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22.07.2014 15:47

25 Jahre „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“

Eberhard Scholz Pressestelle
Universität Bremen

    Die „Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen“ feiert ein Jubiläum. Seit 25 Jahren wird das „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“ als englischsprachige Publikation („African Development Perspectives Yearbook“) herausgegeben. In diesen 25 Jahren ist das Jahrbuch zu einer international anerkannten Quelle für Information und Analyse zu Afrikas Entwicklungsperspektiven geworden. Beiträge in den Jahrbüchern finden immer wieder die Aufmerksamkeit von Experten in internationalen Organisationen wie auch in nationalen Entwicklungsinstitutionen und führen zu Beratungs- und Forschungsaufträgen für Mitglieder der Forschungsgruppe.

    Im Jubiläumsjahr 2014 sind sogar zwei Bände des Jahrbuchs erschienen. Beide Bände haben das Thema „Makroökonomische Politikgestaltung in Afrika“. Ein Band geht auf die allgemeinen Grundlagen der makroökonomischen Politikgestaltung in Afrika und auf die makroökonomische Politikgestaltung in den Ländern des „Arabischen Frühlings“ in Nordafrika ein. Im zweiten Band werden vergleichende Länderstudien für einige Sub-Sahara-Länder Afrikas präsentiert. Im Rahmen dieser beiden Bände wird ein neuer makroökonomischer Strategieansatz für Afrika entwickelt, der auf fünf Säulen beruht.

    Neue makroökonomische Strategien für Afrika

    Die neue makroökonomische Strategie für Afrika, die von den Experten in ihren Beiträgen vorgeschlagen wird, fordert erstens eine stärkere Nutzung der Spielräume von Geld-, Wechselkurs- und Fiskalpolitik für die Beschäftigungsschaffung. Zweitens soll die makroökonomische Politik die Bedingungen für inklusives und nachhaltiges Wachstum verbessern. Drittens gilt es, die länderspezifischen Faktoren der Verwundbarkeit bei Störungen im Wirtschaftskreislauf zu erkennen und bei der Stärkung der Abwehrkräfte durch makroökonomische Politikreformen und Strukturreformen zu berücksichtigen. Viertens sind der Grad der ökonomischen Globalisierung und der Stand der ökonomischen Governance von Bedeutung für die Wahl der makroökonomischen Instrumente. Fünftens sind die zentralen makroökonomischen Institutionen stärker als bisher zu vernetzen. In den Länderstudien zeigt sich, dass auf der Grundlage dieser Strategieelemente soziales und nachhaltiges Wachstum in Afrika gefördert werden kann.

    Der erste Band des Jahrbuchs, der 1989 erschienen ist, hatte das Thema „Menschliche Dimensionen der Anpassung“ („Human Dimensions of Adjustment“). Das Thema ist bis heute relevant, da es immer wieder darum geht, wie ökonomische Stabilisierungspolitiken sozial verträglich abgefedert werden können. Seit dem ersten Band sind Struktur und Philosophie der Jahrbuchausgaben behutsam weiterentwickelt worden. Die Grundideen, die das Projekt tragen, sind aber beibehalten worden. Dies betrifft die Themenwahl, die Struktur der Ausgaben des Jahrbuchs und die Präsentation der Inhalte, aber auch die Relevanz der Bände. Die Bände sollen zu Politikreformen anregen; alle Beiträge gehen daher auf den Handlungsbedarf in der Politik der afrikanischen Länder ein.

    Zentrale Themen afrikanischer Entwicklung

    In diesen 25 Jahren wurden zentrale Themen afrikanischer Entwicklung fokussiert: Industrialisierung und Agrarentwicklung; Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften; globale Integration und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit; Verbesserung der Regierungsführung und ökonomische Stärkung sozial schwacher Schichten der Bevölkerung; neue Wachstums- und Armutsbekämpfungsstrategien; Überwindung der Rohstoffexportabhängigkeit durch Strukturwandel; Förderung des Privatsektors und Entwicklung afrikanischen Unternehmertums; Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf Afrika, etc. Derzeit wird intensiv am Band für 2015 gearbeitet. Es geht um eine Bewertung der Fortschritte Afrikas bei der regionalen und globalen Wirtschaftsintegration, wobei die erfolgreichen exportorientierten afrikanischen Unternehmen besonderes Interesse finden. Auch für die Jahre 2016 und 2017 gibt es schon Pläne.

    Die Mitglieder der „Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen“ sind als Professoren an Universitäten und Hochschulen, als Mitarbeiter von internationalen Organisationen und internationalen Beratungsunternehmen und als Mitarbeiter von nationalen Regierungen, Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und Nichtregierungsorganisationen tätig. Stipendiaten aus afrikanischen Ländern kommen gerne nach Bremen, um im Rahmen von Projekten der Forschungsgruppe mitzuarbeiten. Professor Karl Wohlmuth ist seit 1989 der Wissenschaftliche Koordinator der Forschungsgruppe; Professor Tobias Knedlik, Universität Fulda, ist geschäftsführender Herausgeber des Jahrbuchs und Professor Achim Gutowski, Universitätscampus Hamburg, ist der für Buchbesprechungen zuständige Herausgeber.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
    Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen
    Prof. Dr. Karl Wohlmuth
    E-Mail: wohlmuth@uni-bremen.de
    http://www.iwim.uni-bremen.de/africa/africanyearbook.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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