Mit dem "Zukunftsforum Bildungsforschung" haben die Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg ein neues Element in das Programm der Graduiertenakademie (graph) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses integriert. Das Nachwuchssymposium setzt verstärkt auf thematische Fokussierung und wissenschaftliche Vernetzung. Das erste Forum mit dem Thema "Bildung durch Sprache – Sprache durch Bildung" im November war dank der hohen Qualität der Präsentationen und Diskussionen und Besuchern aus dem gesamten Bundesgebiet und dem deutschsprachigen Ausland ein großer Erfolg.
Am 20. und 21. November 2014 fand an der PH Freiburg das erste Zukunftsforum Bildungsforschung statt. Mit dem Zukunftsforum haben die Pädagogischen Hochschulen ein neues Element in das Programm der Graduiertenakademie (graph) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses integriert. Im Vergleich zum Vorgängerformat (dem „Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses“) setzt das neue Nachwuchssymposium verstärkt auf thematische Fokussierung und wissenschaftliche Vernetzung.
Das diesjährige Zukunftsforum war dem Wechselspiel von Bildung und Sprache gewidmet. Den Kern der Veranstaltung bildeten zwölf thematische Panels, in denen Doktorand/innen und Postdoktorand/innen ebenso wie etablierte Forscher/innen ihre aktuellen Arbeiten vorstellten. Die Vortragenden kamen von insgesamt achtzehn Universitäten und Hochschulen aus dem In- und Ausland. Ihre Vorträge beleuchteten verschiedenste Facetten zum Thema „Bildung durch Sprache – Sprache durch Bildung“: von neuesten didaktischen Entwicklungen im (Fremd-)Sprachenunterricht über Fragen des mehrsprachigen Sach-/Fachunterrichts bis hin zu Problemstellungen, die mit aktuellen migrationsbezogenen Entwicklungen einhergehen.
Die Panels wurden durch zwei Keynotes am Donnerstagabend und Freitagvormittag gerahmt. Prof. Dr. Oliver Meyer (Johannes Guttenberg-Universität Mainz) arbeitete in seinem Vortrag einige der zentralen Herausforderungen heraus, denen sich das pädagogisch und bildungspolitisch aktuell sehr zentrale Feld des mehrsprachigen Sach-/Fachunterrichts heute gegenübersieht. Der Vorschlag zur Weiterentwicklung von CLIL-Ansätzen, den er präsentierte, baut zentral auf dem Konzept von Pluriliteracies zum Erwerb fachspezifischer und fächerübergreifender Diskurskompetenzen in mehreren Sprachen auf.
Sobald wir über Bildung und Sprache sprechen, stellen sich in der heutigen Migrationsgesellschaft nicht nur didaktische und pädagogische Herausforderungen. İnci Dirim, Professorin für Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistik an der Universität Wien, plädierte in ihrer Keynote für eine subjektivierungstheoretische Perspektive auf das Wechselspiel von Sprache und Bildung. Ein solcher Ansatz fokussiert die vielfältigen Formen, in denen Bildungsprozesse in Zusammenhang mit Sprache von Fragen der Macht, von sozialen Ungleichheiten und von dominanten Zugehörigkeits- und Identitätsvorstellungen durchzogen sind.
Den Schlusspunkt dieses ersten Zukunftsforums bildete das „Blitzlicht Zukunftsforum: 5x3x2 Schlussworte“. Dabei bekamen fünf Tagungsteilnehmer/innen die Möglichkeit, in jeweils exakt zwei Minuten zu drei Fragen aus dem Themenbereich Bildung und Sprache aus ihrer Perspektive Stellung zu nehmen. Diese 30 Minuten Schlussworte verdeutlichten noch einmal die Vielfalt der auf der Tagung vertretenen Disziplinen, Themen und methodischen Ansätze. Die Antworten auf die abschließende Frage – mit wem, abgesehen von den Anwesenden, der Diskurs um Bildung und Sprache noch zu führen sei – zeigten darüber hinaus die pädagogische und bildungspolitische Relevanz der Thematik: neben dem interdisziplinären Dialog wurde dabei die Bedeutung des Austauschs zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik betont.
Insgesamt schätzten die Teilnehmer/innen des Zukunftsforums Bildungsforschung besonders den fachlichen Austausch zwischen Vertreter/innen der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs und jenen aus Hochschulen und Universitäten aus dem weiteren In- und Ausland. Auch der Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftler/innen in unterschiedlichen Stadien ihrer wissenschaftlichen Arbeiten und erfahrenen Wissenschaftler/innen aus den einschlägigen Fachrichtungen wurde als für alle Seiten fruchtbar wahrgenommen.
Prof. Dr. Timo Leuders, Prorektor für Forschung der PH Freiburg, hob in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Pädagogischen Hochschulen hervor. Diese findet sowohl unter dem gemeinsamen Dach der Graduiertenakademie als auch lokal an den einzelnen Pädagogischen Hochschulen statt und kann somit gezielt sowohl auf die generellen Anforderungen an die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch auf individuelle Bedürfnisse und Interessen eingehen. Die gastgebende Pädagogische Hochschule Freiburg bot einen idealen Rahmen für die Tagung, nicht zuletzt, weil das Thema dieses ersten Zukunftsforums Bildungsforschung an dieser Hochschule auch stark verankert ist.
„Nicht nur wegen der hohen Qualität der Präsentationen und Diskussionen war das erste Zukunftsforum aus unserer Sicht ein voller Erfolg“, bilanziert Prof. Dr. Gabriele Weigand, Prorektorin für Forschung und Nachwuchsförderung der PH Karlsruhe und langjährige Leiterin der Graduiertenakademie, „sondern auch aufgrund der starken überregionalen wissenschaftlichen Vernetzung.“ Denn: „Wissenschaftliche Netzwerke, die über die eigene Institution hinausreichen, sind nicht nur für die Anbahnung akademischer Karrierewege wichtig, sie unterstützen auch die Schärfung der eigenen Forschungsinteressen und die nachhaltige Verbreitung eigener Forschungsergebnisse.“
http://www.ph-karlsruhe.de/graph/
Keynote von İnci Dirim, Professorin für Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistik an der ...
graph
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
Keynote von İnci Dirim, Professorin für Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistik an der ...
graph
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).