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23.05.2016 14:48

Universität Hamburg erhält Forschungsmittel für fünf Netzwerke zur Nachwuchsförderung

Birgit Kruse Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

    Erfolg für die Universität Hamburg: Forscherinnen und Forscher haben fünf neue „Innovative Training Networks“ (ITN) des Marie Curie-Programms der Europäischen Union (EU) eingeworben. Eines der ITNs steht unter der Federführung der Universität Hamburg, an vier weiteren ist sie als Partner beteiligt. Die EU fördert die Projekte mit insgesamt rund 19,5 Millionen Euro, die Laufzeit beträgt jeweils vier Jahre.

    Bei den internationalen Netzwerken handelt es sich um Projekte aus den Bereichen Management im Gesundheitswesen, Physikalische Chemie, Informatik, Laserphysik sowie Politikwissenschaft. „Ich gratuliere zu diesem großen Erfolg. Die Projekte der Natur- und Sozialwissenschaften spiegeln das breite Forschungsspektrum der Universität Hamburg wider“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen. „Mit der Förderung setzt die Universität Hamburg ihre erfolgreiche Einwerbung von EU-Geldern fort, um ihre Position in der deutschen Forschungslandschaft weiter auszubauen.“

    Management im Gesundheitswesen: IQCE

    Unter Koordination von Prof. Dr. Jonas Schreyögg und Prof. Dr. Tom Stargardt vom Hamburg Center for Health Economics (HCHE) steht das Projekt „IQCE“ (Improving Quality of Care in Europe). Darin sollen Konzepte zur Verbesserung der Qualität und der Leistungsfähigkeit von europäischen Gesundheitssystemen erforscht werden. Die Universität Hamburg kooperiert dabei mit fünf europäischen Partneruniversitäten – der University of York, der Universidade Nova de Lisboa, der University of Southern Denmark, der Bocconi University in Mailand und der Erasmus University Rotterdam – sowie dem Medizintechnikhersteller St. Jude Medical aus Minnesota. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines europäischen Graduiertenkollegs, in dem 15 Doktorandinnen und Doktoranden im Sommer 2017 mit ihren Forschungsarbeiten beginnen. Die Beteiligung von nicht-akademischen Partnern wie Krankenkassen, Krankenhäusern, Gesundheitsministerien und Verbänden stellt dabei den Praxisbezug sicher. Von den 3,9 Millionen Euro Fördergeldern erhält das HCHE rund eine Million Euro.

    Politikwissenschaft: GEM-STONES

    Das Projekt „GEM-STONES“ (Globalisation, Europe and Multilateralism – Sophistication of the Transnational Order, Networks and European Strategies) beschäftigt sich mit der Komplexität internationaler Institutionen und Regime. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen u.a. erforschen: Wie geht die EU um mit der rasanten Zunahme von völkerrechtlichen Verträgen, internationalen Regierungsorganisationen, transnationalen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen? Wie kann die EU als Netzwerk diese zunehmende Komplexität erfolgreich gestalten? Im Projekt werden zwischen 2016 und 2020 insgesamt 16 Partnerinstitutionen aus drei Kontinenten unter der Koordination der Université Libre de Bruxelles kooperieren. „GEM-STONES“ nimmt dabei als einziges der fünf ITN-Projekte die Form eines European Joint Doctorates (EJD) an, in dem die Promovierenden einen Doppelabschluss an zwei beteiligten Universitäten absolvieren. Die Universität Hamburg wird unter der Leitung von Prof. Dr. Cord Jakobeit von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) gemeinsam mit drei Partneruniversitäten Promotionen im Bereich Politik- und Rechtswissenschaft durchführen. Dafür stehen der Universität Hamburg knapp 750 000 Euro der Projekt-Fördersumme von 3,9 Millionen Euro zur Verfügung.

    Informatik: SOCRATES

    Die Kommunikation mit Servicerobotern in der Pflege steht im Fokus des Projekts „SOCRATES“ (SOcial Cognitive Robotic Agents in The European Society). Bei der Betreuung älterer Menschen müssen intelligente Serviceroboter nicht nur gesprochene Worte, sondern auch andere Arten der Kommunikation verstehen, etwa Gesten oder Emotionen. Ziel des interdisziplinären Projekts ist es, die Interaktion zwischen älteren Menschen und Robotern einfach und natürlich zu gestalten. Das Netzwerk unter der Leitung der Umeå University in Schweden vereint 15 Partner aus Forschung, Pflege und Robotik und bildet 15 junge Forscherinnen und Forscher im Bereich der Servicerobotik aus. Das Forschungsteam der Universität Hamburg wird von Prof. Dr. Stefan Wermter vom Fachbereich Informatik geleitet und bezieht sich auf das Lernen von Gesichtsausdrücken, Körpergesten und emotionaler Sprache basierend auf neuronalen Computermodellen. Von der Projektförderung von 3,9 Millionen Euro entfallen auf die Universität Hamburg rund eine halbe Million Euro.

