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02.12.2016 12:28

Freiwilliges Engagement im Ruhestand – Bildung und Gesundheit machen den Unterschied

Sylvia Nagel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen

    In Deutschland engagieren sich Menschen aller Altersgruppen freiwillig oder ehrenamtlich. Die aktuellen Daten des Freiwilligensurvey 2014 zeigen, dass insgesamt 43,6 Prozent der Bevölkerung engagiert sind. Doch was Engagement begünstigt oder erschwert, kann sehr unterschiedlich sein. Eine besondere Rolle spielen die Bildung und die Gesundheit.

    Engagement ist voraussetzungsvoll

    Mit einem hohen Bildungsgrad fällt es leichter sich über Möglichkeiten für ein freiwilliges Engagement zu informieren, und mit höherer Bildung sind Qualifikationen verbunden, die auch für das Engagement nützlich sein können. Nicht zuletzt geht mit hoher Bildung oft auch eine bessere finanzielle Situation einher und damit die Möglichkeit, den finanziellen Aufwand, den eine freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeit eventuell auch mit sich bringt, zu tragen. Eine andere wichtige Ressource ist die Gesundheit: Wer gesundheitlich stark eingeschränkt ist, ist weniger in der Lage sich für andere zu engagieren.

    Engagement ermöglicht soziale Teilhabe und Lernerfahrungen

    Es ist bekannt, dass das Ausüben einer freiwilligen Tätigkeit nicht nur Einiges voraussetzt, sondern den Menschen, die sich engagieren, auch Manches gibt. Freiwilliges Engagement ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe, das Mitgestalten der Gesellschaft und das Zusammensein mit anderen – was sich wiederum positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirken kann. Zudem eignen sich viele im Rahmen des Engagements neue Fähigkeiten an, die auch in anderen Lebensbereichen nützlich sind.

    Engagement im Ruhestand hängt von Gesundheit und Bildung ab

    Insgesamt 34,0 Prozent der Menschen ab 65 Jahren üben eine freiwillige Tätigkeit aus. Differenzierter betrachtet ergibt sich folgendes Bild: Personen ab 65 Jahren mit hoher Bildung und ohne gesundheitliche Einschränkungen engagieren sich zu 55,4 Prozent, während sich Personen derselben Bildungsgruppe, die stark gesundheitlich eingeschränkt sind, nur zu 24,4 Prozent freiwillig engagieren. Bei niedriger Bildung und ohne gesundheitliche Einschränkungen sind es 31,3 Prozent, bei Personen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen in dieser Bildungsgruppe nur 12,7 Prozent. Menschen mit hoher Bildung verfügen also möglicherweise eher über Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, sich trotz Einschränkungen zu engagieren.

    Um die Möglichkeiten für Engagement und soziale Teilhabe im Ruhestand zu verbessern, sollten Angebote für freiwilliges Engagement so gestaltet werden, dass sie auch für Menschen im höheren Lebensalter zugänglich sind, die nicht über eine hohe formale Bildung verfügen.

    Datengrundlage

    Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist eine repräsentative Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, die sich an Personen ab 14 Jahren richtet. Im Jahr 2014 wurde die vierte Welle der Befragung durchgeführt. Die wissenschaftliche Leitung liegt seit dieser Welle beim Deutschen Zentrum für Altersfragen. Gefördert wird der Survey aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

    Der Bericht "Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2014" ist als Buch und als open access Publikation erhältlich: Julia Simonson, Claudia Vogel & Clemens Tesch-Römer (Hrsg.) (2017). Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2014. Wiesbaden: Springer VS.
    http://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-12644-5


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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