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30.10.2014 10:43

Die “Oasenbildung” in Ozeanen

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Im Rahmen einer vom IRD (Forschungsinstitut für Entwicklung) koordinierten internationalen Studie konnte die bedeutende Rolle der ozeanischen Dynamik auf die Strukturierung von marinen Ökosystemen herausgestellt werden. Ozeane sind in ständiger Bewegung. Von Zeit zu Zeit kommt es zu ozeanischen Turbulenzen, die zur Bildung von “Oasen” führen, auf denen sich die meisten marinen Organismen, vom Zooplankton bis hin zu Fischen ansiedeln. Forscher des IRD und des CNRS (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung) haben die Mechanismen dieser Oasenbildung untersucht, um ihre Ansiedlung vorherzusagen.

    Mithilfe von Daten, die über Echolote und GPS-Tracks von Tölpeln und Kormoranen gewonnen wurden, konnten vor der Küste Perus Oasen genauer untersucht werden. Die so gewonnenen Informationen wurden mit Modellen der ozeanischen Dynamik gekoppelt. Die Forscher fanden heraus, dass die Meeresdynamik im kleinen Maßstab dabei die größere Rolle spielt. Sie ist bislang nur wenig erforscht und beschreibt Phänomene in einem Umkreis von einigen hundert Metern bis zu wenigen Kilometern. Das Zooplankton ist der Beginn der gesamten Nahrungskette: es ernährt die Fische, die wiederum zum Futter der Meeresvögel werden. So entstehen Ökosysteme in ständigem Wandel, deren Lokalisierung von den Wellen und den ozeanischen Turbulenzen abhängt.

    Es ist jedoch zu befürchten, dass der aktuelle Klimawandel, der die Stratifizierung der Ozeane [1] verstärkt, dazu führt, dass sich die Anzahl und die Größe dieser Oasen verringern.

    Ein besseres Verständnis der Oasenbildung und eine bessere Vorhersage der Verteilung dieser Oasen könnten künftig dazu beitragen, die Fischressourcen nachhaltiger zu bewirtschaften, beispielsweise durch eine flexible Einrichtung von marinen Schutzgebieten.


    [1] Stratifizierung der Ozeane bedeutet einen Temperaturanstieg an der Wasseroberfläche, wodurch die Gewässerschichten an Durchlässigkeit verlieren und so weniger Nährstoffe aus der Tiefe an die Oberfläche gelangen. Dadurch erhält auch das Plankton weniger Nahrung.


    Weitere Informationen: Bertrand Arnaud, Grados D., Colas F., Bertrand S., Capet X., Chaigneau A., Vargas G., Mousseigne A., Fablet R., “Broad impacts of fine-scale dynamics on seascape structure from zooplankton to seabirds”, Nature Communications 5: 5239, 2014.

    Quelle: “Le rôle majeur des « oasis » océaniques dans les interactions entre organismes marins”, Pressemitteilung des IRD, Marseilles – 15.10.2014 – https://www.ird.fr/toute-l-actualite/actualites/communiques-et-dossiers-de-press...

    Redakteur: Sean Vavasseur, sean.vavasseur@diplomatie.gouv.fr


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaft-frankreich.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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