Studie zu Nahrungsergänzungsmitteln untersucht Konsumverhalten
Vitamin- und Mineralstoffpräparate gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Immer mehr Menschen nehmen sie ergänzend ein und versuchen damit, einem tatsächlichen oder befürchteten Nährstoffdefizit entgegenzuwirken.
Vitamin- und Mineralstoffpräparate gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Immer mehr Menschen nehmen sie ergänzend ein und versuchen damit, einem tatsächlichen oder befürchteten Nährstoffdefizit entgegenzuwirken. Aus wissenschaftlicher Sicht sind neben dem möglichen Nutzen dieser Nahrungsergänzungsmittel (NEM) auch potenzielle gesundheitliche Risiken zu untersuchen. Daten einer jüngst publizierten Studie des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen, dass Verbraucher sich möglicher Risiken grundsätzlich bewusst sind. Dennoch kann eine ergänzende Mikronährstoffzufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel (NEM) besonders bei Magnesium zu erhöhten Werten führen.
Ziel der Studie unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn vom Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover war es, erstmals detaillierte Daten zum Konsumverhalten, den Beweggründen für die Verwendung sowie zur individuellen Nährstoffaufnahme aus NEM zu gewinnen und diese unter toxikologischen Aspekten zu bewerten.
In die Auswertung konnten die Daten von 1.070 NEM-Verwendern (59 Prozent Frauen, 41 Prozent Männer) im Alter zwischen 18 und 93 Jahren einbezogen werden. Die Mehrzahl der Befragten nannte gesundheitliche Motive für den Supplementkonsum (78,8 Prozent). 86 Prozent der Teilnehmer gaben an, die Packungshinweise zu beachten, 93 Prozent waren sich der möglichen Risiken einer überhöhten Zufuhr bewusst.
Modellrechnungen, die die exakte Zusammensetzung sowie die empfohlenen Tagesdosierungen der jeweiligen Präparate berücksichtigen, ermittelten die individuelle tägliche Mikronährstoffaufnahme aus NEM. Diese Daten wurden – unter Berücksichtigung der Nährstoffzufuhr über die normale Ernährung – den toxikologischen Kennwerten für Vitamine und Mineralstoffe gegenübergestellt. „Hierbei zeigte sich, dass die Supplementeinnahme bis auf seltene Ausnahmen nicht mit einer übermäßigen Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen verbunden war“, sagt Professor Hahn. „Allerdings gab es bei Vitamin A, Folsäure, Calcium und Zink im Rechenmodell in Einzelfällen Überschreitungen der wissenschaftlich anerkannten Obergrenze für eine sichere Gesamtaufnahme gemäß des Upper Tolerable Intake Level, kurz: UL. Anders war die Situation bei Magnesium: Hier erreichten oder überschritten mehr als 22 Prozent der Personen, die Magnesium verwendeten, den spezifisch für Nahrungsergänzungsmittel festgelegten UL von 250 Milligramm pro Tag.“ Mögliche Nebenwirkungen hiervon seien gastrointestinale Beschwerden bis hin zu Durchfällen.
Magnesium erwies sich in der Untersuchung als der am häufigsten ergänzte Nährstoff (59,2 Prozent der Befragten), gefolgt von Calcium (37 Prozent), Zink (33,6 Prozent) und Selen (23 Prozent). Bei den Vitaminen wurde Vitamin C (52,6 Prozent) am häufigsten konsumiert, gefolgt von Vitamin E (45,3 Prozent).
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Andreas Hahn, vom Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 5093 oder per E-Mail unter hahn@nutrition.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
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Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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