idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.11.2016 12:19

Saarbrücker Informatiker entwickeln Werbeblocker für Android-Apps

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Wer im Internet surft und sich durch ständig aufblinkende Werbebanner belästigt fühlt, hat mittlerweile viele Möglichkeiten, diese am Laptop oder Smartphone auszublenden. Anders sieht es bei den Apps aus, die jeder Smartphone-Nutzer zu Dutzenden auf seinem Gerät installiert hat. Auch hier werden viele Angebote über Werbung finanziert, der Nutzer hat jedoch bisher kaum eine Chance, sich den störenden Einblendungen zu entziehen. Saarbrücker Informatiker haben daher jetzt eine Software entwickelt, mit der sich die Werbung von allen Apps für Android-Smartphones blocken lässt, ohne dass diese selbst angerührt werden. Den „SRT AdVersary“ kann jeder als Android-App gratis herunterladen.

    „Mit unserer Technologie können wir jede einzelne App auf dem Smartphone ummanteln und quasi in einen eigenen Container stecken. Wir fassen das Mini-Programm dafür selbst nicht an und lassen es auch weiterhin seine Funktionen ausführen und Updates herunterladen“, sagt Michael Backes, Professor für IT-Sicherheit der Universität des Saarlandes. Die neue Technologie werde nur an einem Punkt aktiv: Dann nämlich, wenn die App aus dem Internet eine aktuelle Werbung herunterladen möchte. „Dem schieben wir einen Riegel vor und lassen die App in dem Glauben, dass gerade keine Werbung vorliegt“, erläutert Backes. In verschiedenen Tests zeigte der neue Werbeblocker auf allen gängigen Android-Versionen und bei vielzähligen Apps verlässlich keine Werbung mehr an. „Jetzt kann jeder Nutzer selbst entscheiden, ob er Werbung eingespielt haben möchte oder nicht“, sagt Michael Backes, der in Saarbrücken auch das vom Bund geförderte Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit leitet.

    Vor vier Jahren gründete der Professor die Firma Backes SRT aus der Universität heraus, um Technologien aus der Grundlagenforschung schneller zur Marktreife zu bringen. Für den Werbeblocker haben seine Entwickler eine Technologie, den SRT AppGuard, weiter entwickelt. Mit diesem Mini-Programm kann man Apps daran hindern, persönliche Daten wie Adressen oder Fotos vom Smartphone ungefragt abzugreifen. „Für den Schutz der Privatsphäre musste dabei in den Code der Datensammler-Apps eingegriffen werden, was im Einzelfall dazu führte, dass Updates nicht mehr richtig funktionierten oder frühere Einstellungen gelöscht wurden. Diese Nachteile können bei dem neuen Werbeblocker nicht auftreten, da wir die App selbst nicht berühren“, erklärt der Informatiker.

    Den Werbeblocker für Android-Apps haben die Saarbrücker IT-Experten eher als Nebenprodukt entwickelt und bieten ihn daher auch als kostenlose Freeware an. Die ihm zugrunde liegende, komplexe Technologie, die etwa eine halbe Million Codezeilen umfasst, wollen sie noch anders nutzen. „Wir können damit zum Beispiel private und dienstliche Programme auf einem Smartphone oder Tablet strikt voneinander trennen, so dass Mitarbeiter nicht, wie schon oft üblich, mit zwei oder drei Geräten in der Tasche auf Dienstreise gehen“, erläutert Backes. Da die einzelnen Anwendungen völlig abgeschirmt voneinander installiert werden, könnten sie sich auch nicht mehr gegenseitig beeinflussen oder gar ausspionieren. Das schütze auch vor unliebsamer Schadsoftware auf dem Smartphone.

    Hintergrund zu Professor Michel Backes

    Michael Backes ist Professor für Kryptographie und Informationssicherheit der Universität des Saarlandes und leitet das Saarbrücker Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit (CISPA). Dieses ist eines von bundesweit drei Zentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Vor vier Jahren hat der Informatikforscher die Firma Backes SRT gegründet, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung, die bereits auf wissenschaftlichen Konferenzen veröffentlicht wurden, weiter zu entwickeln und in marktfähige Anwendungen zu überführen.

    Pressefotos unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

    Weitere Informationen und Download der App: www.backes-srt.com

    Fragen beantworten:

    Prof. Dr. Michael Backes
    Universität des Saarlandes / Backes SRT GmbH
    Tel.: +49 (0)681/302 3249
    Mail: backes@cs.uni-saarland.de

    Fabian Bendun
    Backes SRT GmbH
    Telefon: +49 (681) 93319 - 417
    E-Mail: fabian.bendun@backes-srt.de

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610).


    Bilder

    Professor Michael Backes
    Professor Michael Backes
    Raphael Reischuk
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Professor Michael Backes


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).