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28.01.2015 13:25

Tatort Intensivstation: Immer mehr Patienten brauchen komplexe Behandlung

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Berlin/Wiesbaden – Auf deutschen Intensivstationen behandelten Ärzte im Jahr 2013 etwa 2,1 Millionen Menschen, meldet das Statistische Bundesamt. Während Klinikbetten auf Normalstationen seit 2003 weniger werden, steigt die Zahl der Intensivbetten an. Grund dafür ist die zunehmende Zahl älterer Patienten mit mehreren verschiedenen Erkrankungen. Es wachsen damit aber auch der Arbeitsdruck auf das Personal und der Kostendruck auf das Gesundheitssystem. Experten der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) berichten auf einer Pressekonferenz am 5. Februar 2015 in Berlin über den Alltag und strukturelle Mängel auf deutschen Intensivstationen.

    Fortschrittliche und zunehmend komplexe medizinische Verfahren erhöhen den Anspruch an die behandelnden Ärzte und Pfleger aber auch an das Gesundheitssystem: „Sowohl fachlich als auch strukturell fordern Intensivstationen in hohem Maße alle Beteiligten, die auf der Station arbeiten oder diese organisieren “, erklärt Dr. Matthias Kochanek, Oberarzt und Hauptverantwortlicher für die internistische Intensivstation der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln.

    Dass immer mehr und gerade ältere, vielfach erkrankte Patienten aufwändige Behandlungen benötigen, werfe auch die Frage danach auf, was und wieviel bei welchem Patienten getan wird. „Ärzte können diese Diskussion nicht allein führen, da müssen auch Gesellschaft und Politik Stellung beziehen“, mahnt Professor Dr. med. Michael Hallek, Vorsitzender der DGIM und Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln. Fakt sei, dass die Krankenkassen ihre Kostenerstattung zurückfahren obwohl die Kosten der Behandlungen steigen.

    „Von Ärzten und Pflegern gleichermaßen fordert eine Intensivstation extrem hohe fachliche Kompetenz im jeweiligen Zuständigkeitsbereich“, erläutert Mediziner Kochanek. Umso wichtiger sei eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Hinzu kommen immer strengere Hygienevorschriften. Sie greifen aber nur dann, wenn eigens geschultes Personal sie umsetzt. „Das Problem ist in diesem Zusammenhang auch eine falsche Personalbedarfsplanung“, sagt Kochanek und betont: „Reduziertes Fachpersonal ist ein generelles Konfliktthema auf der Intensivstation.“ Es konkurriere zudem fortwährend mit dem Einsatz immer modernerer hochtechnisierter und teurer Verfahren.

    Im Rahmen der Pressekonferenz der DGIM in Berlin informiert Dr. Kochanek über das Spannungsfeld Intensivstation und welche Rahmenbedingungen das Gesundheitssystem stellen muss um eine optimale Versorgung der immer älter werdenden Patienten zu gewährleisten.

    – Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. –

    *******************************************************
    Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM)
    Termin: Donnerstag, 5. Februar 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Geschäftsräume der DGIM, Oranienburger Straße 22, 10178 Berlin (Mitte)

    Vorläufiges Programm:

    121. Internistenkongress – Molekulare Prinzipien der Inneren Medizin: Aufbruch in eine neue Ära
    Professor Dr. med. Michael Hallek
    Vorsitzender der DGIM, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln

    Choosing wisely – klug entscheiden: Über- und Unterversorgung vermeiden
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Ulrich R. Fölsch
    Generalsekretär der DGIM, Kiel

    Scheideweg Transition? Wenn Jugendliche mit chronischen Erkrankungen in die Erwachsenenmedizin gelangen
    Professorin Dr. med. Britta Siegmund
    Direktorin der Medizinischen Klinik I (Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie),
    Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

    Immer mehr Patienten in der Intensivmedizin: kann das System das leisten?
    Dr. med. Matthias Kochanek
    DGIM – Kongress-Team 2015, 121. Internistenkongress Oberarzt an der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln

    Translationale Forschung am Beispiel Krebs – wird es für jeden Patienten eine Genanalyse geben, wer bezahlt das und wie schützen wir die Daten?
    Professor Dr. med. Christian Reinhardt
    DGIM – Kongress-Team 2015, 121. Internistenkongress, Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln

    DGIM 2015: Der Internistenkongress geht nach Mannheim und die MEDICA EDUCATION CONFERENCE steht bereits wieder in den Startlöchern
    Rechtsanwalt Maximilian Guido Broglie
    Geschäftsführer der DGIM, Wiesbaden
    *****************************************************

    Kontakt für Journalisten:
    DGIM Pressestelle
    Anne-Katrin Döbler/Anna Julia Voormann/Janina Wetzstein
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgim.de
    http://www.dgim2015.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
    Deutsch


     

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