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02.09.2015 14:00

Wo sich Fuchs und Mensch Gute Nacht sagen

Dr. Eva Diehl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Ökologie e.V.

    Rund 300 Füchse im Stadtgebiet meldeten Wiens Einwohner der Internetplattform http://stadtwildtiere.at in den letzten 3 Monaten. Die Meldungen belegen, dass Wildtiere nicht ausschließlich in entlegenen Wäldern, sondern immer häufiger auch in Städten leben. Wann und wo es in Wien wahrscheinlich ist, einen Fuchs zu treffen, hat die Wildtierökologin Theresa Walter von der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht. Erste Analysen der Wiener Fuchsmeldungen zeigen, dass Füchse vor allem in den westlichen Bezirken gesichtet werden, und das vor allem in der Nacht. Ihre Ergebnisse präsentiert sie am 2. und 3. September 2015 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Göttingen.

    In den urbanen Zentren Europas steigt nicht nur die Einwohnerdichte – auch als Lebensraum für Wildtiere werden die Städte immer wichtiger. Mit einer Fläche größer als der Nationalpark Kellerwald-Edersee bietet Wien reichlich Wohnraum für Wildtiere wie Füchse, Dachse und Mäuse. Wann und wo es im Stadtgebiet von Wien wahrscheinlich ist, einen Rotfuchs zu beobachten, analysiert Theresa Walter vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Dazu hat sie über 1000 Sichtungen von Füchsen ausgewertet, die Wiens Einwohner der Internetplattform http://stadtwildtiere.at gemeldet haben. Erste Ergebnisse präsentiert die Wildtierökologin am 2. und 3. September 2015 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Göttingen. Unter dem Motto „Ecology for a sustainable future“ treffen sich hier rund 600 Ökologen aus 38 Ländern.

    Im Westen ist viel los

    Erste Analysen der Beobachtungen zeigen, dass vor allem in den westlichen Bezirken die an den Wienerwald grenzen, wie Hietzing und Penzing, Füchse gesichtet werden. In den östlichen Bezirken wie Floridsdorf und Donaustadt, die eher an Agrarland grenzen, meldeten die Wiener dagegen weniger Füchse. Auch in der Nähe von Sehenswürdigkeiten im Zentrum Wiens wie dem Schloss Schönbrunn wurden schon Füchse gesehen. Theresa Walter schätzt, dass in Wien insgesamt mehrere Tausend Füchse leben und erklärt: „Füchse leben in der Stadt, weil sie hier alles finden, was sie zum Leben brauchen. Zum einen sind das essbare Abfälle wie Fallobst und Mäuse, und zum anderen Plätze wie Gebüsche oder Hohlräume unter Gartenhäuschen für Nachwuchs, Schlaf und Ruhe.“

    Füchse treffen auf Nachteulen und Frühaufsteher

    Die Analysen der Wiener Fuchsbeobachtungen zeigen auch: Zwischen 22 Uhr abends und 2 Uhr morgens ist es am wahrscheinlichsten, einen Fuchs im Stadtgebiet zu beobachten. Der Wildtierökologin zufolge sind die Füchse in dieser Zeit oft unterwegs auf der Suche nach Nahrung. Zur städtischen Naturbeobachtung gehören allerdings immer zwei: Fuchs und Mensch. Welche Frühaufsteher und Nachteulen in Wien Füchse beobachten, möchte Theresa Walter gemeinsam mit ihren Kollegen von der Universität für Bodenkultur Wien noch herausfinden. Personen, die Füchse beobachten, können bei ihrer Registrierung freiwillig persönliche Angaben zu Alter, Berufsgruppe und Ausbildung machen. Beobachtungen werden auch in anderen europäischen Städten wie beispielsweise in Zürich gemeldet. Außerdem können auch Begegnungen mit anderen Wildtieren wie Bibern, Steinmardern und Waschbären gemeldet werden.

    Originalveröffentlichung

    Walter T, Zink R, Heigl F, Zaller JG (2015): Citizen science project "StadtWildTiere" Vienna: Red fox observability and influence factors of human-fox encounters. In: Gesellschaft für Ökologie e.V. (Hrsg.): Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie, Band 45. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie, 31. Aug. - 4. Sep. 2015 in Göttingen. Görich&Weiershäuser, Marburg, S. 324-325

    Termin

    Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie: 31. August - 4. September 2015
    Posterpräsentation von Theresa Walter: 2. und 3. September 2015, jeweils 12-13 Uhr
    Georg-August-Universität Göttingen
    Hörsaalgebäude Geowissenschaften und Geographie
    Goldschmidtstr. 1
    D-37077 Göttingen

    Kontakt (Presse, während der Tagung)

    Dr. Eva Diehl (Pressereferentin)
    Heike Kuhlmann (Tagungsorganisation)
    E-Mail: presse@gfoe.org
    Tagungstelefon: 0551 399598 (31. Aug. - 3. Sep. 2015, 9:30 - 18 Uhr)

    Kontakt (fachlich)

    Theresa Walter, B.Sc.
    Veterinärmedizinische Universität Wien
    Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
    Savoyenstr. 1
    AT-1160 Wien
    Tel.: +43 680 2071231
    E-Mail: theresa.walter@vetmeduni.ac.at


    Weitere Informationen:

    http://stadtwildtiere.at – Internetseite des Projektes „StadtWildTiere“
    http://www.gfoe-2015.de/ - 45. Jahrestagung der GfÖ in Göttingen (Programm, wissenschaftliche Kurztexte zu allen Beiträgen)
    http://gfoe.org/de/pressemitteilungen - Presseinformationen der GfÖ (Presseprogramm, Pressemitteilungen, Kurzinformation zur Gesellschaft)
    http://gfoe.org - Internetseite der GfÖ
    http://idw-online.de/de/event51645 - Termin beim idw (weitere Informationen zur Teilnahme)


    Bilder

    Fuchs in der Dämmerung vor dem Schloss Schönbrunn in Wien
    Fuchs in der Dämmerung vor dem Schloss Schönbrunn in Wien
    M. Graf / www.wienerwildnis.at
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Fuchs in der Dämmerung vor dem Schloss Schönbrunn in Wien


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