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26.01.2015 13:27

Der deutsch-französische Dialog und seine sprachlichen Strukturen

Dr. Anke Sauter Marketing und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann hält Abendvortrag im Forschungskolleg Humanwissenschaften.

    FRANKFURT. Im Deutschen muss man jeden Satz beenden – vor allem wenn das Prädikat zweigeteilt ist. Darüber hat schon Madame de Staël in ihrem Deutschland-Buch „De l’Allemagne“ geklagt: Diese Eigenschaft des Deutschen verhindere das produktive Stimmengewirr französischer Salons. Die sprachlichen Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Französischen und die zugrunde liegenden geistigen Unterschiede thematisiert der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann bei einem Vortrag am Mittwoch, 28. Januar, im Forschungskolleg Humanwissenschaften.

    „Gegenstrebige Fügung. Zur sprachlichen Problematik des deutsch-französischen Dialogs“: So lautet der Titel des Abendvortrags, den der Philosoph und Altphilologe Prof. Heinz Wismann am Mittwoch, 28. Februar, um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg halten wird. Das Interesse für die sprachliche Verfasstheit des Zugangs zur Wirklichkeit und für die Konsequenzen, die sich daraus für den Dialog der Kulturen ergeben, keimte Ende des 18. Jahrhunderts auf. Im Gefolge der nationalstaatlichen Entwicklungen gewann es rasch an Bedeutung. Ausgehend von Germaine de Staëls Überlegungen sowie den theoretischen Einsichten, die zu Humboldts Entwurf einer vergleichenden Sprachwissenschaft geführt haben, will Wismann die fruchtbare Spannung zwischen den beiden Nachbarsprachen auf lexikalischer, morphologischer und syntaktischer Ebene beschreiben. Die Rekonstruktion der zugrunde liegenden geistigen Strukturen soll dazu dienen, Missverständnisse auszuräumen und zu zeigen, wie sich die beiden Grundeinstellungen gegenseitig ergänzen.

    Der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann, Jahrgang 1935, ist Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. Sein jüngstes Buch „Penser entre les langues“ von 2012 befasst sich mit dem „linguistischen Dazwischen“ des Denkens, eine Figur, die als Modell für die europäischen Kulturen dient und sowohl deren Zusammenhalt als auch die Unterschiede zum Ausdruck bringt. Die Einführung zum Vortrag hält Prof. Pierre Monnet, der das an der Goethe-Universität angesiedelte Institut français d’histoire en Allemagne leitet und zugleich auch Forschungsdirektor an der École des Hautes Ètudes en Sciences Sociales ist.

    Die Vortrag in der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d‘Europe statt, die gemeinsam vom Forschungskolleg und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Institut français d’histoire en Allemagne veranstaltet wird. Im vorigen Jahr konnte der französische Wirtschaftswissenschaftler Prof. Thomas Piketty („Das Kapital im 21. Jahrhundert“) für einen Abend gewonnen werden. Weitere Vorträge werden in diesem Jahr unter anderem Prof. Dr. Udo di Fabio, Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Lucia Puttrich halten.

    „Gegenstrebige Fügung. Zur sprachlichen Problematik des deutsch-französischen Dialogs“. Abendvortrag im Rahmen der Reihe „EuropaDialoge/Dialogues d’Europe“. Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

    Anmeldung: per Fax unter der Nummer 06172/13977-39 oder per E-Mail an info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

    Information: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de, bei Prof. Dr. Pierre Monnet, Telefon 069/798-31901, E-Mail: monnet@ehess.fr oder bei Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Vizepräsident der Goethe-Universität, Telefon: 069/798-32779; -32776, E-Mail: Lutz-Bachmann@em.uni-frankfurt.de

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto "Wissenschaft für die Gesellschaft" in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften."

    Herausgeber: Die Präsidentin der Goethe-Universität, Abteilung Marketing und Kommunikation, 60629 Frankfurt am Main
    Redaktion: Dr. Anke Sauter, Wissenschaftsredakteurin, Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-761 12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
    Internet: www.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Philosophie / Ethik, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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