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16.06.2016 14:50

Seminar-Reader der Zukunft: Lehrexperiment SHRIMP feiert Einjähriges

Simone Schmid Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    SHRIMP - Social Hypertext Reader & Interactive Mapping Platform - ist der Titel eines Lehrexperiments, mit dem das Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig in den textbasierten Geisteswissenschaften neue Wege geht. Zum ersten Mal an einer deutschen Universität wird das Lehrmaterial eines Seminars dazu als Social Hypertext umgesetzt und über eine digitale Online-Plattform in das Lehrangebot integriert. Den innovativen Seminar-Reader gibt es jetzt seit einem Jahr.

    Innerhalb des ersten Jahres haben knapp einhundert Studierende mit SHRIMP gearbeitet und knapp 10.000 Annotationen, Kommentare und Verweise angelegt. Durch eine detaillierte, qualitative Auswertung konnten wichtige Erkenntnisse unter anderem zur technischen und didaktischen Weiterentwicklung der Plattform gewonnen werden.

    Ein Social Hypertext verbindet die besten Eigenschaften elektronischer Texte - das Navigieren über Links, durch das man eigenen Interessen folgen kann - mit Social-Media-Techniken, durch die man Passagen unmittelbar mit anderen teilen, kommentieren oder liken kann. Das Lesen wird dadurch zu einem dialogischen, interaktiven Prozess.

    Welche Studierenden kennen das nicht: Am Anfang des Semesters eilt man in den Copyshop und kauft einen Reader. Dieser besteht aus vielen losen Blättern und füllt einen ganzen Ordner. Die Texte sind wegen schlechter Scans oft nur schwer lesbar. "Mit SHRIMP entwickelt sich eine Alternative, bei der der Text nicht nur digital aufbereitet wurde und online zu lesen ist, sondern durch kommentierte Links - ähnlich wie bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia - ein komplexes Wissensuniversum bildet, in dem man interaktiv lesen und lernen kann", erklärt Dr. Sebastian Herrmann vom Institut für Amerikanistik. Zusätzlich können die Studierenden die Texte auf der Homepage annotieren, teilen, liken und gemeinsam diskutieren. Ein Online-Tutor springt ein, wenn die Studierenden nicht weiter kommen. "So wird das Lesen aktiver, selbstbestimmter, und folgt den eigenen Interessen", sagt Herrmann, der SHRIMP mit entwickelt hat.

    Ziel des Projektes ist es, die Potenziale von nicht-linearem und interaktivem Text zu nutzen, um einen kreativen Leseprozess zu ermöglichen und gemeinschaftliches Lernen zu fördern. Die Studierenden können neue Lesetechniken ausprobieren und erlernen. Dazu gehört auch das Erlernen kursorischen Lesens. Mit der Plattform und mit den didaktischen Experimenten, die sie ermöglicht, soll ein zeitgemäßes Medium entstehen. Das kann die Hochschullehre besonders in den Geisteswissenschaften, wo man oft große Texte sichten muss, bereichern. Das Projekt wird aus Mitteln der LaborUniversität und durch das Programm Lehrpraxis im Transfer unterstützt.

    Nachdem die Plattform vor einem Jahr eingerichtet wurde und die ersten Nutzer in Leipzig gefunden hat, ist SHRIMP durch ein Transferprojekt nun auch an der TU Dresden im Einsatz.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Mathematik, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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