idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.09.2014 09:46

Naturfreunde schmelzen für Eisenzeit dahin: In Lehrte bald historisch-ökologische Bildung

Franz-Georg Elpers Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Haus Grafhorn wird weiterentwickelt – Neue Zielgruppen im Blick – DBU-Kurator Miersch übergab Bewilligung

    Hannover-Lehrte. Die Eisenzeit ist lange her. Von 800 bis 150 vor Christi Geburt stand die Eisenerz-Verhüttung auch in und um Hannover hoch im Kurs – und produzierte schon früh erste ökologische Krisen. Was diese historische Epoche mit der Gegenwart in Sachen nachhaltige Landwirtschaft, Imkerei und Forstwirtschaft trennt oder verbindet, wollen die Naturfreunde Lehrte in einem „Miniatur-Freilichtmuseum“ aufzeigen und so ein „differenziertes Nachhaltigkeitsverständnis für Schüler der Sekundarstufen I und II wie für Jugendgruppen befördern“, betonte heute Matthias Miersch (MdB). Das Kuratoriumsmitglied der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überreichte Wilfried Helmreich, Leiter der Ortsgruppe Lehrte der Naturfreunde Deutschlands, ein Bewilligungsschreiben über 150.000 Euro, mit dem die DBU neben ihrem Expertenwissen hilft, das Naturfreunde-Haus Grafhorn in Lehrte von einem Beherbergungsbetrieb zu einer historisch-ökologischen Bildungsstätte weiterzuentwickeln.
    Auslöser für die Idee zu einem „Miniatur-Freilichtmuseum“ waren archäologische Grabungsfunde in der Flur „Grafhorn“ gewesen, bei denen unter anderem zwei eisenzeitliche Gebäude zu Tage getreten waren und weitere Fundstücke aus der Eisenzeit das Licht der Gegenwart erblickten, erinnert sich Helmreich. Gemeinsam mit Fachbehörden, wissenschaftlichen Einrichtungen und dem Landesmuseum in Hannover sollen die Gebäude sowie ein eisenzeitlicher Nutzgarten rekonstruiert und in ein neues Umweltbildungskonzept am Standort integriert werden. Dabei spiele das Einbinden ehrenamtlicher Naturfreunde-Akteure eine zentrale Rolle, um aus dem Beherbergungsbetrieb eine historisch-ökologische Bildungsstätte wachsen zu lassen.
    Inhaltlich fokussiere das Vorhaben auf die Entwicklungsstufen einer nachhaltigen Landnutzung von der Eisenzeit bis heute. Es sollten entsprechende Angebote für Schüler der Sekundarstufe I und II, aber auch für andere verbandliche Jugendgruppen sowie für Tagesgäste realisiert werden und regionale Umweltbildungsakteure aus Land- und Forstwirtschaft, Imkerei und Umweltbildung eingebunden werden. Im Rahmen von Exkursionen sollen landwirtschaftliche Flächen, Wälder, Naturschutzgebiete, aber auch kulturhistorische Fundstätten aus der Eisenzeit berücksichtigt werden.
    Zahlreiche Lernorte und Landschaftsphänomene um die Bildungseinrichtung, wie Wallhecken, Hudebäume, unterschiedliche landwirtschaftlich genutzte Areale, Wiesen, Wälder, Brachen, Moore, Gewässer, Naturdenkmäler und Naturschutzgebiete, sollen im Rahmen von Exkursionen programmatisch eingebunden werden. „In zwei rekonstruierten eisenzeitlichen Gebäuden wollen wir eine funktionsfähige Schmiede sowie Handwerksräume zum Töpfern, Weben, Tischlern und Schnitzen einrichten“, erklärt Helmreich. Ein ‚Eisenzeitgarten‘ mit typischen Nutzpflanzen dieser Epoche wie Hirse, Gerste, Weizen, Rüben, Haselnüsse, Kräuter, Flachs/Lein soll kultiviert werden. Helmreich: „Diese Anschauungsobjekte und praktischen Lernorte ergänzen wir im Naturfreundehaus durch eine Dauerausstellung mit ausgewählten Exponaten der Eisenzeit aus der Region.“
    Von dem „standörtlichen Alleinstellungsmerkmal“ zeigte sich DBU-Kurator Miersch angetan. „Der menschliche Einfluss auf die Natur, Veränderungen im Landschaftsbild über die Jahrhunderte sowie Aspekte der nachhaltigen Landnutzung von der Eisenzeit bis heute können demonstriert und auf aktuelle Landnutzungsformen sowie deren Einfluss auf unsere Konsumgewohnheiten und Lebensgrundlagen übertragen werden. So entsteht ein neues Verständnis von Nachhaltigkeit. Die Kombination von historischen Nachbauten von Gebäuden aus der Eisenzeit mit der Präsentation eisenzeitlicher Artefakte sowie das Einbeziehen von Außenanlagen mit historisch nachempfundenen Nutzgärten bieten die einmalige Chance, neue Zielgruppen zu erreichen.“


    Weitere Informationen:

    https://www.dbu.de/123artikel35610_335.html


    Bilder

    DBU-Kurator Matthias Miersch (4.v.r.) überreichte den Bewilligungsbescheid über 150.000 Euro an den ersten Vorsitzenden der Naturfreunde Lehrte, Wilfried Helmreich (5.v.r.).
    DBU-Kurator Matthias Miersch (4.v.r.) überreichte den Bewilligungsbescheid über 150.000 Euro an den ...
    © Anette Helmreich
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    DBU-Kurator Matthias Miersch (4.v.r.) überreichte den Bewilligungsbescheid über 150.000 Euro an den ersten Vorsitzenden der Naturfreunde Lehrte, Wilfried Helmreich (5.v.r.).


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).