idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.11.2014 15:49

Sturzrisiko durch „iStoppFalls“ gesenkt

André Zeppenfeld Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Siegen

    Ergebnisse des EU-Projekts „iStoppFalls“ zeigen, dass ein Präventionsprogramm mit neuartiger Technologie Senioren im Alltag vor Stürzen schützt.

    Es geht um Spiele, Spaß und Technik. Das internationale Projekt „iStoppFalls“ vereint diese Dinge in einem auf Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) basierenden Präventionsprogramm, das Senioren zu Hause selbstständig nutzen können, um ihr Sturzrisiko zu senken und zu kontrollieren. Die Universität Siegen hat das Programm mit der Deutschen Sporthochschule Köln und Partnern aus der EU und Australien entwickelt. „Es geht hier um die große gesellschaftliche Herausforderung, die Lebensqualität von älteren Menschen zu erhöhen, ihre Aktivität und Mobilität im Alter zu erhalten und Stürzen aktiv vorzubeugen“, sagt Dr. Rainer Wieching von der Universität Siegen, Koordinator des Gesamtprojekts.

    Durch „iStoppFalls“ sind Siegen und Köln in den letzten drei Jahren zu einem Zentrum der europäischen Sturzpräventionsforschung und -entwicklung geworden. „iStoppFalls“ setzt auf ein IKT-basiertes Programm. Dazu gehören eine kameragesteuerte Spielkonsole im Wohnzimmer und ein Bewegungsmessgerät für den Außenbereich, das alle körperlichen Aktivitäten aufzeichnet und an die Benutzer zurückspiegelt.
    Die Grundlage des Programms sind Bewegung und regelmäßige Trainings-Einheiten, Video-Spiele daheim werden mit aktiver Bewegung an der frischen Luft kombiniert. Das Programm integriert sich so auf einfache Art und Weise in den Alltag. Der Spaß an den Video-Spielen erhöht die Motivation, da die eigene Leistung und Verbesserungen eingesehen werden können. Effizientes Krafttraining, spielerische Gleichgewichtsübungen und ein Sturzrisikotest werden mit einfachen Mitteln kostengünstig angeboten.

    Mehr als 70 SeniorInnen aus Köln und Siegen haben im letzten Jahr das Programm aktiv mitentwickelt und vier bis sechs Monate lang in ihrem Alltag getestet. Parallel dazu wurde in einer klinischen Studie mit 160 TeilnehmerInnen in Köln, Valencia und Sydney überprüft, ob das iStoppFalls-Programm durch Spaß und Spiele sowie langfristiges Training Stürze nachhaltig verhindern kann. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Trainingsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe das Sturzrisiko nach dem viermonatigen Training signifikant reduziert werden konnte. Weitere positive Effekte sind in den Bereichen Lebensqualität, Kognition und Gleichgewicht zu verzeichnen, wenn die Teilnehmer mehr als 90 Minuten pro Woche das Programm genutzt haben. Die Teilnehmer die zu Beginn der Studie ein hohes Sturzrisiko hatten, konnten dieses am deutlichsten reduzieren.

    „iStoppFalls“ trägt dazu bei, die steigenden Kosten für das Gesundheits- und Sozialwesen durch eine stark alternde Bevölkerung in der Zukunft zu senken. Gleichzeitig steigt die Lebensqualität für ältere Menschen. „Senioren erhalten dadurch ihre Eigenständigkeit und Mobilität und können deutlich länger unabhängig zu Hause leben“, erklärt Dr. Wieching.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage: www.istoppfalls.eu.

    Abbildung 1
    Die Komponenten des iStoppFalls-Systems: 1) Set-Top-Box mit Controller, 2) Mini-PC, 3) Kinect für Gestik und Sprachsteuerung, 4) SMM für die kontinuierliche Überwachung der Mobilität, 5) Tablet als alternative Einrichtung für das iTV-System, 6) Multimedia Interface mit interaktiven Programm.


    Weitere Informationen:

    http://www.istoppfalls.eu.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Sportwissenschaft
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).