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21.11.2014 09:11

Ein sozialpsychologischer Blick (nicht nur) auf Familienunternehmen

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen am 26. November 2014

    Am 26. November 2014 wird Prof. Dr. Thomas Kessler mit seinem Vortrag „Wir und die: Autoritarismus und Kooperation innerhalb und zwischen Gruppen und Teams“ die Vortragsreihe im Wintersemester 2014/2015 fortsetzen. Prof. Kessler ist Professor für Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zu seinen Forschungsinteressen gehören unter anderem Bewertungsstandards, Akkulturation und Beziehungen zwischen sozialen Gruppen sowie die Evolution von Autoritarismus. In seinem Vortrag wird Prof. Kessler vor allem auf das sozialpsychologische Konstrukt des sogenannten „Autoritarismus“ eingehen und ein weiterentwickeltes Verständnis des Begriffs vorstellen.

    Autoritarismus wird häufig mit rechts-konservativen ideologischen Gedanken und Persönlichkeit verbunden. Doch verbergen sich hinter Autoritarismus interessante sozial-psychologische Prozesse. Aus sozialpsychologischer Perspektive ist Autoritarismus das Ergebnis von Gruppenprozessen und damit unabhängig von spezifischen ideologischen Inhalten und Persönlichkeit. Er sollte als Verteidigung von Eigengruppennormen, Werten und Standards verstanden werden. Autoritarismus erhöht die Gruppenkohäsion und -kooperation und fördert somit deren Leistung. Unglücklicherweise sind die psychologischen Prozesse, die einerseits gemeinsames Handeln und Gruppenleistung fördern, zugleich auch die Prozesse, die Vorurteile und Konflikte zwischen sozialen Gruppen erklären. Gruppen bilden nicht nur den Vergleichsrahmen für den Erfolg von individuellen Gruppenmitgliedern, sondern auch den Rahmen, innerhalb dessen ganze Gruppen (die „anderen“) abgewertet werden.

    “In meinem Vortrag werde ich einige Punkte meiner Neufassung des Autoritarismus durch empirische Studien illustrieren. Die Achillesferse des Autoritarismus ist eine bestrafende Haltung gegenüber Individuen und Gruppen, die als abweichend wahrgenommen werden“, so Prof. Thomas Kessler. „Deswegen wende ich mich möglichen Alternativen zu, die auf die Förderung intrinsischer Motivation gerichtet sind und die natürlich daher auch in Unternehmen bedeutsam sind. Hier schlage ich das Konzept der Anerkennung (Respekt, Wertschätzung und Unterstützung) vor, durch das positive Beziehungen gestiftet und gefördert werden.“

    Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Veranstaltungskalenders und findet regelmäßig drei Mal pro Semester statt. „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am Wittener Institut für Familienunternehmen eine lange Tradition“, so Prof. von Schlippe, akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

    Der Vortrag findet am 26. November 2014 um 18:00 Uhr im Senatsraum (1.151) der Universität Witten/Herdecke statt. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.

    Weitere Information erhalten Sie unter www.wifu.de oder bei Jessika Koentjoro (jessika.koentjoro@uni-wh.de, +49 (0) 2302 / 926-506).

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche - Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften - bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von über 60 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit über fünfzehn Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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