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28.11.2014 14:40

Externe Begutachtung der Helmholtz-Forschung erfolgreich abgeschlossen

Jan-Martin Wiarda Kommunikation und Medien
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Wie schneidet die Forschung der Helmholtz-Gemeinschaft im internationalen Vergleich ab? Gewinnt sie die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und: Wie gut gelingt es Helmholtz, sie zu halten? Seit 2004 wird die gesamte Forschung der Gemeinschaft regelmäßig alle fünf Jahre von internationalen und unabhängigen Experten auf den Prüfstand gestellt. Nun liegen die Ergebnisse der dritten Begutachtungsrunde vor. Sie entscheiden über die weitere Finanzierung der sechs Forschungsbereiche und somit der gesamten Helmholtz-Gemeinschaft bis 2019.

    Hohe strategische Relevanz
    Vor zehn Jahren hat die Helmholtz-Gemeinschaft damit begonnen, ihre Forschungsmittel auf strategisch ausgerichtete Forschungsprogramme zu verteilen: Disziplinen-übergreifend und über alle Mitgliedszentren hinweg. Das aufwändige Evaluationsverfahren – die so genannte Programmorientierte Förderung (POF) – verbindet die strategische Frage nach den richtigen Forschungsthemen mit der Frage nach der Qualität der Forschung.

    An der im Frühjahr 2014 abgeschlossenen dritten POF-Runde haben in den vergangenen zwei Jahren 419 international ausgewiesene und unabhängige Expertinnen und Experten mitgewirkt. Sie bewerteten 22 große Forschungsinfrastrukturen wie Teilchenbeschleuniger, Forschungsschiffe, die Neumayer-III-Station in der Antarktis, satellitengestützte Erdbeobachtungssysteme oder Fusionsreaktoren sowie insgesamt 30 Forschungsprogramme der sechs Helmholtz-Forschungsbereiche Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie (heißt ab 1.1.2015 Materie) sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Aufgrund des Gutachtervotums hat der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft die Finanzierung aller sechs Forschungsbereiche für die nächsten fünf Jahre beschlossen.

    Durchweg positive Ergebnisse
    Die Experten bescheinigten der Helmholtz-Forschung eine sehr hohe, in manchen Fällen, weltweit einmalige wissenschaftliche Qualität und Leistungskraft und somit eine strategische Relevanz für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu den zahlreichen Stellungnahmen und Empfehlungen der Gutachter sagt Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek: „Wir sollten stets prüfen, ob unsere Forschung geeignet ist, um den drängendsten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Dazu gehören auch unsere einzigartigen Forschungsinfrastrukturen und Technologieplattformen. Die Gutachterempfehlungen helfen uns ganz wesentlich dabei und wir werden sie daher sehr genau befolgen.“ Um Spitzenforschung betreiben zu können, müssten nicht nur wissenschaftlich herausragende Leistungen erbracht, sondern auch die richtigen Fragen für die Zukunft gestellt werden. „Nur so können wir Themen aufgreifen, die für die Gesellschaft besonders bedeutend sind", so Mlynek.

    Forschung auf der ganzen Linie
    Die gesamte Forschung der Helmholtz-Gemeinschaft ist in 30 Zentren-übergreifende Forschungsprogramme organisiert, die das Herzstück der Begutachtungen darstellen. Jedes Programm wurde von jeweils bis zu 15 renommierten und unabhängigen Gutachtern geprüft. Sie bewerteten sowohl die wissenschaftliche Qualität vorangegangener Aktivitäten, vor allem aber die Originalität und Relevanz der in den nächsten Jahren geplanten Arbeiten. Die Experten schauten sich zudem Strategien zu nationalen und internationalen Kooperationen und längerfristigen strategischen Partnerschaften an, zum Beispiel mit Universitäten oder mit der Industrie. Ein weiteres Augenmerk legten sie auf den Technologietransfer, auf die Rekrutierung von Spitzenkräften sowie auf die Nachwuchsförderung. Die Gutachtergruppen trafen somit nicht nur Aussagen zur wissenschaftlichen Qualität und strategischen Relevanz der Forschungsprogramme, sondern gaben auch Empfehlungen ab, um Güte und Effektivität der Forschung zu verbessern.

    Finanzierungsempfehlungen: Die Ergebnisse in aller Kürze
    Die dritte Evaluierungsrunde der POF startete im Frühjahr 2013 für die Programme der Forschungsbereiche Erde und Umwelt, Gesundheit sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Im Oktober 2013 verabschiedete der Senat eine Förderempfehlung dieser drei Forschungsbereiche von insgesamt 6,15 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014 bis 2018. Im Frühjahr 2014 folgte die Begutachtung der übrigen drei Forschungsbereiche Energie, Schlüsseltechnologien und Struktur der Materie. Der Helmholtz-Senat hat im Oktober 2014 beschlossen, diese drei Bereiche mit insgesamt 6,63 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2015 bis 2019 zu finanzieren.

    Die detaillierten Empfehlungen beider Begutachtungsrunden finden Sie hier: http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse>;

    Forschungsbereich Erde und Umwelt
    Programmorientierte Förderung 2014 bis 2018
    In 2014 standen für den Forschungsbereich Erde und Umwelt Zuwendungen in Höhe von 335 Millionen Euro zur Verfügung. Für die fünfjährige Förderperiode ist ein jährlicher Aufwuchs von drei Prozent vorgesehen, um den Forschungsbereich gezielt zu stärken. Davon profitieren auch die im Bereich Erde und Umwelt angesiedelten Forschungsinfrastrukturen wie Forschungsschiffe oder satellitengestützte Erdbeobachtungssysteme.

