idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.10.2015 11:35

Berlins neue Biobank für zukunftsweisende biomedizinische Forschung feiert Richtfest

Alexandra Hensel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Institut für Gesundheitsforschung / Berlin Institute of Health

    Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) und die Charité - Universitätsmedizin Berlin feierten am 28. Oktober 2015 das Richtfest für ihre neue, hochmoderne Biobank. Das Gebäude am Standort Charité Campus Virchow-Klinikum wird bis April 2016 fertiggestellt sein und mehr als zwei Millionen Proben aufnehmen können. BIH und Charité investieren 3,9 Millionen Euro in die gemeinsame Biobank, mit deren Bau im Frühjahr 2015 begonnen wurde.

    Um molekulare Ursachen von Krankheiten erforschen zu können, benötigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geeignete Biomaterialen wie Blut, Urin und Gewebeproben sowie Behandlungsdaten. Diese Materialen werden in Biobanken unter kontrollierten und qualitativ gesicherten Bedingungen gesammelt, gelagert und verarbeitet.

    „Spitzenforschung braucht Spitzenbedingungen. Professionelle Biobanken mit einer ausgezeichneten Qualität an Proben, einem hohen Automatisierungsgrad, kontinuierlichem Temperaturmonitoring und Datensicherheit sind eine Schlüsselvoraussetzung für innovative biomedizinische Forschung. Daher hat das Berliner Institut für Gesundheitsforschung mit der neuen Biobank zukünftig noch bessere Voraussetzungen, um erfolgreiche, unabhängige und international wettbewerbsfähige Forschung zu betreiben“, betont Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
    „Exzellente Infrastrukturen und Rahmenbedingungen sind Bedingungen dafür, dass biomedizinische Wissenschaft in Berlin attraktiv und zukunftsträchtig ist. Deshalb ist der Neubau der Biobank ein enorm wichtiger Schritt für das Institut für Gesundheitsforschung und damit für Berlin. Die Anwendung von aktuellen und zukünftigen Technologien bei Biomaterialien eröffnet neues Potenzial für die translationale Forschung. Ich bin deshalb überzeugt davon, dass sich das Engagement des BIH und der Charité lohnen wird“, so Sandra Scheeres, Berlins Senatorin für Wissenschaft. Wegweisend sind die Anwendungen der besten Technologien mit qualitativ hochwertigen Biomaterialien vor allem zur Identifizierung von Biomarkern, für neues Wissen um Entstehung und Entwicklung von Krankheiten und damit für die personalisierte Medizin.

    Die Biobank des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung wird an zwei Standorten in Berlin etabliert: am Charité Campus Virchow-Klinikum – dort werden vor allem Biomaterialien aus der Krankenversorgung und klinischen Forschung gesammelt und gelagert – sowie am Charité Campus Berlin-Buch mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). In Berlin-Buch werden schwerpunktmäßig flüssige Proben von großen Patienten-Kohorten langfristig aufbewahrt. Die Proben aus beiden Standorten stehen Forschungsprojekten des BIH zur Verfügung.

    „Besonderes Kennzeichen der neuen Biobank am Charité Campus Virchow-Klinikum sind die vielfältigen Lagerungsmöglichkeiten“, erklärt Prof. Dr. Michael Hummel, Leiter der BIH-Biobank der Charité. In einem neuen automatisierten Tiefkühllager können etwa eine Million Proben bei minus 80 Grad Celsius gelagert werden. Damit gehört die neue Biobank zu den größten Biobanken in Deutschland. Zudem können mindestens eine weitere Million Proben auch in flüssigem Stickstoff (bei bis zu minus 196 Grad Celsius) oder anderen Temperaturen in der neuen BIH-Biobank aufgenommen werden. Neben den Lagern für die Proben verfügt die BIH-Biobank auch über Büros und Labore zur Verarbeitung und Analyse der Proben: „Wir verstehen uns als Dienstleister für die Forschung“, sagt Prof. Dr. Michael Hummel, „und koordinieren auch Prozesse und unterstützen die Analyse der Biomaterialien. Dabei arbeiten wir eng mit den BIH-Omics-Technologieplattformen Genomik, Proteomik und Metabolomik sowie mit der Technologieplattform Bioinformatik zusammen.“

    Die neue Biobank wird Proben von Patientinnen und Patienten der Charité sowie aus klinischen Studien der BIH-Forschungsprojekte aufnehmen. Probenmaterial und Daten der Patientinnen und Patienten sind dabei bestens geschützt: Die neue Biobank arbeitet mit einem geprüften Datenschutzkonzept, das aufgrund einer doppelten Pseudonymisierung (doppelte Kodierung) der Proben und Daten eine Re-Identifizierung von Patientinnen und Patienten sowie Probandinnen und Probanden unmöglich macht. Die Verwendung von Proben und Daten für Forschungsprojekte ist nur nach vorheriger Einwilligung der Ethikkommission der Charité möglich.

    Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)
    Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) wurde 2013 gegründet. Es ist ein Zusammenschluss der Charité - Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) mit dem Ziel, translationale Medizin basierend auf einem systemmedizinischen Ansatz und durch die beschleunigte Übertragung von Forschungserkenntnissen in die Klinik sowie die Rückkoppelung klinischer Befunde in die Grundlagenforschung voranzubringen. Seit April 2015 ist das BIH selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts, Charité und MDC sind darin eigenständige Gliedkörperschaften. Das Institut wird mit neuen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen in der Biomedizin neue diagnostische, therapeutische und präventive Ansätze in der Medizin und damit für die Gesundheit der Menschen schaffen.


    Weitere Informationen:

    http://www.bihealth.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).