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12.03.2015 11:08

Vitalitätstest für Neugeborene: Dresdner Uniklinikum reformiert Grundfeste der Geburtsmedizin

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Die Dresdner Neonatologie unter der Leitung von Prof. Mario Rüdiger sorgt international für Aufsehen. Die Wissenschaftler haben eine Modifikation des Apgar-Scores entwickelt, der es Ärzten ermöglicht, bereits kurz nach der Geburt den Gesundheitszustand von Neugeborenen besser als bisher zu ermitteln. Mit der Dresdner Weiterentwicklung – dem „Combined-Apgar“ – haben die Dresdner Mediziner eine der Grundfesten der Geburtsmedizin den aktuellen Erkenntnislagen angepasst: Der zurzeit verwendete Apgar-Score blieb seit über 60 Jahren unverändert.

    Das renommierte Medizin-Journal Lancet veröffentlichte nun einen Debattenbeitrag der Dresdner Wissenschaftler. Die neuen Erkenntnisse und die Tatsache, dass Polen und Portugal die Dresdner Weiterentwicklung bereits ihren nationalen Empfehlungen hinzugefügt haben, belegen: Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist ein Spitzenstandort der Forschung und ein Kompetenzzentrum im Bereich der Erstversorgung krank oder zu früh geborener Babys. Deshalb richtet das Uniklinikum am 12. und 13. März die internationale Fachtagung „7. Europäischen Symposium zum Kreissaal-Management“ aus, zu der über 200 renommierte Ärzte und Wissenschaftler der Neonatologie aus mehr als 20 verschiedenen Ländern erwartet werden.

    Mit dem Vorschlag zur Reformation des Apgar-Scores, der seit seiner Entwicklung durch die us-amerikanische Anästhesistin Virginia Apgar 1953 eine feste Größe in der Geburtsmedizin darstellt, verbesserten die Dresdner Ärzte unter der Leitung von Prof. Mario Rüdiger den gängigen Standard. Im Rahmen des Apgar-Scores wird weltweit eins, fünf und zehn Minuten nach der Geburt der Zustand von Neugeborenen mit einer Punktzahl zwischen null und zehn bewertet. Der so ermittelte Wert liefert erste Hinweise, welche medizinischen Maßnahmen umgehend eingeleitet werden sollten. Der von den Dresdner Neonatologen entwickelte „Combined-Apgar“ trägt den Innovationen der Geburtsmedizin seit 1953 Rechnung und hat den Score an die moderne Neonatologie angepasst. Durch eine Erweiterung der Werteskala von zehn auf 17 Punkte kann der behandelnde Arzt den Zustand wesentlich genauer beschreiben, als beim etablierten Apgar-Score. Im Rahmen einer Promotionsarbeit wurde der neue Score in einer multizentrischen Studie an Frühgeborenen wissenschaftlich überprüft. Mittlerweile bescheinigen auch zwei weitere Arbeitsgruppen dem „Combined-Apgar“ eine bessere Aussagekraft als dem ursprünglichen Score. In Polen und Portugal wurde die Innovation des Dresdner Uniklinikums bereits in die nationalen Empfehlungen aufgenommen.

    Neonatologie am Universitätsklinikum Dresden
    Für die Neugeborenenmedizin in Sachsen sind die Uniklinika in Dresden und Leipzig unverzichtbar. Neben regulären Frühgeburten versorgt das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden pro Jahr auch etwa 120 deutlich zu früh geborene Babys – also Neugeborene, die weniger als 1.500 Gramm wiegen. Die Dresdner Neonatologie zählt damit zu den fünf größten Einrichtungen in Deutschland. Prof. Rüdiger bekräftigt: „Die Infrastruktur eines Universitätsklinikums ermöglicht den behandelnden Ärzten die bestmögliche Versorgung Früh- und kranker Neugeborener. Durch die vergleichsweise hohe Fallzahl haben wir an den Standorten der Universitätskliniken einen nicht zu unterschätzenden Erfahrungsvorsprung, der uns hilft die Behandlungsmethoden kontinuierlich zu optimieren und höchste Qualität zu sichern.“

    Darüber hinaus ist die Neonatologie am Dresdner Uniklinikum auch auf wissenschaftlichem Gebiet Innovations- und Kompetenzzentrum: Die Erfolge sind nicht zuletzt ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen der Forschungsgruppe um Prof. Rüdiger und ihren langjährigen internationalen Kooperationspartnern. Diese Zusammenarbeit drückt sich unter anderem in jährlichen Treffen in der sächsischen Landeshauptstadt aus: Am 12. und 13. März ist die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Uniklinikums Dresden Gastgeber des 7. Europäischen Symposiums im Bereich Kreissaal-Management. Zu dieser besonderen Tagung werden über 200 Fachleute aus aller Welt erwartet, die in Dresden ihre neuesten Forschungserkenntnisse vorstellen und sich über die Fortschritte in der Neonatologie informieren werden. Im Rahmen des Symposiums können sich junge Forscher auf den 2. ESCNR-Young Investigator Award bewerben, mit dem jährlich eine bahnbrechende Forschung auf dem Gebiet der Erstversorgung ausgezeichnet wird. Die Vorträge der Veranstaltung werden online übertragen und stehen Interessierten live zur Verfügung.

    Weiterführende Informationen
    Debatten-Beitrag der Dresdner Neonatologie im Fachmagazin „The Lancet“: The Lancet, Volume 385, No. 9967, 7. Februar 2015, S.505f. ; http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(15)60196-9/fullte...

    7. Europäisches Symposium zum Kreissaal-Management:
    http://neonatal-research-dresden.de/symposium/index.html

    Facebook-Auftritt des Fachbereichs Neonatologie: https://www.facebook.com/pages/Neonatal-Research-Group-Dresden/168793379961532

    Kontakt
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
    Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
    Leiter: Prof. Dr. med. Mario Rüdiger
    Tel. 0351/ 4 58 36 40
    E-Mail: mario.ruediger@uniklinikum-dresden.de
    www.uniklinikum-dresden.de
    www.tu-dresden.de/medkindh


    Bilder

    Die Neonatologie am Dresdner Uniklinikum zählt damit zu den fünf größten Einrichtungen in Deutschland.
    Die Neonatologie am Dresdner Uniklinikum zählt damit zu den fünf größten Einrichtungen in Deutschlan ...
    Foto: Uniklinikum Dresden
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Die Neonatologie am Dresdner Uniklinikum zählt damit zu den fünf größten Einrichtungen in Deutschland.


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