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29.01.2015 15:32

Kommission lobt MHH als Transplantationszentrum

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Keine Beanstandungen bei Herztransplantationen / Zahl der Transplantationen in der MHH 2014 gegen den Bundestrend gestiegen

    Die Prüf- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer hat der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auch bei Herztransplantationen eine tadellose Arbeit bescheinigt. „Die Überprüfung hat ergeben, dass wir unsere Transplantationen hervorragend dokumentiert haben und es keinerlei Grund zu Beanstandungen gibt“, sagt MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung. Die Kommission unter der Leitung von Professor Dr. Hans Lippert (Magdeburg) hatte am Dienstag die MHH aufgesucht, um den Bereich Herztransplantationen unter die Lupe zu nehmen. Bereits im Dezember 2012 waren die Lebertransplantationen der MHH geprüft worden.

    Die Kommission hatte die Herztransplantationen der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie von Professor Dr. Axel Haverich aus den Jahren 2010 bis 2012 genauer beleuchtet. In dieser Zeit waren 72 Herztransplantationen durchgeführt worden, darunter 18-mal kombinierte Herz-Lungen-Transplantationen. Die Prüfer hatten ihr Kommen erst einen Tag zuvor angemeldet und waren mit einer Liste von 26 Fällen nach Hannover gekommen, die sie von den MHH-Ärzten genauer erläutert haben wollten. Darunter waren 24 Patienten, die die Hochschule als hoch dringliche Fälle eingestuft hatte.

    „Wir haben in jedem Einzelfall nachgewiesen, dass für unsere Hochdringlichkeitsmeldungen die medizinischen Indikationen vorlagen“, betont Professor Haverich. „Die MHH hat als eines der größten deutschen Transplantationszentren eine besondere Verantwortung und steht in der Tradition unserer Transplantationspioniere Rudolph Pichlmayr und Hans Borst“, ergänzt er. „Nur mit größtmöglicher Transparenz können wir das Vertrauen der Menschen in die Transplantationsmedizin zurückgewinnen. Die Arbeit der Überwachungskommission und dieses Ergebnis sind wichtige Bausteine auf diesem Weg.“ MHH-Vizepräsident Dr. Tecklenburg gibt zu bedenken: „Wer der Organspende positiv gegenüber steht, aber aufgrund der Unregelmäßigkeiten in einigen Kliniken auf einen Organspendeausweis verzichtet, bestraft leider die Patienten, die auf ein lebensrettendes Organ warten und nicht die einzelnen schwarzen Schafe.“

    Bei der Überprüfung der Herztransplantationen an der MHH von 2010 bis 2012 konnten die Ärzte auch den immer wieder gehegten Vorwurf widerlegen, Privatpatienten würden bei der Organvergabe bevorzugt. „Unter unseren 72 Herztransplantierten war nur ein einziger Privatpatient“, erläutert Professor Haverich.

    Gegen den Bundestrend mehr Transplantationen in der MHH

    Die MHH konnte sich gegen den bundesweiten Trend eines weiteren Rückganges bei den Organspenden stemmen. Konnten im Jahr 2013 nur 381 Organe verpflanzt werden, stieg die Zahl im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent auf 409 Organe. Im Jahr 2014 wurden 147 Nieren transplantiert (2013: 142), 13-mal Pankreas (2013: 11) sowie 94 Lebern (2013: 72). Die MHH führte 2014 134 Lungentransplantationen (2013: 141) sowie 21 Herztransplantationen (2013: 21), davon vier kombinierte Herz-Lungen-Transplantationen (2013: 3). Damit gehört die MHH mit der Berliner Charité zu den größten Transplantationszentren in Deutschland. Bundesweit war die Zahl der Organspenden 2014 um1,4 Prozent auf 2.989 gesunken (2013: 3.035), wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation berichtet.

    Die Prüf- und der Überwachungskommission

    Die Prüf- und der Überwachungskommission, eingesetzt von der Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem GKV-Spitzenverband, soll das deutsche Organspendewesen unter die Lupe nehmen. Nach den aufgetretenen Unregelmäßigkeiten an einigen Kliniken bei Lebertransplantationen hat die Kommission mittlerweile den Auftrag, alle deutschen Transplantationsprogramme und -kliniken zu überprüfen. Bereits im Dezember 2012 war das Expertenteam an die MHH gekommen, hatte das Lebertransplantationsprogramm durchleuchtet – und keinerlei Beanstandungen gehabt.


    Bilder

    Eine OP-Szene während einer Herztransplantation in der MHH.
    Eine OP-Szene während einer Herztransplantation in der MHH.
    "Foto: MHH/Junge"
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Eine OP-Szene während einer Herztransplantation in der MHH.


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