In Zeiten von Niedrigzinsen gilt der Kauf von Aktien als vielversprechende Geldanlage. Für alle, die dabei noch Gutes tun wollen, sind sogenannte Nachhaltigkeitsfonds interessant, die auch die Wertvorstellungen des Anlegers berücksichtigen und nur in Unternehmen investieren sollten, die bestimmte ethische Kriterien erfüllen. Doch hier ist Vorsicht geboten, wie jetzt Forscher der Universität Regensburg nachgewiesen haben. Dr. Sebastian Utz und PD Dr. Maximilian Wimmer vom Institut für Betriebswirtschaftslehre konnten zeigen, dass Aktienfonds, die sich selbst als „nachhaltig“ bezeichnen, mitunter auch in umstrittene Unternehmen investieren.
Die aktuelle Regensburger Studie widerspricht Ergebnissen früherer Untersuchungen, wonach Nachhaltigkeitsfonds ihr Versprechen für hohe ethische Standards hielten. Dr. Utz erläutert: „In den 1990er Jahren war nachhaltiges Investieren ein Nischenprodukt, vermittelt durch – von Idealismus geprägte – Fondsmanager, während heutzutage nachhaltiges Investieren möglicherweise nur als Label für profitorientierte breite Publikumsfonds missbraucht wird.“ Darum plädiert Dr. Utz für die Schaffung eines transparenten und unabhängigen Nachhaltigkeitszertifikats für entsprechende Fonds.
Während die Untersuchung der ethischen Kriterien von Nachhaltigkeitsfonds ein Grund zur Enttäuschung ist, hat Dr. Utz auch eine gute Nachricht parat: „Zumindest aus finanzieller Sicht schneiden Nachhaltigkeitsfonds insgesamt nicht schlechter ab als konventionelle Fonds.“
Die Analyse des Regensburger Forscherteams ist in der renommierten internationalen Fachzeitschrift „Journal of Asset Management“ erschienen (DOI: 10.1057/jam.2014.8).
Ein Preprint des Originalartikels im Internet unter:
http://epub.uni-regensburg.de/28511/1/preprint.pdf
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Dr. Sebatian Utz
Universität Regensburg
Institut für Betriebswirtschaftslehre
Tel.: 0941 943-5669
Sebastian.Utz@wiwi.uni-regensburg.de
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Wirtschaft
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