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31.08.2014 08:54

Kombination von zwei Biomarkern liefert bessere Prognose bei spezieller Form der Herzschwäche

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona

    Barcelona/Ludwigshafen/Wien, 31. August 2014 – C-reatives Protein, ein Biomarker für generelle Entzündungsgeschehen, gemessen mittels einer hochsensitiven Messmethode (hsCRP), verbessert die Risikoeinschätzung und prognostische Vorhersage von Patienten mit einer speziellen Form der Herzinsuffizienz (HI mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion, HFpEF). Das spricht für das Vorliegen eines systemischen Entzündungsprozesses, der das Fortschreiten der Krankheit begünstigt. Außerdem ist in dieser spezifischen Patientengruppe eine kombinierte Messung von hsCRP und dem in der Diagnose der HI etablierten Biomarker NT-proBNP einer alleinigen Messung von NT-proBNP deutlich überlegen. Diese Ergebnisse berichtete Dr. Lorenz Koller (Medizinische Universität Wien), Erstautor einer internationalen Studie (Letztautor: Assoc.-Prof. Alexander Niessner), auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona. Der Vorteil beider Marker sei, dass sie bereits ihren festen Stellenwert im klinischen Alltag besitzen und somit prinzipiell zur sofortigen Anwendung zur Verfügung stehen, sagte Dr. Koller.

    Es wird heute davon ausgegangen, dass HFpEF eine eigene HI-Form ist und sich von der HI mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF) in mehreren Punkten unterscheidet, weshalb für das weitere Vorgehen unterschiedliche Strategien zur Risikoabschätzung von Bedeutung sind.

    Die Studienziele wurden in einer Kohorte von 459 Patienten mit HFpEF untersucht, die im Zuge der LUdwigshafen Risk and Cardiovascular Health (LURIC) Studie (Leitung Prof. Dr. Winfried März) eingeschlossen wurden. Während des durchschnittlichen Beobachtungzeitraumes von 9,7 Jahren verstarben 40 Prozent der Patienten. „Wir konnten dabei zeigen, dass erhöhte hsCRP-Werte mit einem deutlich gesteigerten Sterblichkeits-Risiko vergesellschaftet sind. HsCRP zeigte sich somit als eigenständiger und starker Risikofaktor mit einem 1,8mal erhöhtem Sterblichkeitsrisiko für Patienten im höchsten Drittel von hsCRP, verglichen mit Patienten im niedrigsten Drittel und einem 2,2mal erhöhtem Risiko, an einer herz-/kreislaufbedingten Todesursache zu versterben“, so Dr. Koller. „Das traf nicht auf eine Kontrollgruppe von 522 HFrEF-Patienten zu, was nahelegt, dass HFpEF und HFrEF verschiedenen Krankheitsprozessen unterliegen.“

    Außerdem wollten die Forscher wissen, ob hsCRP die Risikoeinschätzung zusätzlich zum etablierten HI-Marker NT-proBNP verbessert. Dafür teilten sie die Patienten in 9 Gruppen gemäß ihrer kombinierten hsCRP und NT-proBNP-Werte ein. Dr. Koller: „Das niedrigste Risiko wurde dabei in der Gruppe mit den niedrigsten Werten beider Marker beobachtet mit einer Sterblichkeitsrate von 6,8 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Das Risiko nimmt dabei graduell mit steigenden Werten beider Marker zu und gipfelt in der Gruppe mit den höchsten Werten an hsCRP und NT-proBNP mit einer 5-Jahressterblichkeitsrate von 36,5 Prozent.“

    Quelle: ESC Abstract P4888 – Koller et al.: C-reactive protein and NT-proBNP for predicting mortality in patients with heart failure with preserved ejection fraction.

    Kontakt:
    Pressesprecher der DGK
    Prof. Dr. Eckart Fleck
    Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692-43, presse@dgk.org
    B & K Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler: Mobil: 0043 676 6368930;
    Büro Berlin: 030 700159676, kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 8500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.escardio.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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