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15.12.2014 13:46

Neues Gesicht der Erde

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Rüdiger Glaser ergründet, wie der globale Wandel Kultur und Natur verändert und präsentiert mögliche Zukunftsszenarien

    Rasante Bevölkerungsentwicklung, Industrialisierung, Klimawandel, Konsumzwang, Veränderung der Stoffkreisläufe: In seinem neuen Buch zeigt der Freiburger Geographieprofessor Rüdiger Glaser die unterschiedlichen Aspekte des globalen Wandels auf, den er als den bis dato tiefgreifendsten Transformationsprozess bezeichnet: „Der globale Wandel wurde vom Menschen ausgelöst und koppelt in einem noch nicht abschätzbaren Maße auf ihn und das Erdsystem rück.“ Für den Forscher lautet die zentrale Frage, inwieweit der Mensch das System Erde derart überstrapaziert, dass er die eigene Existenzgrundlage gefährdet, die auf sauberer Luft und Trinkwasser, fruchtbarem Boden, einer vielfaltigen Pflanzen- und Tierwelt, gesunder und ausreichender Nahrung, nachhaltiger Energieversorgung und Rohstoffsicherung basiert.

    Anhand von vielen Karten und Bildern illustriert der Geograph die räumlichen Muster des globalen Wandels und verdeutlicht die drastischen Gegensätze zwischen Verursachern und Betroffenen, den Gewinnern und Verlierern des Prozesses. Obwohl der Mensch mittlerweile für sich selbst das größte Daseinsrisiko darstellt, will Glaser die apokalyptischen Pferde nicht neu satteln. Stattdessen bietet er einige Denkansätze und Lösungen – im Mittelpunkt stehen für ihn eine neue Wahrnehmung und Verantwortung im Denken und Handeln. „Es ist wichtig zu verstehen, dass Veränderung, Wandel und Dynamik schon immer ein elementarer Bestandteil des evolutionären Prozesses im Erdsystem waren – auch ohne den Menschen.“
    Glaser zeigt auf, wo die zukünftigen Problemregionen liegen werden und präsentiert mögliche Zukunftsszenarien, etwa ein „Europa der Cluster“, bei dem die Bedürfnisse einer überalternden Gesellschaft in einer vernetzten Landnutzung zusammengeführt werden, oder ein „Europa der Kohäsion“, bei dem Umweltkatastrophen zu starken, zentralisierten Reaktionen seitens der Politik führen. Diese Szenarien basieren auf umfassenden Indikatoren wie der Bevölkerungsentwicklung, dem Klimawandel und dem Wasserverbrauch. „Als Lösung kann nur ein globales Ausgleichssystem geschaffen werden, in dem die Gemeinschaftsgüter oder Ökosystemleistungen unserer Erde, die uns allen zur Verfügung stehen, nachhaltig geregelt werden“, folgert der Forscher. Dies könne beispielsweise über ein Abgabesystem oder Nutzungsentgelte für diese Allmende erfolgen. „Die eigenommenen Mittel müssen eingesetzt werden, um einen Ausgleich zwischen Verursachern und Betroffenen sowie den Begünstigten und den Benachteiligten zu schaffen.“

    Glaser, Rüdiger: Global Change. Das neue Gesicht der Erde. Darmstadt 2014. ISBN 978-3-86312-360-4

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rüdiger Glaser
    Geographie
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-3527
    E-Mail: ruediger.glaser@geographie.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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