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28.04.2016 13:10

Eröffnung der Dauerausstellung „Regenwald – Schatzkammer des Lebens“ - Bereich „Unterholz“

Sabine Heine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere

    (Bonn, 27.04.2016) Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK, Bonn) und die Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V. (AKG) eröffneten gestern in Anwesenheit von Annette Storsberg (Leiterin der Abteilung 4 Recht / EU und Internationales / Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen) den ersten Teil der neuen Dauerausstellung „Regenwald – Schatzkammer des Lebens“.

    Die einzigartige Inszenierung eines afrikanischen Tieflandregenwaldes wird die Dauerausstellung "Unser blauer Planet - Leben im Netzwerk" um ein wesentliches Element bereichern und das Alleinstellungsmerkmal der im ZFMK realitätsnah gestalteten Lebensräume der Erde weiter stärken. Ferngläser, die Filme über den seltenen Waldelefanten zeigen, eine Schimpansen-Beobachtungsstation und per Trackball zu steuernde Informationsstelen sind interaktive Elemente, die den Spaß am Entdecken und Erleben der Details wecken. Die Foto-Sonderausstellung „Menschenaffen – menschlich und bedroht“ ergänzt das Thema bis zum 12. Juni 2016.

    Ab heute können Groß und Klein das zwielichtige Unterholz des afrikanischen Regenwalds erleben. Die Lebewesen auf dem Urwaldboden, in der Krautschicht, der Strauchschicht und im Unterholz wurden durch die präzise Arbeit der Präparatoren des Museum Koenig frappierend echt dargestellt. Hier sieht es aus, als würde eine Achatschnecke an Blättern fressen, dort schaut das Pinselohrschwein über eine Lichtung. Immer wieder erkennen die Besucherinnen und Besucher Neues: Schmetterlinge, Skorpione, das Kamm-Chamäleon, den Regenwald-Nilwaran, eine Wasserkrabbe, die Großohr-Sumpfratte, den Olivnektarvogel…

    Große Teile des in der Ausstellung verwandten Materials wurden bei einer Sammelreise in Gabun zusammengestellt. Hier galt das Hauptaugenmerk den Pflanzen, denn die Tiere stammen überwiegend aus den Sammlungen des ZFMKs. Am Ende der Expedition sandte das Team zahlreiche Proben und Materialien in Containern, um eine unvergleichlich authentische Ausstellungseinheit zu schaffen. Mithilfe der gesammelten Originalpflanzenteile wurden mehr als 35.000 Kunststoffblätter in aufwändiger Handarbeit in einer bis zur Decke reichenden Großvitrine auf fast 20 m Länge zu lebensecht wirkenden Pflanzengemeinschaften zusammengestellt. Das Besondere ist sicherlich die hochkarätige Genauigkeit, mit der der Lebensraum des afrikanischen Tiefland-Regenwaldes dargestellt wurde: Etwa 60 Pflanzenarten sind derart präzise dargestellt, dass sie von Fachleuten bis zum Artstatus bestimmt werden können.

    An einer Stelle sieht es aus, als würde ein Baumriese durch die Decke des Museums brechen. Die begehbare Würgefeige verbindet das Erdgeschoss mit der 1. Etage. Hier soll zukünftig eine Ausstellung über das Kronendach des Regenwaldes entstehen.

    Während des Festakts mit etwa 250 geladenen Personen lobte Storsberg die qualitativ hochwertige Ausstellung in einem Leibniz-Institut, das eine exzellente Evaluierung hinter sich hat. Prof. Dr. Wägele, Direktor des zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, dankte den zuständigen Ministerien, dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Bildung und Forschung, für ihre stete Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Wägele stellte anerkennend fest, dass ohne die Unterstützung der Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V. (AKG) die Ausstellung die gezeigte hohe Qualität nicht erzielt hätte. Dr. Uwe Schäkel, Präsident der AKG, dankte den Haupt-Sponsoren, dem Landschaftsverband Rheinland, der Telekom und Dr. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, sowie allen Spendern und anderen Geldgebern.

    Reinhard Limbach, Bürgermeister der Stadt Bonn, machte auf die hochrangige Bedeutung des Museums und seiner Ausstellungen als Freizeit- und Bildungsraum für die Bonner Bürger aufmerksam. In einem spannenden Vortrag verdeutlichte Dr. Thomas Gerken, Ausstellungsleiter des ZFMKs, die aufwändigen Leistungen der Aufsammlungen während einer Expedition in Gabun. Er erläuterte das Gestaltungskonzept und die erstklassigen Techniken der Präparation sowie der Schreinerei. Als alle an der Ausstellung Beteiligten das Redner-Podest betraten, erhielt das Team einen langen Applaus und großes Lob von Wägele.

    Zum Schluss gab es Geschenke: Dr. Uwe Schäkel überreichte Asbeck die Alexander-Koenig-Medaille für sein 10 Jahre währendes Engagement im Kuratorium des Fördervereins und sein Engagement für die Realisierung der Regenwald-Ausstellung. Er selbst erhielt von Prof. Dr. Wolfgang Böhme, stellvertretender Präsident der AKG, ein Buchpräsent für die 10-jährige, erfolgreiche Präsidentschaft des Vereins.

    Die Kosten der gezeigten Ausstellung beliefen sich auf ca. 1,2 Mio. Euro. Die Realisierung des zweiten Teils wird nach derzeitiger Schätzung eine etwa vergleichbare Summe umfassen.


    Bilder

    Reinhard Limbach, Dr. Thomas Gerken, Annette Storsberg, Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Prof. Dr. Franck Idiaka (CENAREST, Gabun) und Dr. Uwe Schäkel (vlnr) in der neuen Ausstellung.
    Reinhard Limbach, Dr. Thomas Gerken, Annette Storsberg, Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Prof. Dr. Franck ...
    Copyright: ZFMK, Bonn
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    Ein Blick in das Dickicht und auf den Nilwaran
    Ein Blick in das Dickicht und auf den Nilwaran
    Copyright: ZFMK, Bonn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Reinhard Limbach, Dr. Thomas Gerken, Annette Storsberg, Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Prof. Dr. Franck Idiaka (CENAREST, Gabun) und Dr. Uwe Schäkel (vlnr) in der neuen Ausstellung.


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    Ein Blick in das Dickicht und auf den Nilwaran


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