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26.11.2014 13:47

Zum Verständnis der Promotionsphase

Gunda Huskobla Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Stellungnahme des UniWiND-Vorstands

    [Pressemitteilung des Universitätsverbands zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND)]

    Mit einem Plädoyer für die Vielfalt der deutschen Promotionsphase und gegen ein europäisches Einheitsmodell der Promotion beteiligt sich der Vorstand des Universitätsverbands zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) an der europäischen Diskussion zur Weiterentwicklung der Promotionsphase. Im Kern der Diskussion stehen Bestrebungen einiger Bologna-Unterzeichnerstaaten, die Promotionsphase als einen „3. Zyklus“ des Bologna-Prozesses europäisch zu harmonisieren und unter strukturellen und formalen Gesichtspunkten an die ersten beiden Studienphasen Bachelor und Master anzugleichen.

    „Mit großer Sorge beobachten wir, dass einige EU-Staaten eine Verschulung der Promotionsphase fordern“, so die UniWiND-Vorsitzende Prof. Dr. Erika Kothe von der Universität Jena. „Die Promotion kann keine dritte Studienphase sein, die sich mit ECTS-Punkten, Diploma Supplements und Akkreditierungsverfahren regulieren lässt. Im Zentrum der Promotion steht vielmehr die eigenständige und originäre Forschungsleistung der Promovierenden.“

    Dementsprechend lehnt der UniWiND-Vorstand die strukturelle und inhaltliche Integration der Promotionsphase in das Studium ebenso wie eine verpflichtende Zuordnung von Leistungspunkten und die Akkreditierung von Promotionsverfahren ab. Insbesondere die Verteilung von Leistungspunkten für die Forschungsleistung kann nicht akzeptiert werden. „Diese Forderungen stellen sicher, dass unser Anspruch, die Qualität von Promotionen zu sichern und die Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu verbessern, nicht im Sinne eines zeitlich festzulegenden Studiums unterlaufen werden“, erläutert UniWiND-Vorsitzende Kothe. „Unsere Mitgliedsuniversitäten haben ein hohes Qualitätsbewusstsein in Bezug auf die Promotionsphase. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Promotionswege und Promotionstypen trägt zu einer fach- sowie standortspezifischen Optimierung von Rahmenbedingungen bei und soll daher erhalten bleiben.“

    Der UniWiND-Vorstand ist sich einig: Strukturierende Elemente und zusätzliche Qualifizierungsangebote durch die Universitäten sind in der Promotionsphase eindeutig zu begrüßen. Das heißt aber nicht, dass die Notwendigkeit für einen „Standard-Doktor“ in einem europäisch einheitlich definierten „Promotions-Ausbildungsgang“ besteht. Nicht zuletzt hat die Europäische Kommission in den letzten Jahren mit den „Principles of Innovative Doctoral Training“ einen Rahmen geschaffen, der der Promotionsphase einen wichtigen Stellenwert als Motor für Innovation zukommen lässt. Prof. Kothe: „Innovationen lassen sich nur durch individuelle Forschungsleistungen der Promovierenden in einem leistungsfähigen akademischen Umfeld erzielen. Unser Plädoyer für die Vielfalt der Promotionslandschaft in Deutschland ist gleichzeitig auch ein Plädoyer für die Schaffung von Innovationsimpulsen in Europa.“

    Die ausführliche Stellungnahme des UniWiND-Vorstands zum Verständnis der Promotionsphase finden Sie in Deutsch und Englisch unter http://uniwind.org/stellungnahmen.

    Kontakt:
    Geschäftsstelle UniWiND/GUAT; Dr. Gunda Huskobla, c/o Graduierten-Akademie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Johannisstraße 13, 07743 Jena, Tel.: 03641-930404, E-Mail: kontakt[at]uniwind.org, Website: http://www.uniwind.org

    UniWiND e. V.:
    Der Universitätsverband zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) wurde 2009 gegründet und ist ein Forum für den universitätsübergreifenden Austausch über Chancen, Herausforderungen und Reformen in der Nachwuchsförderung. Das Netzwerk umfasst derzeit 41 Mitgliedsuniversitäten, welche die Nachwuchsförderung zur zentralen Aufgabe ihrer Hochschulen gemacht haben. UniWiND setzt sich dafür ein, die Bedingungen der Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses nach gemeinsamen Standards zu optimieren, um ihnen bestmögliche Chancen für zukünftige Karrieren innerhalb und außerhalb der Universitäten zu ermöglichen. Der Vereinssitz von UniWiND e. V. ist Freiburg. Die Geschäftsstelle befindet sich derzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.


    Weitere Informationen:

    http://uniwind.org/stellungnahmen - die ausführliche Stellungnahme


    Bilder

    Die UniWiND-Vorsitzende Prof. Dr. Erika Kothe.
    Die UniWiND-Vorsitzende Prof. Dr. Erika Kothe.
    Foto: Jürgen Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Die UniWiND-Vorsitzende Prof. Dr. Erika Kothe.


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