idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.08.2014 11:23

Neue Grabungen und Oberflächenprospektionen im ehemaligen Siedlungsbereich des Kapellenberges

Christina Nitzsche Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) - Forschungsinstitut für Archäologie

    Auch in diesem Jahr werden die archäologischen Untersuchungen im Innenraum der jungsteinzeitlichen Höhensiedlung Kapellenberg in Hofheim/Ts. fortgeführt. Ziel der am 1. September beginnenden Grabungen ist das Verständnis der ehemaligen Bebauungsdichte und die Frage, wie viele Menschen dort zugleich gewohnt hatten – letztlich, ob man von einer frühen Stadt sprechen kann.

    Die Grabungen konzentrieren sich wieder auf das bereits im Jahr 2013 untersuchte Areal. Dort fanden die Archäologen des Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Konzentrationen von Keramik, Lehm, Holzkohle und einige Steingeräte aus der Zeit um 4000 v. Chr. Die Funde zeigen, dass noch Teile der ehemaligen Oberfläche um die damaligen Häuser erhalten sind. Das macht den Kapellenberg aus archäologischer Sicht so bedeutend, denn in den meisten steinzeitlichen Siedlungen sind diese Oberflächen abgeschwemmt.

    Bereits im Frühjahr 2014 ist in Kooperation mit Prof. Dr. Heinrich Thiemeyer von der Goethe-Universität in Frankfurt das Plateau des Kapellenberges und die seitlichen Hänge abgebohrt worden, so dass nun die Erosions- und Umgestaltungsgeschichte der Oberfläche besser verstanden ist. Demnach wurde bereits vor 6000 Jahren der Boden weitgehend durch die Siedlungsaktivitäten verändert. Im kommenden Herbst und Winter werden geophysikalische Messungen an geeigneten Flächen weitere Informationen zur Besiedlungsdichte geben, ein erster Versuch im August erbrachte vielversprechende Ergebnisse.

    Letztendlich zielen alle diese Forschungen auf die Frage nach der ehemaligen Besiedlungsdichte und Größe der Höhensiedlung – es geht es um den Beginn städtischer Siedlungen in Mitteleuropa. Während man früher städtische Strukturen erst zu Beginn der Eisenzeit sehen wollte, zeigen neue Forschungen, dass Siedlungen mit vielen Tausend Einwohnern als Zentrum eines Umlandes bereits um 4000 v. Chr. in mehreren Regionen Europas existierten. Anhand des Kapellenberges lassen sich diese Fragen ausgezeichnet untersuchen.

    Die Grabung und die Prospektionen werden ausgerichtet vom RGZM und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit der hessenARCHÄOLOGIE und unterstützt von der Stadt Hofheim. Das Grabungsteam besteht aus Studierenden der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und wird geleitet von Timo Lang M.A.


    Weitere Informationen:

    http://web.rgzm.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/pm/article/neue-grabungen... Pressemitteilung im RGZM-Presseportal
    http://web.rgzm.de/fileadmin/Gruppen/Presse/2014/Kapellenberg/Grabung_Kapellenbe... - Download der Pressebilder
    http://web.rgzm.de/forschung/schwerpunkte-und-projekte/a/article/der-kapellenber... - Website des RGZM zum Kapellenberg


    Bilder

    Geophysikalische Prospektion auf dem Kapellenberg durch Patrick Mertl, Universität Mainz, August 2014.
    Geophysikalische Prospektion auf dem Kapellenberg durch Patrick Mertl, Universität Mainz, August 201 ...
    Foto: RGZM / D. Gronenborn
    None

    Grabung auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus.
    Grabung auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus.
    Foto: RGZM / D. Gronenborn
    None


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als PDF-Dokument

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Geophysikalische Prospektion auf dem Kapellenberg durch Patrick Mertl, Universität Mainz, August 2014.


    Zum Download

    x

    Grabung auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).