idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.07.2014 00:01

Geringe Zuwanderung in wissenschaftliche Berufe nach Deutschland

Tobias Meyer Presseabteilung
Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung

    Forscherinnen und Forscher sind durch ihr personengebundenes Wissen als Innovationstreiber Schlüsselfaktoren für das Wirtschaftswachstum. Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung hat die Attraktivität des Forschungsstandorts Deutschland für international mobile Forscher(innen) untersucht. Trotz einer Zunahme leistet ihre Zuwanderung nur einen geringen Beschäftigungsbeitrag. Im Vergleich mit den USA zeigt sich ein klarer Rückstand. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem die Rahmenbedingungen des deutschen Wissenschaftssystems, die im Hinblick auf die Verlässlichkeit und Attraktivität von Wissenschaftskarrieren oder die Förderung von Spitzenforschung verbessert werden müssen.

    In den zunehmend wissensbasierten Volkswirtschaften stellen Forscherinnen und Forscher als Innovationstreiber und Träger personengebundenen Wissens einen zentralen Wachstumsfaktor dar. Da sie zugleich in hohem Maße international mobil sind, kommt den nationalen Rahmenbedingungen eine besondere Bedeutung im Wettbewerb um diese Arbeitskräfte zu. Allerdings leistet die Zuwanderung ausländischer Forscherinnen und Forscher in Deutschland nur einen geringen Beschäftigungsbeitrag. Auch im Vergleich zum international führenden Wissenschaftsstandort USA zeigt sich ein klarer Rückstand. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des NIW Hannover.
    Obwohl die Zuwanderung ausländischer Forscherinnen und Forscher in den vergangenen Jahren zugenommen hat, ist ein nachhaltiger Effekt durch die häufig nur kurze Aufenthaltsdauer geringer. Zudem kommt die Zuwanderung vor allem aus Ländern mit weniger leistungsstarken Wissenschaftssystemen. Eine Ursache hierfür sind die Rahmenbedingungen des Wissenschaftssystems in Deutschland. Diese werden insbesondere von Forscherinnen und Forschern aus Ländern mit vergleichbarer oder höherer wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit kritisch bewertet. Als besonders nachteilig werden die Verlässlichkeit und Attraktivität von Karrierepfaden für Nachwuchswissenschaftler, die Förderung der Spitzenforschung sowie der hohe Verwaltungsaufwand angesehen.
    Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Verbesserung der Attraktivität des deutschen Wissenschaftssystems eine Aufgabe von enormer politischer Bedeutung ist. Handlungsbedarf besteht vor allem darin, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ländern mit ähnlicher oder höherer wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit attraktiver zu werden. Dies kann durch gemeinsames Handeln von Wissenschafts- und Innovationspolitik sowie von Arbeitsmarkt- und Zuwanderungspolitik auf allen föderalen Ebenen erreicht werden. Unter anderem ist innerhalb der Hochschulen die Entwicklung verlässlicher und attraktiver Karrierepfade vor allem für Nachwuchswissenschaftler von entscheidender Bedeutung. Auf Handlungsbedarf in diesem Bereich hat jüngst auch der Wissenschaftsrat hingewiesen.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon niw info spezial 1/2014: "Geringe Zuwanderung in wissenschaftliche Berufe nach Deutschland"

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).