche Telekom Stiftung und Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat das Engagement von Ländern und Hochschulen in diesem Bereich untersucht.

    Zu einem strategischen Recruitment gehört als erstes, den Lehrerberuf als eine erstrebenswerte Joboption zu präsentieren, wie Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, betont: „Ein erstrebenswerter Karriereweg hat viel mit Wertschätzung zu tun. Hochschulen müssen die Frage beantworten, was sie dafür tun, dass sich Lehramtsstudierende willkommen fühlen und ihre spezifischen Fragestellungen auch in der Wissenschaft wiederfinden.“

    Daneben umfasst Recruiting auch eine umfassende Beratung der potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten sowie deren Überprüfung der Eignung für den Beruf. In einer Befragung von 65 lehrerbildenden Hochschulen in Deutschland hat der Monitor Lehrerbildung ermittelt, welche der folgenden Elemente eingesetzt werden:

    • Projekte / Programme zur Rekrutierung von Lehramtsstudierenden
    • Beratungsgespräche als Zulassungsvoraussetzung
    • verpflichtende Eignungspraktika
    • Eignungstests als Zulassungsvoraussetzung

    Das Ergebnis: Lediglich 17 von 65 Hochschulen (26 Prozent) führen mindestens drei der vier genannten Maßnahmen durch. Keine einzige Hochschule sieht alle Elemente vor, die zu einem strategischen Recruitingprozess gehören sollten.

    Gerade Eignungsabklärungen werden noch zu selten genutzt. Nur rund die Hälfte der befragten Hochschulen sieht einen obligatorischen Eignungstest vor Studienbeginn vor. Ein verpflichtendes Eignungspraktikum muss lediglich an drei Prozent der Hochschulen bereits vor Studienbeginn absolviert werden.

    Neben einer Optimierung der bestehenden Möglichkeiten, sollte zur Strategie von Ländern und Hochschulen auch gehören, flexible Alternativen innerhalb der Ausbildung anzubieten, falls Studierende erkennen, dass sie für einen anderen Berufsweg besser geeignet sind. Deshalb sprechen sich die Kooperationspartner des Monitors Lehrerbildung für eine bedarfsgerechte Flexibilisierung innerhalb des Studiensystems aus.

    „Die Strukturen der einzelnen Phasen der Lehrerbildung sollten so gestaltet werden, dass sie den Lehramtsstudierenden sowie den Lehrerinnen und Lehrern größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Schulform bieten“, erklärt CHE Geschäftsführer Frank Ziegele. Dabei gelte es, die Chancen polyvalenter Bachelorstudiengänge besser zu nutzen als bisher.

    Der Monitor Lehrerbildung ist die bundesweit einzige Datenbank zum Lehramtsstudium. Unter www.monitor-lehrerbildung.de sind insgesamt mehr als 8.000 relevante Daten und Fakten zur ersten Phase der Lehrerbildung abrufbar. Zu ausgewählten Themen veröffentlicht der Monitor Lehrerbildung Sonderpublikationen aufgrund von stetig aktualisierten Daten und qualitativen Erhebungen. Der Monitor Lehrerbildung ist ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann Stiftung, CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Deutsche Telekom Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

    Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:

    Melanie Rischke
    Tel. 05241-9761-33
    E-Mail: melanie.rischke@che.de


    Weitere Informationen:

    http://www.monitor-lehrerbildung.de/broschueren/recruitment - Die Broschüre zum Download
    http://www.che.de/downloads/CHE_LM_PB_2014_Recruitment_1727.jpg - Cover der Broschüre zum Download
    http://www.che.de/cms/?getObject=5&getNewsID=1727&getCB=398&getLang=... - Die Pressemitteilung auf CHE.de


    Bilder

    Cover der aktuellen Broschüre des Monitors Lehrerbildung
    Cover der aktuellen Broschüre des Monitors Lehrerbildung

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Schule und Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Cover der aktuellen Broschüre des Monitors Lehrerbildung


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