    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Erde-und-Umwelt


    Forschungsbereich Gesundheit
    Programmorientierte Förderung 2014 bis 2018
    In 2014 standen für den Forschungsbereich Gesundheit Zuwendungen in Höhe von 434 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem erwirtschaftete der Forschungsbereich signifikante Beiträge an Drittmitteln. Für die fünfjährige Förderperiode ist ein jährlicher Aufwuchs von drei Prozent vorgesehen. Davon werden 6 Millionen Euro jährlich in die programmübergreifende Initiative zur Personalisierten Medizin investiert. Mit insgesamt 70 Millionen Euro beteiligt sich die Helmholtz-Gemeinschaft in den nächsten Jahren an der Nationalen Kohorte, der bisher größten Bevölkerungsstudie zur Verbesserung der Krankheitsvorbeugung.

    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Gesundheit

    Forschungsbereich Luftfahrt-, Raumfahrt und Verkehr
    Programmorientierte Förderung 2014 bis 2018
    In 2014 standen für diesen Forschungsbereich Zuwendungen in Höhe von 313 Millionen Euro zur Verfügung. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) erwirtschaftet Drittmitteleinnahmen in annähernd derselben Höhe. Für die kommenden Jahre ist ein jährlicher Aufwuchs von fünf Prozent vorgesehen. Aufgrund der gesellschaftlichen Relevanz und der wissenschaftlichen Qualität sowie der einzigartigen übergreifenden Nutzung des Potenzials aus der Luft- und Raumfahrt, soll das relativ kleine Programm „Verkehr" in der nächsten Förderperiode etwa doppelt so stark anwachsen wie die Programme „Luftfahrt" und „Raumfahrt".

    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Luftfahrt-Raumfahrt-Verkehr

    Forschungsbereich Energie
    Programmorientierte Förderung 2015 bis 2019
    Für den Forschungsbereich Energie sind für 2015 Zuwendungen in Höhe von 370 Millionen Euro geplant. Vorgesehen ist für die fünfjährige Förderperiode ein jährlicher Aufwuchs von drei Prozent. Zu berücksichtigen ist dabei der besondere Schwerpunkt auf die Programme der Energiewende, die von der Bundesregierung initiiert wurden und unterstützt werden. Dazu zählen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Speicher ebenso wie die damit verbundenen Fragen für Wirtschaft und Gesellschaft. Insgesamt 15 Millionen Euro des jährlichen Aufwuchses werden dabei für die programmübergreifende Initiative „Energiesystem 2050“ bereitgestellt. Weitere 1,375 Millionen Euro werden jährlich für die anteilige Finanzierung des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien aufgewendet – eines von mehreren Instituten des Forschungsbereichs Energie, das mit Universitäten zusammenarbeitet. Das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg ermöglicht eine enge Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Helmholtz-Zentrum Berlin auf spezifischen Forschungsfeldern.

    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Energie

    Forschungsbereich Schlüsseltechnologien
    Programmorientierte Förderung 2015 bis 2019
    Für 2015 sind für den Forschungsbereich Schlüsseltechnologien Zuwendungen in Höhe von 260 Millionen Euro geplant. Jährlich ist in der fünfjährigen Förderperiode ein Aufwuchs von drei Prozent vorgesehen. Davon wird neben der Stärkung der Programme in das Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien investiert – ein gemeinsames klinisches Translationszentrum des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (Standort Teltow) und der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Teil der Strategie des Forschungsbereichs Schlüsseltechnologien ist es, die Erforschung von generischen Technologien stärker mit Anwendungen in den Lebenswissenschaften zu verbinden, beispielsweise bei degenerativen Erkrankungen, in der regenerativen Medizin und in der Pflanzenforschung – um für eine Welt mit mehr als sieben Milliarden Menschen gerüstet zu sein. Mit den Begutachtungen wurde die Strategie des Forschungsbereichs begrüßt, die Aktivitäten breiter aufzustellen und in den drei Säulen Informationstechnologien, Materialwissenschaften und Lebenswissenschaften zu bündeln.

    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Schluesseltechnologien/

    Forschungsbereich Struktur der Materie
    Programmorientierte Förderung 2015 bis 2019
    Der Forschungsbereich Struktur der Materie wird mit neuem Namen „Materie“ und stark veränderter Programmstruktur in die neue Programmperiode gehen. Für 2015 sind für den Forschungsbereich Zuwendungen in Höhe von 513 Millionen Euro und ein jährlicher Aufwuchs von rund drei Prozent vorgesehen. Daneben wurden Sonderfinanzierungen zur Deckung von Betriebs- bzw. Baukosten für große Forschungsanlagen beschlossen.
    Insbesondere werden zukünftig die Forschungsaktivitäten zu den klein(st)en Bausteinen jenseits des Atoms gebündelt. Zudem ist ein eigenständiges Programm geplant, das sich der für große Experimente notwendigen Technologieforschung zu Beschleunigern und Detektoren widmen wird. Die Forschung im Bereich Struktur der Materie ist eng verbunden mit Großgeräten, insbesondere den von Helmholtz betriebenen Photonen-, Neutronen- und Ionenquellen sowie den Anlagen für höchste elektromagnetische Felder. Die Einzigartigkeit der Geräte und ihrer Kombination bei Helmholtz wurde von den Gutachtern hervorgehoben.
    Ausführliche Informationen finden Sie hier:
    http://www.helmholtz.de/POF-Ergebnisse/Materie

    Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsor-ganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helm-holtz (1821-1894).

    Ansprechpartner für die Medien:

    Jan-Martin Wiarda
    Leiter Kommunikation und Medien
    Tel.: 030 206 329-54
    jan-martin.wiarda@helmholtz.de

    Kommunikation und Medien
    Büro Berlin
    Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
    10178 Berlin


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de
    http://www.helmholtz.de/socialmedia


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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