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26.11.2014 10:33

Studie: Gefahr für die Honigbiene durch die Erwärmung des Weltklimas

Kerrin Zielke Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Wissenschaftler der Freien Universität und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig sehen eine verstärkte Gefährdung der Honigbiene in Europa. Sie fanden heraus, dass die Verbreitung eines asiatischen Honigbienen-Parasiten in Europa durch einen Anstieg der weltweiten Temperaturen begünstigt wird. Dieser Parasit verursacht Nosemose, eine schwere Erkrankung der Honigbiene. Die Ergebnisse der Studie sind in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals "Proceedings of the Royal Society B" (Biological Sciences) veröffentlicht worden.

    Wissenschaftler der Freien Universität und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig sehen eine verstärkte Gefährdung der Honigbiene in Europa. Sie fanden heraus, dass die Verbreitung eines asiatischen Honigbienen-Parasiten in Europa durch einen Anstieg der weltweiten Temperaturen begünstigt wird. Dieser Parasit verursacht Nosemose, eine schwere Erkrankung der Honigbiene. Die Ergebnisse der Studie sind in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals Proceedings of the Royal Society B (Biological Sciences) veröffentlicht worden.

    Ursprünglich in Europa war allein der Honigbienen-Parasit Nosema apis verbreitet, in Asien der Parasit Nosema ceranae. Erst in jüngerer Zeit wurde Nosema ceranae auch in europäischen Bienenvölkern entdeckt; er hat die Tendenz, den ursprünglichen Parasiten zurückzudrängen. „Nicht allein die Widerstandsfähigkeit des neuen Parasiten begünstigt dessen Ausbreitung, auch klimatische Parameter müssen berücksichtigt werden. Der neue Parasit kann sich unter bestimmten Gegebenheiten besser ausbreiten als der einheimische“, sagt Myrsini Natsopoulou von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie leitete die Studie gemeinsam mit Dino McMahon, Professor an der Freien Universität Berlin und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.

    Die Wissenschaftler verglichen das Wachstum der Erreger in Honigbienen, die von beiden Parasitenarten befallen waren, also von der asiatischen Variante Nosema ceranae und vom einheimischen Verwandten Nosema apis. Die Experimente zeigten, dass beide Parasiten das Wachstum des anderen hemmten, aber der asiatische Parasit einen größeren negativen Einfluss auf den Konkurrenten hatte. Indem sie die Konkurrenz der Parasiten untereinander mit klimatischen Faktoren in ein mathematisches Modell integrierten, konnten die Wissenschaftler die relative Häufigkeit der beiden Parasitenarten in der Natur prognostizieren. „Der neue Parasit ist anfälliger für Kälte, was vermutlich mit seiner angenommenen Herkunft aus Ostasien zusammenhängt”, erläutert der Mitautor der Studie Robert Paxton, Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Mitglied des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. „Angesichts steigender Temperaturen weltweit legen unsere Erkenntnisse nahe, dass sich das Vorkommen des neuen Parasiten weiter ausbreiten wird und dies womöglich zu weiteren Verlusten von Honigbienenvölkern führt.“

    Die Studie wurde finanziert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die UK Insect Pollinators Initiative.

    Publikation
    Natsopoulou ME, McMahon DP, Doublet V, Bryden J, Paxton RJ. (2015) Interspecific competition in honey bee intracellular gut parasites is asymmetric and favours the spread of an emerging infectious disease. Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. 20141896. http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.1896

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Dino McMahon, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin und Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Telefon: 030 / 8104-3837, E-Mail: dino-peter.mcmahon@bam.de
    Prof. Dr. Robert Paxton, Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Telefon: 0345 / 55-26500, E-Mail: robert.paxton@zoologie.uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Geowissenschaften, Mathematik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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