idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.12.2014 11:48

Erste Messung elektrischer Felder zwischen zwei Atomen – Wichtiger Schritt für die Nanotechnologie

Alexander Schlaak Referat II/2, Kommunikation
Universität Regensburg

    Wissenschaftlern ist es jetzt erstmals gelungen, elektrische Felder zwischen zwei Atomen in einem Kristall zu messen. Das internationale Forscherteam, dem auch Prof. Dr. Josef Zweck vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg angehört, setzte dazu ein spezielles Hochleistungs-Elektronenmikroskop ein. Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht (DOI: 10.1038/ncomms6653).

    Für ihre Experimente griffen die Forscher auf Strontiumtitanat (SrTiO3) zurück, das aufgrund seines hohen Brechungsindex für optische Bauelemente verwendet wird. Der Durchmesser des Elektronenstrahls des Hochleistungs-Elektronenmikroskops war mit etwa 50 pm (Pikometer) drei- bis viermal kleiner als der Abstand zwischen den einzelnen Atomen in der Kristallstruktur von Strontiumtitanat. Der Strahl konnte daher dazu genutzt werden, um den Raum zwischen den Atomen abzutasten. Dort existierende elektrische Felder – mit verantwortlich für die Bindung der Atome untereinander – beeinflussen den Elektronenstrahl. Mit Hilfe eines quantenphysikalischen Ansatzes gelang die Rekonstruktion der interatomaren Felder.

    Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten der Materialcharakterisierung auf atomarer Ebene. Von großer Bedeutung ist dies für den Bereich der Nanotechnologie, in dem besondere physikalische Eigenschaften schon allein durch Bearbeitung oder Manipulation von einer oder wenigen Atomlagen erzeugt werden können.

    Titel der Original-Publikation:
    Knut Müller, Florian F. Krause, Armand Béché, Marco Schowalter, Vincent Galioit, Stefan Löffler, Johan Verbeeck, Josef Zweck, Peter Schattschneider, Andreas Rosenauer (2014): Atomic electric fields revealed by a quantum mechanical approach to electron picodiffraction, in Nature Communications 5, Article number: 5653

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Prof. Dr. Josef Zweck
    Universität Regensburg
    Institut für Experimentelle und Angewandte Physik
    Tel.: 0941 943-2590
    Josef.Zweck@physik.uni-regensburg.de
    http://em.ur.de


    Bilder

    Kristallstruktur eines Galliumnitrid-Kristalls (GaN, Atompositionen weiß, groß: Ga, klein: N) mit Elektronenstrahl (rot). Der Kernbereich des Strahls ist kleiner als die interatomaren Abstände.
    Kristallstruktur eines Galliumnitrid-Kristalls (GaN, Atompositionen weiß, groß: Ga, klein: N) mit El ...
    Bildnachweis: Vincent Galiot, Universität Regensburg
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Kristallstruktur eines Galliumnitrid-Kristalls (GaN, Atompositionen weiß, groß: Ga, klein: N) mit Elektronenstrahl (rot). Der Kernbereich des Strahls ist kleiner als die interatomaren Abstände.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).