    Chemie und Physik: 4Photon

    Das Projekt „4Photon“ befasst sich mit der technischen Realisierung von Komponenten für Quantencomputer, d. h. Computer, die für spezielle Aufgaben Rechenhöchstleistungen erbringen sollen. Insbesondere die Entwicklung von Halbleiterquantenpunkten für abstimmbare Einzelphotonenquellen steht im Fokus des Projekts. An „4Photon“ beteiligen sich Arbeitsgruppen aus acht Universitäten, darunter die federführende Università degli Studi di Milano Bicocca und die Universität Basel, sowie drei Unternehmen; insgesamt werden 15 Doktorandinnen und Doktoranden zum Thema forschen. Die Universität Hamburg ist mit zwei Arbeitsgruppen vertreten: Die Gruppe von Prof. Dr. Gabriel Bester soll Möglichkeiten der Erzeugung von verschränkten Photonen sowie die Kurzzeitdynamik von angeregten Zuständen untersuchen. Die Gruppe von Prof. Dr. Wolfgang Hansen soll die von ihr entwickelte Methode zur Herstellung von Halbleiterquantenpunkten mit abstimmbaren Eigenschaften für Anwendungen in der Quantenoptik verfeinern. Der Anteil der Universität Hamburg an der Fördersumme von 3,9 Millionen Euro beträgt rund eine halbe Million Euro.

    Laserphysik: OMT

    Nano- und mikromechanische Oszillatoren sind wichtige Bestandteile von vielen Geräten, angefangen vom Rasterkraftmikroskop bis hin zu modernen Smartphones. Das Projekt „OMT“ unter Leitung der École polytechnique fédérale de Lausanne hat das Ziel, die Bewegung von nano- und mikromechanische Oszillatoren mit Licht zu koppeln, deren Bewegung mit Licht auszulesen und dabei eine so hohe Ortsauflösung zu erreichen, dass nur noch die Quantenphysik selbst eine natürliche Grenze setzt. Insgesamt vereint das Netzwerk zwölf europäische Universitäten, darunter die Universität Wien und die Université Pierre et Marie Curie in Paris, sowie sieben industrielle Partner wie IBM Research oder die Bosch Sensortec GmbH. „OMT“ will Forscherinnen und Forscher für die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Optomechanik ausbilden. Die Universität Hamburg erhält dafür 250 000 Euro von der Projekt-Fördersumme von 3,9 Millionen Euro.

    ITN

    Die „Innovative Training Networks“ (ITN) sind Netzwerke zur Nachwuchsförderung, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bestimmten Themen arbeiten. Die internationalen Netzwerke sollen die Forschungskompetenzen junger Talente fördern und deren Karriereaussichten verbessern. Zudem bieten sie die Möglichkeit, strategisch wichtige Partnerschaften zwischen Forschungseinrichtungen zu knüpfen. Die ITNs sind Teil des Marie Skłodowska Curie-Programms der Europäischen Kommission, die im Rahmen des Programms Horizon 2020 innovative wissenschaftliche Projekte unterstützt.

    Für Rückfragen:

    Prof. Dr. Jonas Schreyögg
    Lehrstuhl für Management im Gesundheitswesen
    Tel.: +49 40 42838-8041
    E-Mail: jonas.schreyoegg@wiso.uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Cord Jakobeit
    Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) / Politikwissenschaft
    Tel.: +49 40 42838-3105
    E-Mail: cord.jakobeit@uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Stefan Wermter
    Fachbereich Informatik / Forschungsbereich Wissenstechnologie
    https://www2.informatik.uni-hamburg.de/wtm/
    E-Mail: wermter@informatik.uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Gabriel Bester
    Institut für Physikalische Chemie
    Tel.: +49 40 42838 5893
    E-Mail: gabriel.bester@chemie.uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Wolfgang Hansen
    Institut für Nanostruktur- und Festkörperphysik
    Tel.: +49 40 42838-3267
    E-Mail: hansen@physnet.uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Roman Schnabel
    Institut für Laserphysik und Zentrum für Optische Quantentechnologien
    Tel: +49 40 8998-5102
    E-Mail: roman.schnabel@physnet.uni-hamburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Physik / Astronomie, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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